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Venus und Saturn: Ganz nah beieinander Anfang Januar lohnt es sich beim Frühstück oder auf dem Weg zur Arbeit einen Blick zum Sternenhimmel zu werfen. Der Planet Venus ist zurzeit „Morgenstern“ und steht hell leuchtend über dem Südosthorizont. Venus geht zurzeit vor der Sonne auf und steht um 7.00 Uhr morgens gut sichtbar am Himmel. In ihrer Nähe stehen zwei lichtschwächere aber immer noch deutlich sichtbare Himmelsobjekte: Einmal finden wir Antares rechts unterhalb der Venus und in unmittelbarer Nähe von ihr steht der Ringplanet Saturn. Antares ist ein alter Stern, ein sogenannter Roter Riese, der etwa 600 Lichtjahre von uns entfernt ist. Sein Durchmesser beträgt rund 600 Millionen km und damit hätte die Bahn des Planeten Mars in seinem Inneren Platz. Während Sterne ihr Licht selbst erzeugen, leuchten Planeten nur im Licht einer benachbarten Sonne. Planeten sind in der Regel auch viel kleiner als normale Sterne. Der Planet Saturn ist mit 120 000 km Durchmesser aber immerhin fast zehnmal so groß wie unsere Erde. Er umkreist die Sonne weit außen in einem Abstand von 1,4 Milliarden km. Deshalb kann das Licht der fernen Sonne Saturn kaum erwärmen, es bleibt nur eine Temperatur von – 140° C. Saturn ist wie Jupiter ein Gasplanet aus hauptsächlich Wasserstoff und Helium. Vermutlich besitzt er nur einen kleinen festen oder flüssigen Kern, denn seine Dichte ist geringer als die von Wasser: Er ist der einzige Planet unseres Sonnensystems, der in Wasser nicht untergehen würde. Besonders auffällig ist sein riesiges Ringsystem, das man mit einem Durchmesser von 280 000 km schon in einem Fernglas gut erkennen kann. Die Ringe bestehen aus Milliarden kleiner Geröll-, Staubund Eisbrocken, die alle Saturn in vielen einzelnen Streifen umkreisen: Aus der Nähe betrachtet sehen die Saturnringe wie die Rillen einer Langspielplatte aus: Über 100000 durch Lücken voneinander abgegrenzte Einzelringe gibt es! Die mit Eis überzogenen Teile erscheinen hell, die reinen Staubringe dunkel. Venus umkreist dagegen die Sonne innerhalb der Erdbahn und hat in etwa auch Erdgröße. Da sie somit viel näher an der Sonne als Saturn steht, erhält sie mehr Licht, von dem wir wegen der größeren Erdnähe auch mehr abbekommen. Saturn hat zwar eine größere Ausdehnung, aber seine Gase sind von einer Dunstschicht bedeckt, so dass weniger Sonnenlicht reflektiert wird. Die Venus dagegen hat eine äußerst dichte weißliche Lufthülle und reflektiert einen großen Teil des Sonnenlichtes. Das alles führt dazu, dass Venus immer das hellste Objekt (neben Sonne und Mond) am Himmel ist und auch Saturn deutlich überstrahlt.. Zwischen dem 7.1. und dem 10. 1. kann man beide Planeten nebeneinander am Himmel sehen (SO, gegen 7.00 Uhr). Venus steht von uns aus gesehen hinter der Sonne und bewegt sich nach Osten auf die Sonne zu. Saturn steht ebenfalls hinter der Sonne, aber über eine Milliarden km weiter als Venus. Er würde sich auch langsam auf die Sonne zubewegen, aber bei ihm kommt die Bewegung der Erde besonders stark ins Spiel. Die führt nämlich dazu, dass Saturn scheinbar am Himmel nach rechts, also Westen wandert.
Da die Venus sich schneller am Himmel bewegt, sehen wir wie sie sich von Westen kommend Tag für Tag Saturn annähert. Am 8.1. sehen wir sie morgens noch rechts von Saturn, am 9.1. steht sie unmittelbar neben ihm, wir können die beiden Lichtpunkte gerade noch getrennt wahrnehmen! An diesem Tag lohnt sich auch besonders die Beobachtung mit einem Fernglas! Ein Tag später steht sie dann links, d.h. östlich von Saturn. So nahe wie am 9.1. kommen sich die beiden Planeten sehr selten am Himmel. Da lohnt es sich schon einmal beim Frühstück aus dem Fenster zu sehen oder auf den Balkon zu gehen, zumal zwischen dem 6.1. und dem 8.1. die schmale Mondsichel an den beiden Planeten vorbeizieht.
Bilder: Sternkarte vom 8.1.16., 7.00 Uhr Blick nach SO (credit: Bernd Holstein, AAK)
Kasten: Besondere Himmelsereignisse 2016: März: Jupiter am Nachthimmel (Oppositionsstellung zur Sonne) Mai: Merkur läuft vor der Sonne her (9.5.) Mars am Nachthimmel (Oppositionsstellung zur Sonne) Juni: Saturn am Nachthimmel (Oppositionsstellung zur Sonne) August: Sternschnuppenschwarm der Perseiden (11.-13.8.) September: Mond steht im Halbschatten der Erde (16.9.) Herbst: Venus ist Abend“stern“