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Unsere Themen: Gefährliche Frischzellen-Therapie Lippenbremse für COPD-Patienten Statine: Was tun gehen die Nebenwirkungen? Mit Bewegung gegen Arthrose Natürlich gesund: Zuckerschoten Dr. Wimmer: Warum ist eine Patientenakte sinnvoll? Abenteuer Diagnose: Stille Invasion - Endokarditis Gefährliche Frischzellen-Therapie Frischzellen-Therapien mit Tierzellen sind in vielen Ländern verboten, denn sie gelten als unwirksam und gefährlich. In Deutschland sind sie legal. Ärzte, Heilpraktiker und Kliniken bieten sie an. Ein lukratives Geschäft: Medizintouristen aus Asien und Amerika zahlen Tausende Euro für die Behandlung. Für Therapien mit lebenden Zellen werden sehr junge oder trächtige Tiere, zum Beispiel Schafe, getötet. Aus den Organen der ungeborenen Föten wird Zellmaterial entnommen. Experten unterscheiden zwischen der Frischzellen-Therapie, bei der frische Zellen verwendet werden und den Menschen unter die Haut gespritzt werden und der mit sogenannten aufgearbeiteten Organextrakten, bei der die verwendeten Tiersubstanzen in Speziallabors gereinigt werden. Die Extrakte können grundsätzlich aus fast allen Organen hergestellt werden und enthalten alle für das jeweilige Organ typischen Bestandteile: Zellsaft, Enzyme, Spurenelemente, Hormone und Stoffwechselfaktoren. Helfen soll die Therapie unter anderem bei vorzeitiger Alterung, Depressionen, chronischen Organerkrankungen, Bandscheibenschäden, Herz-Kreislauf-Störungen, Allergien, sexuellen Problemen und als Zusatzbehandlung bei Krebs. Die Therapeuten meinen, dass die tierischen Zellen oder Zellbestandteile im menschlichen Körper ihren Weg zu erkrankten oder betroffenen Organen finden, dort eine heilsame Wirkung entfalten und das Immunsystem anregen. Einen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit der Therapien kann allerdings niemand liefern. Dafür sind die gesundheitlichen Risiken eindeutig: Wenn tierisches Zellmaterial gespritzt wird, kann das zu allergischen Reaktionen führen - bis hin zu einem tödlichen Kreislaufversagen. Auch Infektionen sind möglich: Im vergangenen Jahr haben sich mehrere Menschen bei einer Frischzellen-Behandlung in RheinlandPfalz mit Q-Fieber infiziert, einer hochansteckenden Schafkrankheit, die zu Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung und auch zum Tod führen kann. Daraufhin warnte im vergangenen Jahr die US-Seuchenschutzbehörde vor solchen Therapien. Auch wenn Anbieter damit werben, dass die Injektionslösungen ultrafiltriert und auf Keim- und Erregerfreiheit untersucht werden, ist das keine Sicherheit, sagen Experten. Wenn körperfremdes Eiweiß gespritzt werde, bestehe immer ein Risiko. 1997 wurden die Herstellung und der Verkauf von Frischzellen in Deutschland durch das Bundesgesundheitsministerium verboten, doch im Jahr 2000 wurde das Verbot vom Bundesverfassungsgericht wieder aufgehoben: Die Frischzellenpräparate seien keine Medikamente, da sie nicht über Apotheken in Verkehr gebracht würden. Vielmehr würden sie direkt in den jeweiligen Kliniken hergestellt und dort den Patienten verabreicht. Zulassung beziehungsweise Verbot liegt deshalb nicht beim Bund, sondern bei den Ländern. Derzeit nimmt das PaulEhrlich-Institut im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums die Behandlungsmethoden unter die Lupe und untersucht, welche Risiken von
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Frischzellen-Therapien ausgehen. Dieses Gutachten könnte dann als Grundlage für ein mögliches Verbot dienen. Interviewpartner im Beitrag: PD Dr. Jutta Hübner Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische Onkologie Deutsche Krebsgesellschaft e.V. Kuno-Fischer-Straße 8, 14057 Berlin Tel. (030) 32 29 32 90, Fax: (030) 322 93 29 66 Internet: www.krebsgesellschaft.de/ Dr. Ulrich Müllerleile Internist, Hämatologe, internistischer Onkologe, Palliativmediziner Gemeinschaftspraxis Dr. Karl Verpoort, Dr. Jan Wierecky, PD Dr. Wolfgang Zeller Hohe Weide 17b, 20259 Hamburg Tel. (040) 357 17 77 50, Fax (040) 357 17 77 10 Internet: www.onkologie-hamburg.de Wolfgang Becker-Brüser, Allgemeinmediziner, Apotheker Herausgeber und Chefredakteur Arznei-Telegramm Bergstraße 38 A, Wasserturm, 12169 Berlin E-Mail:
[email protected] Lippenbremse für COPD-Patienten Sie zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass sie schon bald Todesursache Nummer vier sein wird: die chronisch obstruktive Lungenerkrankung - kurz COPD. Allein in Deutschland wird die Zahl der COPD-Patienten auf sieben Millionen geschätzt. Heilbar ist die Krankheit nicht, und viele schwer Betroffene sind nachts auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung sind die Bronchien ständig entzündet. Die Lungenbläschen am Ende der Atemwege sind zerstört, die Atemwege schlaff und verengt. Bei der Ausatmung fallen sie zusammen, die Luft aus den Lungenbläschen kann nicht entweichen. Mit jedem Einatmen steigt der Druck in der Lunge und presst die Atemwege noch stärker zusammen - vor allem nachts unter dem zusätzlichen Druck eines Beatmungsgeräts. Die Betroffenen leiden am Morgen unter einem Engegefühl und Atemnot. Die Schlafmediziner im Forschungszentrum Borstel in SchleswigHolstein haben nun das gängige Beatmungsgerät so verändert, dass eine bei Lungenkranken bekannte und bewährte Atemtechnik simuliert wird: die sogenannte Lippenbremse. Die Lungenkranken müssen nun nachts gegen einen sich verändernden Widerstand ausatmen, insgesamt wird der Druck der Beatmung gesenkt. Bei der Lippenbremse werden die Lippen gekräuselt und es wird gegen den so entstehenden Gegendruck ausgeatmet. Dadurch werden die Atemwege weiter geöffnet und die Ausatemphase verlängert sich. Die Folge: Die in den Lungenbläschen gefangene Luft kann entweichen. Seit Jahresbeginn ist das neue Beatmungsgerät offiziell als Medizinprodukt zugelassen. Bei den ersten Patienten, bei denen die Lippenbremse eingesetzt wurde, konnte eine deutliche Verbesserung erzielt werden. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für das neue Gerät inzwischen, dies muss aber im Einzelfall erfragt werden.
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Interviewpartner im Beitrag: Dr. Stefan Rüller, Facharzt für Innere Medizin Forschungszentrum Borstel Medizinische Klinik Borstel Parkallee 35, 23845 Sülfeld Tel. (04537) 188 37 00, Fax:(04537) 18 83 13 E-Mail:
[email protected] Dr. Hans-Jürgen Struckmeyer, Internist Internistische Gemeinschaftspraxis Georgstraße 27, 30159 Hannover Tel. (0511) 32 33 32 , Fax: (0511) 76 39 93 93 Internet: www.internisten-georgstrasse.de/ Statine: Was tun gehen die Nebenwirkungen? Weltweit zählen Cholesterinsenker zu den meistverkauften Medikamenten überhaupt. In Deutschland werden vor allem Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Statine eingesetzt. Sie senken den Cholesterinspiegel im Blut. So soll das Risiko für die Entstehung von Arteriosklerose, koronaren Herzerkrankungen und Schlaganfälle vermindert werden. Denn erhöhte LDL-Cholsterinwerte gelten als wichtigste Risikofaktoren für diese Erkrankungen. Doch 20 Prozent der Betroffenen, die Statine einnehmen, leiden unter Nebenwirkungen. Dazu gehören zum Beispiel Muskelschmerzen oder Haarausfall. Häufiger Grund für Nebenwirkungen: Der Körper kann die Abfallprodukte des Statins nicht abbauen. Normalerweise nehmen Carrier die Statinabfälle auf - und transportieren sie ab. Doch bei einigen Menschen verweigern die Carrier bei bestimmten Statinen ihren Dienst. Sie lassen das Abfallprodukt nicht andocken. Dies kann genetisch bedingt sein, aber auch durch andere Medikamente und Grapefruitsaft verursacht werden. Das führt dann zu einer Art Vergiftung im Körper, die zu verschiedenen Nebenwirkungen führen kann. In 95 Prozent der Fälle schafft ein Wechsel des Statins Abhilfe. Dies muss in enger Absprache zwischen Arzt und Patient geschehen, denn die Reaktionen auf die Statine sind individuell sehr unterschiedlich. Ein Gentest kann direkt Aufschluss geben, welches Statin vertragen wird. Dieser muss aber von den Betroffenen selbst bezahlt werden und kostet circa 260 Euro. Besonders körperlich aktive Menschen leiden durch die Einnahme der Statine unter Muskelschmerzen (Statin-Myopathie). Die Statine stören die Energieversorgung der Muskelzellen. Das wichtige Coenzym Q10 wird reduziert. Dadurch erhalten die Muskeln nicht die nötige Energie. Bei Sport und der damit verbundenen Muskelarbeit wird das Enzym dann noch zusätzlich abgebaut. In kleinen Studien machen Mediziner seit Jahren die Erfahrung, dass die zusätzliche Einnahme des Coenzyms Q10 gegen die Muskelschmerzen helfen kann, ohne dass ein Wechsel des Statins nötig wird. Die Substanz Q10 ist als Nahrungsmittelergänzung rezeptfrei erhältlich. Eine große wissenschaftliche Studie, die eine Wirksamkeit belegt, gibt es aber bisher nicht. Die Einnahme von Q10 sollte deshalb nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Interviewpartner im Studio: Prof. Dr. Johannes B. Dahm Kardiologe, Angiologe, Sportmediziner
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Herz- und Gefäßzentrum am Krankenhaus Neu-Bethlehem Humboldtallee 6, 37073 Göttingen Tel. (0551) 48 87 00, Fax (0551) 446 82 Internet: www.hgz-goettingen.de Interviewpartner im Beitrag: Heinrich Reimert, Pharmazeut Marien-Apotheke Göttingen Groner-Tor-Straße 25, 37073 Göttingen E-Mail:
[email protected] Internet: www.marienapotheke-goettingen.de/ Mit Bewegung gegen Arthrose Arthrose ist eine Volkskrankheit - weltweit ist sie die häufigste Gelenkerkrankung. Etwa zwei Drittel der über 65-Jährigen sind davon betroffen. Prinzipiell ist jedes Gelenk des Körpers gefährdet. Besonders häufig sind es jedoch die Knie- und Hüftgelenke. Die Arthrose entwickelt sich langsam über Jahre oder Jahrzehnte. Typische Symptome sind Anlaufschmerzen am Morgen sowie steife und "knirschende" Gelenke. Obwohl zunehmendes Alter als Risikofaktor für die Arthrose gilt, sind nicht nur alte Menschen von dem schmerzhaften Gelenkverschleiß betroffen. Bei der Entstehung spielen zahlreiche andere Faktoren eine Rolle. Dazu zählen zum Beispiel Übergewicht, Fehlstellungen der Beine, Verletzungen oder Überbelastung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Ursache der Beschwerden ist ein fortschreitender Knorpelverschleiß, der sich durch Medikamente bislang nicht aufhalten lässt. In der Behandlung von Arthrose steht gezieltes Bewegungstraining ganz oben auf der Liste der empfohlenen Therapien. Wer lange aufgrund einer Arthrose im Endstadium eine Schonhaltung eingenommen und sich wenig bewegt hat, kann seine Beschwerden mit Bewegung reduzieren und den Einbau eines künstlichen Kniegelenks hinauszögern. Denn ein Großteil der Schmerzen entsteht nicht im Gelenk, sondern im Weichteilgewebe um das Gelenk herum. Durch die lange Schonhaltung ist die Muskulatur verkürzt und verspannt. Die Folge sind Schmerzen. Triggerpunkt-Akupressur und Dehnübungen können hier Abhilfe schaffen. In Kombination mit Bewegung im Wasser kann dann das Gelenk wieder beweglicher gemacht werden und schließlich ein gezielter Kraftaufbau beginnen. Auch eine konsequente Gewichtsreduktion hat einen entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Warme Moorbäder wirken entzündungshemmend, fördern den Stoffwechsel und lösen verkrampfte Muskulatur. Die Wirkung von Knorpelaufbauprodukten oder speziellen Nahrungsergänzungsmitteln ist dagegen umstritten und wissenschaftlich nicht belegt. Die Kosten für diese Produkte werden deshalb von den Krankenkassen nicht übernommen. Präparate wie Gelatine oder Glucosamine haben allenfalls einen Placebo-Effekt. Als Tabletten eingenommen, werden sie im Magen bereits zerlegt, sodass es fraglich ist, ob ihr Wirkstoff überhaupt im Gelenk ankommt. Ein Schaden ist nach Expertenmeinung durch ihre Einnahme jedoch nicht zu erwarten. Eine ausgewogene, vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung dagegen ist wirksamer als die einzelnen Wirkstoffe einer Tablette. Omega-3-Fettsäuren in Fisch und pflanzlichen Ölen haben eine entzündungshemmende Wirkung und eignen sich daher gut für den Ernährungsplan bei Arthrose. Ungünstig sind dagegen Fleisch und Wurstwaren sowie tierische Fette. Sie führen dazu, dass sich im Körper die
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entzündungsfördernde Arachnidonsäure bildet. Eine fleischarme Mischkost mit viel Obst, Gemüse und pflanzlichen Ölen schmeckt nicht nur gut und versorgt den Knorpel mit allen notwendigen Nährstoffen, sondern führt nebenbei auch zu einer Normalisierung des Körpergewichts, sodass die Gelenke weniger belastet werden. Interviewpartner im Studio: Dr. Hans-Wolfram Körner Chefarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin Elbe-Klinikum Buxtehude Am Krankenhaus 1, 21614 Buxtehude Tel. (04161) 703 40 35 Internet: www.elbekliniken.de/de/buxtehude-klinik-orthopaedie-unfallchirurgie Interviewpartner im Beitrag: Michaela Pahl-von Husen Leitende Physiotherapeutin Elbe Kliniken Stade - Buxtehude Am Krankenhaus 1, 21614 Buxtehude Tel. (04161) 703 47 05, Fax: (04161) 703 47 45 Internet: www.elbekliniken.de/de/buxtehude-physiotherapie Weitere Informationen: Deutsche Arthrose-Hilfe e.V. Internet: www.arthrose.de/ Arthrose Forum Internet: www.deutsches-arthrose-forum.de/ Natürlich gesund: Zuckerschoten Zuckerschoten, auch Kaiserschoten genannt, sind die Frühform der Erbsen. Im Innern befinden sich die noch nicht entwickelten Samen. Sie enthalten viel Eiweiß, Kalium und Phosphor sowie jede Menge Vitamine. Außerdem haben sie kaum Fett, aber viele Kohlenhydrate und machen schnell satt. Zuckerschoten können roh gegessen werden, da sie kein Phasin enthalten - wie zum Beispiel grüne Bohnen. Das ist ein natürliches Gift, das die roten Blutkörperchen verklumpen lässt und die Darmzellen schädigt. Und anders als reife Erbsen haben die jungen Schoten auch keine ungenießbare Pergamentschicht. Deshalb kann man sie, nach Entfernung der Enden und den an den Seiten der Schoten entlang wachsenden Fäden, roh essen. Die meisten Zuckerschoten, die in Deutschland verkauft werden, kommen aus Kenia, Südafrika oder Guatemala. Die sind oft stark mit Pestiziden belastet. Und: Damit sie den langen Transportweg nach Europa überstehen, wird das Gemüse mit einem Chemie-Gemisch begast. Ab Juni kommt das Sommergemüse von regionalen Anbietern in den Handel. Da die Schoten nicht geschält werden, sollte man möglichst unbehandelte Bioware kaufen. Frisch sind die Schoten, wenn sie beim Aneinanderreiben quietschen und beim Durchbrechen hörbar knacken. Lange haltbar sind Zuckerschoten nicht. Im Kühlschrank lassen sie sich ein bis zwei Tage lagern. Um die Haltbarkeit zu verlängern, kann man das Gemüse blanchieren und kühl lagern oder einfrieren.
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Rezepte: Zuckerschoten mit Tomatensaft und Mozzarella Zutaten (für 4 Personen): 600 g Zuckerschoten 400 g bunte Tomaten 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 400 g Büffelmozzarella 2 EL Sonnenblumenkerne Olivenöl Meersalz Apfelessig aus der Mühle: Schwarzer Pfeffer Zubereitung: Die Sonnenblumenkerne in einer Pfanne kurz anrösten und zur Seite stellen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. 300 Gramm der Tomaten halbieren. Dann Zwiebeln und Knoblauch in einer Pfanne anschwitzen, Tomatenhälften dazugeben, leicht andünsten und dann bei mittlerer bis kleiner Hitze einkochen. Mit Salz und Pfeffer würzen und das Tomaten-Kompott abkühlen lassen. Die Zuckerschoten waschen, die Enden abschneiden und die Schoten dritteln. In einer Pfanne kurz anbraten, dann das Tomaten-Kompott dazugeben und ziehen lassen. Den Büffelmozzarella und die restlichen Tomaten in kleine Stücke schneiden. Zuckerschoten-Tomaten-Kompott lauwarm auf Teller geben, Büffelmozzarella und Tomaten dazugeben. Dann mit Olivenöl, Pfeffer, Salz und Apfelessig würzen und zum Schluss die Sonnenblumenkerne darüberstreuen. Zuckerschoten-Eintopf mit Hühnerfleisch Zutaten (für 4 Personen): 500 g Zuckerschoten 200 g Nudeln 1 Spitzpaprika 2 Bund Möhren 1 Zwiebel Rapsöl 1 l Hühnerbrühe 4 Hähnchenkeulen Meersalz Schwarzer Pfeffer Zubereitung: Die Hühnerbeine kochen bis sie gar sind. Dann die Haut entfernen und Fleisch in kleine Stücke schneiden. Dann Nudeln ohne Salz gar kochen. Zwiebeln pellen und in feine Würfel schneiden. Spitzpaprika und Bundmöhren ordentlich waschen und in kleine Stücke schneiden. Zuckerschoten waschen und die Enden abschneiden. Die Zwiebeln in einem Topf in Rapsöl anschwitzen, Spitzpaprika und Bundmöhren dazugeben. Das Gemüse mit Hühnerbrühe aufgießen und kurz köcheln lassen. Dann
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die Zuckerschoten und Nudeln hinzugeben. Nur noch ziehen lassen. Das klein geschnittene Hühnerfleisch erst zum Schluss dazugeben und mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken. Interviewpartner im Beitrag: Thomas Sampl, Koch E-Mail:
[email protected] Internet: www.thomas-sampl.de Dr. Wimmer: Warum ist eine Patientenakte sinnvoll? Es ist extrem wichtig, den Überblick über den medizinischen Werdegang eines Patienten zu behalten, ansonsten kann es zu Fehlern kommen. Dafür gibt es die Patientenakte. Sie ist nicht nur eine Gedankenstütze für Ärzte, sondern enthält auch wichtige Informationen über den Patienten und seine Gesundheit. Die Akte muss lückenlos und vollständig geführt werden. Inhalte sind Personalien und alle medizinisch relevanten Informationen über den Krankheitsverlauf. Dazu zählen alle Maßnahmen und Behandlungen, alle Diagnosen sowie die darauf folgenden Therapieformen und Operationen. Außerdem werden alle verordneten Medikamente vermerkt und Befunde wie Röntgenbilder oder Laborergebnisse archiviert. Ob in Papierform oder elektronisch - das ist egal: Hauptsache die Akte ist leserlich, sodass Patient und zukünftige Ärzte den Verlauf nachvollziehen können. Der Arzt ist verpflichtet, seinem Patienten Einblick in seine Patientenakte zu gewähren. So steht es im Bürgerlichen Gesetzbuch (§630 g BGB). Wichtig ist, dass man einen Identitätsnachweis mitbringt, wenn man in die Akte schauen will. Denn ansonsten kann der Arzt den Einblick verwehren. Das hat nichts mit Misstrauen zu tun, sondern ist eine Vorsichtsmaßnahme. Es geht schließlich um persönliche Gesundheitsdaten. Die Frage, warum man in die Akten schauen möchte oder eine Kopie verlangt, muss nicht beantwortet werden. Das Original verbleibt nach der Kopie beim Arzt. Achtung: Die Kosten für diese Kopie darf der Arzt in Rechnung stellen. Es gibt aber auch Fälle in denen der Arzt den Einblick in die Akte verweigern kann, die sind aber eher die Ausnahme. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Inhalte der Gesundheit des Patienten schaden können - zum Beispiel, wenn es ihm psychisch nicht gut geht. Aber auch in diesem Fall muss der Arzt dies begründen. Interviewpartner im Beitrag: Dr. Johannes Wimmer, Arzt Dr. Johannes GmbH & Co. KG Winsbergring 38, 22525 hamburg Internet: www.doktor-johannes.de Abenteuer Diagnose: Stille Invasion Als Eike L. sogar die Geburt seines Sohnes verschläft, wird ihm klar, dass seine seit Wochen anhaltende Müdigkeit und Schlappheit nicht normal sind. Seine Energie ist verschwunden, nichts interessiert ihn mehr, er verliert seinen Arbeitsplatz und kann sich nicht aufraffen, einen neuen zu suchen. Seine Frau Kathrin L. vermutet eine Depression und bringt ihren Mann zum Arzt. Dann bekommt Eike L. plötzlich hohes Fieber mit nächtlichen Schweißausbrüchen. Seine Temperatur klettert über 38 Grad und er nimmt ohne Grund extrem ab – zehn Kilogramm in zwei Wochen. Mit dem Verdacht einer Krebserkrankung kommt er ins Krankenhaus, doch trotz gründlicher
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Untersuchung mit CT, MRT, Magen- und Darmspiegelung finden die Ärzte keine Erklärung für seinen Zustand, weder eine Infektion noch einen Tumor. Doch Eike L. geht es jeden Tag schlechter. Die Internisten suchen jetzt in seinem Blut nach Bakterien – und werden fündig: Das Blut von Eike L. ist überschwemmt mit Bakterien – sogenannten vergrünenden Streptokokken. Die Ärzte vermuten den Infektionsherd direkt am Herzen. Denn an den Herzklappen können sich die Bakterien besonders gut verstecken. Aber nirgends finden sich Veränderungen, nur eine angeborene kleinere Missbildung an einer der Herzklappen, aber ohne Hinweis auf eine infektiöse Herzklappenentzündung. Trotz intensiver Suche bleibt der Ursprung der Bakterien verborgen. Aber sie vermehren sich ununterbrochen. Peniciline oder penicilinähnliche Substanzen werden über die Vene gegeben – über einen relativ langen Zeitraum. Das Fieber verschwindet sofort und auch der Allgemeinzustand bessert sich deutlich. Doch dann bricht Eike L. aus heiterem Himmel zusammen und schlägt mit dem Kopf auf die Heizung. Eine kleine Einblutung ins Gehirn ist die Folge – doch die soll von alleine weggehen. Die Ärzte glauben an einen epileptischen Anfall wegen der starken Medikamente. Doch Kathrin L. will unbedingt eine zweite Meinung und überredet ihren Mann die Klinik zu wechseln: Die Ärzte am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf setzen sich mit den Kollegen der ersten Klinik in Verbindung und sichten die bisherigen Befunde. Dann ist dem Team des Herzzentrums klar: Sie müssen unbedingt weiter nach der Quelle der Bakterien suchen. Denn der Anfall könnte tatsächlich auf das Konto der Keime gehen. Das Herz von Eike L. wird noch einmal ganz genau untersucht. Am Grunde der Mitralklappe finden die Kardiologen ein Bakterien-Nest. Eine solche Klappeninfektion befällt üblicherweise eher direkt die Herzklappen und nicht wie bei Eike L. den Halteapparat der Herzklappe. Die Ärzte erklären ihrem Patienten, wo sie den Bakterienherd gefunden haben und warum er entstanden ist: Eine seiner Herzklappen besteht nicht aus drei, sondern nur aus zwei Teilen. Dieser meist harmlose Herzfehler hat bei ihm dazu geführt, dass die Klappe nicht dicht schließt. Bei jedem Pumpen schießt etwas Blut in einem scharfen Rückstrahl auf die benachbarte Mitralklappe. Das zarte Gebilde wird dadurch aufgeraut und so zu einem idealen Nährboden für eine Bakterienkolonie. Die Keime können sich gut festsetzen und vermehren. Von hier aus überschwemmen sie den ganzen Körper. Zunächst wollen die Ärzte nun versuchen die Bakterien mit Antibiotika zu beseitigen. Wenn das allerdings nicht gelingt, bleibt nur eine Operation. Nachdem das Bakteriennest gefunden ist, bleibt die Frage nach dem mysteriösen Zusammenbruch. Kann der mit den Keimen im Herzen zusammenhängen und warum bekommt ein junger Mensch plötzlich eine Einblutung ins Gehirn? Das MRT soll zeigen ob die Bakterien vielleicht vom Herz in die Adern des Gehirns gewandert sind und dort die Blutung ausgelöst haben. Tatsächlich: Auch in der Hauptschlagader des Gehirns hat sich eine Bakterienkolonie eingenistet. Die Ader ist dadurch ausgebeult wie ein Sack - ein so genanntes Aneurysma. Eike L. muss sofort operiert werden. Denn das Aneurysma kann jederzeit erneut einreißen und wieder eine Einblutung verursachen. Es besteht Lebensgefahr! Am nächsten Morgen liegt Eike Ludwig auf dem OP-Tisch von Prof. Grzyska. Der schiebt einen winzigen Mikrokatheter durch die Leiste vor bis zum Gehirn. Als er an dem Aneurysma ankommt, verschließt der Chirurg das Gefäß mitten im Sprachzentrum mit Metallspiralen und verhindert so eine neue Blutung. Obwohl der Eingriff technisch erfolgreich gewesen ist, kommt es zu Problemen. Als Eike L. am Morgen nach dem Eingriff erwacht kann er nicht mehr reden!
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Prof. Grzyska hat so etwas schon erlebt: Durch den Eingriff wird kurz die Blutversorgung des Sprachzentrums unterbrochen, ähnlich wie bei einem Schlaganfall. Normalerweise erholt sich das Gehirn davon aber schnell und die Sprachstörung verschwindet. Und tatsächlich: Nach zwei Tagen kann Eike L. wieder einfache Sätze sprechen. Er hat Riesenglück: In den nächsten Wochen kehrt seine Sprache komplett zurück. Und auch das Penicillin gegen die Keime in seinem Herz schlägt an: Die Entzündung setzt sich nicht weiter fort, sondern geht zurück. Stück für Stück baut sich der Herzkappenrand wieder auf. Das alles liegt fast zwei Jahre zurück: Inzwischen sind die Bakterien sind verschwunden und das Herz hat sich vollständig regeneriert. Nach dem Krankenhaus dauert es zwar noch einige Monate bis sich Eike Ludwig wieder ganz ins Leben zurückgekämpft hat. Doch jetzt kann er voll und ganz für seine Familie da sein. Interviewpartner im Beitrag: Prof. Stefan Ulrich Christl, Chefarzt II. Medizinische Abteilung - Gastroenterologie Asklepios Klinik Harburg Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg Tel. (040) 18 18 86 22 26 Internet: www.asklepios.com/harburg Prof. Dr. Stefan Blankenberg Dr. Johannes Neumann Dr. Edith Lubos Universitäres Herzzentrum Klinik und Polyklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Martinistraße 52, 20246 Hamburg Tel. (040) 741 05 68 00 (Sekretariat) Internet: www.uke.de Priv.-Doz. Dr. Ulrich Grzyska, Neuroradiologe Stellvertretender Klinikdirektor Leitender Oberarzt Zentrum für Radiologie und Endoskopie Klinik und Poliklinik für Neuroradiologische Diagnostik und Intervention Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Adresse s.o. Hinweis: Die Redaktion erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der angegebenen Adressen und Buchhinweise. Impressum: NDR Fernsehen Redaktion Medizin Hugh-Greene-Weg 1 22529 Hamburg Tel. (040) 415 60 Fax (040) 41 56 74 59
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