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Visuelle Soziologie Sommersemester 2016
Jens Eder
Empathie und audiovisuelle Medien Mittwoch 11. Mai 2016, 17.00 - 19.15 Uhr, Seminarraum 3 Die Forschung zur Empathie im Film und anderen audiovisuellen Medien folgt vielfältigen Erkenntnisinteressen: Welche Rolle spielt Empathie im Erleben der ZuschauerInnen? Welche ästhetischen Funktionen erfüllt sie? Verändert sie Wahrnehmungsweisen und Weltverhältnisse? Kann filmische Empathie dazu beitragen, reale Personen besser zu verstehen? Welche empathischen Potenziale haben Spielfilme, Dokumentarfilme, Fernsehsendungen oder Webvideos? Und wie verteilen sie kollektive Empathie auf gesellschaftliche Gruppen? Um solche Fragen nach den Wirkungsweisen audiovisueller Empathie beantworten zu können, muss grundlegend geklärt werden, (1) was Empathie im Film eigentlich ist, (2) inwiefern sie es ermöglicht, die Erlebnisse dargestellter Figuren und Personen zu teilen, und (3) durch welche Verfahren sie erzeugt, gelenkt oder blockiert wird. Der Vortrag schlägt einige Antworten auf diese Fragen vor. Er vertritt die These, dass Filme spezifische Formen der Nähe zum Erleben anderer erzeugen können, die in mancher Hinsicht über Empathie im Alltag hinausgehen. Jens Eder Dr. phil., Prof. für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim; Forschungsschwerpunkte: Theorie und Analyse audiovisueller Medien; aktuelle Entwicklungen audiovisueller und digitaler Medien; Transmedialität; Mediendiskurse und Medienkulturen der Gegenwart. Publikationen: Dramaturgie des populären Films (1999); Die Figur im Film (2008). Herausgegebene Bücher (Auswahl): Oberflächenrausch (2002), Audiovisuelle Emotionen (2007), Characters in Fictional Worlds (2010), Medialität und Menschenbild (2013), Image Operations (erscheint 2016). Der Vortrag findet im Rahmen der Vorlesung zur Visuellen Soziologie „Film, Fernsehen, Web-Videos - filmische Formen im Zeitalter der Digitalisierung“ von Eva Flicker statt.
Institut für Soziologie Rooseveltplatz 2, 1090 Wien www.univie.ac.at/soziologie