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Garten
BAUERNBLATT | 11. Februar 2017 ■
Interessantes von der IPM für den Haus- und Kleingarten
Vom Chrysanthemenbier bis zur essbaren Bubikopf-Minze chen, wie zum Beispiel Vernässung mit nachfolgender Verpilzung, vor. In der gut angenommenen Pflanzenschutzberatung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein im Bereich Hausund Kleingarten nehmen abiotische Schadursachen ein Viertel der Beratungsanfragen ein. Mit diesen Spezialerden bleiben die Pflanzen häufig gesünder.
Gemüse und Obst auf kleinstem Raum anbauen
Unter der Marke „Schnauze voll“ werden Kräuter angeboten. Erster essbarer Bubikopf, der nach Minze schmeckt.
Traditionell Anfang des Jahres informiert sich die Fachwelt des Gartenbaus auf der internationalen Pflanzenmesse in Essen. Dabei gibt es Interessantes und viele Neuheiten auch für den Haus-und Kleingarten zu entdecken. Einige Trends und Produktneuheiten für die kommende Gartensaison werden vorgestellt.
„Geschmackvolle“ Verkaufsstände
Unter der Marke „Schnauze voll“ werden vor allem jüngere Konsumenten angesprochen. Der Trend zu beliebten Kräutern schreitet bei Kräuteranbauern voran. Die Kräuter sind oft nach EU-Öko-Verordnungsrichtlinien produziert, und die Töpfe bestehen aus Frischpapierfasern und gemahlenem Naturgras Essbare Blumen und aus heimischem Anbau. Die schwarschmackhafte Kräuter ze Tüte ist eine FSC-zertifizierte TüBlumen kulinarisch genießen – tenverpackung, die ohne synthetihier findet sich eine ganze Reihe sche Beschichtung auskommt. an Produkten und Kreationen auf der Messe. Wie wäre es beispielsweise mit Bier, Likör, Bonbons oder Wurst aus Chrysanthemen? Ein belgischer Aussteller lädt täglich zur Verkostung ein. Auch Geranien finden vermehrt ihren Einsatz in der Küche. Schmackhafte Kräuter sind natürliche Geschmacksverstärker. Sie sind nicht nur im Garten gut aufgehoben, sondern auch im Topf in der Küche oder dem Esszimmer. Die Firma Blu-Blumen präsentiert unter anderem den ersten essbaren Bubikopf, der nach Minze schmeckt, des Weiteren ein Vanillebasilikum und ein deftiges Gyroskraut. Miniauberginen, die nur 10 cm lang werden, sind ebenfalls auf der Messe zu sehen. Gärten mit entsprechender Ausstattung dienen als Orte der Entspannung und des Wohlfühlens.
Torffreie und torfreduzierte Blumenerden Torffreie und torfreduzierte Blumenerden sind sowohl im Erwerbsgartenbau wie im Hausgartenbereich im Kommen. Erfahrungen mit der Strukturstabilität, der Wasserhaltekapazität und sonstigen Eigenschaften dieser Produkte müssen vom Hausgärtner erst gesammelt werden. Selbst für exotische Verwendungen werden Spezialerden und -substrate angeboten. Diese Produkte beugen abiotischen Schadursa-
Wenig Platz und trotzdem das eigene Obst und Gemüse auf Balkon oder Terrasse anbauen? Das geht. Auf der IPM Essen wurden viele Neuheiten in diesem Bereich vorgestellt. Eine spanische Firma vertreibt zum Beispiel einen handlichen Bausatz, der ein kniehohes Beet ergibt. Alle Zutaten, die den Anbau von eigenproduziertem Gemüse ermöglichen, sind darin enthalten. Angefangen von einem Kokossubstrat, welches beim Wässern stark aufquillt, über Saatgut, das auf Saatbändern vorpräpariert ist, bis hin zu Handschuhen. Den immer kleiner werdenden Gärten wird außerdem durch Pflanzen mit Zwergwuchs Rechnung getragen. Außerdem wurde in Essen erstmalig eine Heidelbeere auf Stamm präsentiert. Ein
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■ BAUERNBLATT | 11. Februar 2017
Erste Frühlingsboten im Jahr
Schönheit Kleine Netzblattiris
Inhalt eines Gemüsebeetbausatzes für die kleine Terrasse.
mühsames Bücken zur Ernte kann Der Sommer blüht rosa damit unterbleiben. Auf farbigen und violett Etiketten werden die wesentlichen Informationen zu den ObstpflanRosa und Violett werden unter zen gegeben. anderem die Modefarben des Sommers 2017 sein. Umsetzen lässt sich dies durch viele Stauden, BlumenPflegeleichte Pflanzen zwiebeln und Ziersträucher. Der sind gefragt Gartenfachhandel vor Ort kann Eindeutiger Trend ist auch, dass entsprechende Hilfestellungen gedie Pflanzen im Innenbereich pfle- ben. Der eigene Garten, der Balkon geleicht sein sollen. Pflanztöp- oder die Terrasse wird 2017 zum fe und -schalen mit Wasserspei- Verweilen und Entspannen einlacher werden vermehrt angeboten. den. Das Wohnzimmer wird noch „Altmodische“ Blumen und „an- ein Stück weit mehr nach draußen gestaubte“ Pflanzen werden wie- verlagert. derentdeckt und kommen neu zur Geltung. Oft auch in origineller Verpackung wie einer Konservendose oder im Stoffbeutel. Wohlfühlen und bequemer Genuss lautet die Devise. Das vermittelte auch das Angebot auf der IPM speziell für den Haus- und Kleingartenbereich. Der Garten dient als Oase der Ruhe und zur Entschleunigung. Die Pflege der Pflanzen muss zukünftig noch einfacher und zeitsparender sein. Pflanztöpfe und -schalen mit Wasserspeicher werden vermehrt angeboten. Spezielle Substrate erhöhen den Kulturerfolg auch in exotischen Einsatzbereichen. Biokräuter sind und bleiben „in“. Neuheiten bei Obst- und Zierpflanzen lassen sich oft auch auf engstem Raum umsetzen. Gefragt sind Blumen und Blüten, die essbar sind.
FAZIT
Die Pflanzen sollen vermehrt einfach in der Pflege sein; auch ohne grünen Daumen. Fotos: Georg Henkel
Georg Henkel Landwirtschaftskammer Tel.: 0 41 20-70 68-226
[email protected]
Die Netzblattiris bringt erste Farbtupfer in den Garten.
Völlig unbeeindruckt vom Spätwinter zeigen sich im Februar und März die einzeln stehenden Blüten der Kleinen Netzblattiris (Iris reticulata). Damit gehört sie zu den ersten bunten Farbtupfern im Jahr. Je nach Sorte erblüht die Zwiebelblume in Violettblau bis Violett-
rot. Allen Sorten gemeinsam ist der gelbe Wulst auf den Hängeblättern der Blüten. Mit einer Höhe von 10 bis 15 cm ist die Netzblattiris ein hübscher Massenblüher für den Steingarten, liebt sie doch einen sonnigen Standort mit mäßig fruchtbarem, gut durchlässigem Boden. Die Blüten sehen aber auch in Töpfen, im Beet oder als Unterpflanzung lichter Gehölze sehr attraktiv aus. Dies gilt besonders für die Kombination mit Krokus, Schneeglanz oder Traubenhyazinthen. Die Vermehrung erfolgt über die Selbstaussaat nach der Samenreife. Wer mag, teilt den Bestand im Sommer, muss dann jedoch mit einer verzögerten Blüte im nächsten Frühjahr rechnen. An optimalen Standorten verwildert die Netzblattiris leicht, wenn man sie ungestört wachsen lässt. Tipp: Topfpflanzen besser an einem kühlen, geschützten Platz überwintern lassen und den Topf an den gewünschten Standort stellen, wenn sich die ersten Blätter zeigen. Karin Stern
Die Ersten stecken ihre Köpfe aus dem Boden
Schneeglöckchen vermehren Schon kündigen die nickenden, rahmweißen Blüten des Schneeglöckchens den Frühling an. Besonders hübsch wirken größere Bestände in Gruppen am Gehölzrand, im Steingarten oder auch in Rabatten, kombiniert mit Krokussen, Buschwindröschen und Winterlingen. Für die Vermehrung teilt man den Tuff direkt nach der Blüte und pflanzt die Teilstücke neu ein. Wer mag, nimmt nur die Brutzwiebeln von dem ausgegrabenen Bestand ab und setzt sie an einen neuen Ort. Auch die Aussaat gelingt, indem die reifen Früchte mitsamt den feinen Samen einfach in den Boden gedrückt werden. Bei dieser Variante vergehen bis zur ersten Blüte allerdings zwei bis drei Jahre. Die anspruchslosen Schneeglöckchen benötigen keinen Dünger. Der optimale Standort liegt im Schatten sommergrüner Gehölze, die zur Blütezeit viel Sonne durchlassen. Im Sommer
darf der Boden mäßig trocken sein, zur Blütezeit wird frischer bis leicht feuchter Boden bevorzugt. Karin Stern
Das Schneeglöckchen erfreut sich als Frühlingsbote besonderer Beliebtheit. Fotos: Karin Stern