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II. Grundlagen des Wirtschaftens · Beitrag 42 Supermarkterkundung 1 von 12 Warum habe ich so viel eingekauft? – Eine Supermarkterkundung Tanja Mayr, Nördlingen Grundlagen des Wirtschaftens Supermarkterkundung, Verkaufsstrategien, Supermarktaufbau, Regalaufbau, Kassenzone, Produktverpackungen, Regeln gegen Einkaufsfallen Didaktisch-methodische Hinweise U A Supermarktbetreiber kennen viele Tricks, um ihre Ware an den Kunden zu bringen: Lange Wege durch den ganzen Einkaufsladen, ein durchdachter Aufbau der Regale, Sonderangebote und große Einkaufswagen sind nur vier Strategien, um Kunden zum Kaufen zu verführen. Dabei lassen sich Jugendliche durch Werbung und Konsumzwang besonders häufig zu unüberlegten beziehungsweise unnötigen Einkäufen verleiten. Sie stellen eine leicht zu beeinflussende Käufergruppe dar und sind nicht selten ver- oder gar überschuldet. Ziel des Beitrags ist es daher, den Jugendlichen im Rahmen einer Supermarkterkundung allgemeine Grundlagen wirtschaftlichen Handelns zu vermitteln sowie konkrete verbraucherorientierte Kompetenzen anzubahnen. Dabei bietet der tägliche Einkauf im Supermarkt Ihren Schülerinnen und Schülern ein ideales Übungsfeld für einen verantwortungsbewussten Konsum. Auch wenn man sich den zahlreichen Einkaufsfallen nicht komplett entziehen kann, soll doch das Bewusstsein dafür geschärft werden. H C S R Verbinden Sie diese Unterrichtseinheit mit dem Führen eines Haushaltsbuchs oder fächerübergreifend mit der Überschlagsrechnung im Mathematikunterricht. Behandeln Sie im Gesellschaftslehreunterricht die Zukunft der Supermärkte, beispielsweise intelligente Warenregale, sowie die Thematik „Produktverpackungen aus Plastik bedrohen unsere Erde“. O V Ablauf der Gruppenarbeit Die Supermarkterkundung wird in dieser Unterrichtseinheit in Form einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit durchgeführt. Nutzen Sie Material M 1 als gemeinsamen Einstieg. Die Schülerinnen und Schüler bilden anschließend sechs Kleingruppen, von denen jeweils zwei Gruppen die Arbeitsblätter M 2 bis M 4 bearbeiten. Teilen Sie die Gruppen beispielsweise durch das Ziehen verschiedenfarbiger Karten ein, wobei sie vorab festlegen, welche Farbe für welche Gruppe steht. Ein Beispiel: Rote Karten stehen für Gruppe A, blaue Karten für Gruppe B und grüne Karten für Gruppe C. Sprechen Sie vor Beginn der Erkundung mit einem Supermarktbetreiber in der näheren Umgebung und bitten Sie um die Erlaubnis, im ausgewählten Supermarkt eine Gruppenarbeit durchzuführen. Ein Merkzettel mit Tipps gegen Einkaufsfallen (M 5) rundet die Einheit ab. Möglich ist abschließend auch die Präsentation der Gruppenergebnisse im Plenum. Zu den Materialien im Einzelnen Material M 1 führt Ihre Schülerinnen und Schüler zum Thema hin und lenkt ihre Aufmerksamkeit darauf, dass man im Supermarkt häufig mehr einkauft als gewollt. Anhand eines konkreten Beispiels aktivieren die Lernenden ihr Vorwissen über Verkaufsstrategien beziehungsweise Einkaufsfallen im Supermarkt. Schließlich überlegen sie anhand des konkreten Beispiels, wie man es vermeiden kann, zu viel einzukaufen. In einer Zusatzaufgabe befragen die Jugendlichen ihre Eltern, Bekannten oder Freunde, ob sie schon einmal mehr eingekauft haben als gewollt und wie es dazu gekommen ist. zur Vollversion RAAbits Hauptschule/Arbeitslehre 2 von 12 II. Grundlagen des Wirtschaftens · Beitrag 42 Supermarkterkundung In M 2 erkunden die Lernenden zunächst den Aufbau eines Supermarkts, indem sie seinen Grundriss zeichnen. Anschließend setzen sie sich mit der Kassenzone auseinander. Welche Produkte werden hier angeboten? Und warum wird sie auch „Quengelzone“ genannt? Diesen Fragen gehen die Jugendlichen der Gruppe A gemeinsam nach. Auch der Regalaufbau im Supermarkt ist nicht dem Zufall überlassen. In M 3 lernt Gruppe B die Aufteilung eines Supermarktregals in vier Zonen kennen: Bückzone, Greifzone, Sichtzone und Reckzone. Nachdem die Lernenden die vier Begriffe einer Abbildung zugeordnet haben, untersuchen sie den Regalaufbau selbstständig anhand ausgewählter Produkte. So finden sie den Zusammenhang zwischen Preis und Regalanordnung selbst heraus. Die Produktverpackung hat einen großen Einfluss auf das Kaufverhalten. So entscheidet die Gestaltung eines Produkts häufig darüber, ob es gekauft wird oder nicht. In M 4 nehmen die Schülerinnen und Schüler der Gruppe C verschiedene Verpackungseinheiten unter die Lupe und betrachten diese kritisch. Dabei fotografieren sie zunächst ein Produkt, das sie persönlich aufgrund seiner Gestaltung kaufen würden. Anschließend suchen sie besonders kleine und große Verpackungseinheiten sowie Produkte mit aufgedrucktem Rabattcoupon oder einer Sonderaktion. Sie erfahren, welche Verkaufsfallen dahinterstecken, und hinterfragen die Notwendigkeit von Verpackungen in einer Zusatzaufgabe unter dem Aspekt des Umweltschutzes. U A Abschließend fasst M 5 ausgewählte Regeln gegen Einkaufsfallen anhand einer Zuordnungsaufgabe zusammen. H C Wussten Sie schon, … … dass 70 Prozent aller Einkäufe im Supermarkt Spontankäufe sind? Darunter versteht man Einkäufe, die nicht auf dem Einkaufszettel standen, also vor dem Einkauf nicht geplant waren und aus einem Impuls heraus getätigt werden. Man spricht daher auch von Impulskäufen. S R … dass sich Neuromarketing unter anderem damit befasst, was im Gehirn passiert, wenn wir Schnäppchenangebote sehen? … dass es Supermärkte gibt, die auf Plastikverpackungen verzichten, und stattdessen Produkte zum Selbstabfüllen anbieten? O V Materialübersicht M M M M M 1 2 3 4 5 Warum kauft Tim mehr als gewollt? So sieht es im Supermarkt aus Regalaufbau mit System Auf die Verpackung kommt es an! Tipps gegen Einkaufsfallen Für diese Einheit benötigen Sie: M2 M4 Lineal Smartphone oder Digitalkamera, Klebstoff, Drucker; ggf. Schere zum Zurechtschneiden der Fotos, Werbeprospekte RAAbits Hauptschule/Arbeitslehre zur Vollversion II. Grundlagen des Wirtschaftens · Beitrag 42 Supermarkterkundung 3 von 12 Warum kauft Tim mehr als gewollt? M1 Aufgaben 1. Betrachte den Kassenzettel. Was hat Tim mehr eingekauft als gewollt? 2. Was hätte der Einkauf gekostet, wenn Tim nur die vorher geplanten Produkte gekauft hätte? Überschlage. © Colourbox O V Manchmal ist der Einkaufsbeleg länger als gewollt. GUMMIBÄRCHEN 1 KG 4,99 € APFELSCHORLE XXL-TETRAPAK 2,99 € CHIPS JUMBO-PACKUNG 2,99 € PARTY-CD IM ANGEBOT 4,99 € U A H C S R 3. Tims Mutter findet: © Colourbox Tim möchte seinen Geburtstag mit fünf Freunden feiern. Von seiner Mutter bekommt er 30 €. Davon will er Chips, Gummibärchen, Apfelschorle sowie Butter, Mehl und Eier für den Kuchen kaufen. LUFTSCHLANGEN/KONFETTI 4,99 € MEHL 1,99 € BUTTER EIER 1,89 € 2,29 € SUMME 27,12 € VIELEN DANK FÜR IHREN EINKAUF! Da bist du auf die Verkaufsstrategien des Supermarkts ganz schön hereingefallen. Welche Verkaufsstrategien meint sie wohl? 4. Wie hätte Tim vorbeugen können, mehr einzukaufen als gewollt? Notiere zwei Ideen. •฀ •฀ Merke Ein Supermarkt verfolgt bestimmte Verkaufsstrategien, um möglichst viel zu verkaufen. zur Vollversion RAAbits Hauptschule/Arbeitslehre II. Grundlagen des Wirtschaftens · Beitrag 42 Supermarkterkundung Regalaufbau mit System 7 von 12 Gruppe B M3 Wusstet ihr schon, dass ein Supermarktregal nach einem bestimmten Muster aufgebaut ist? Aufgabe 1 Beschriftet die Abbildung, indem ihr die Begriffe aus dem Kasten richtig zuordnet. Bückzone Greifzone Sichtzone Reckzone U A H C S R © Colourbox O V Aufgabe 2 Was denkt ihr: In welcher der vier Zonen befindet sich die teure Ware? Wo wird günstige Ware im Regal platziert? Begründet. Aufgabe 3 Betrachtet die Warenanordnung im Regal genauer. Entscheidet euch für eins der folgenden Lebensmittel: Chips, Mehl, Joghurt oder Pudding. Übertragt die Tabelle in euer Heft und füllt sie aus. Betrachtet mindestens drei verschiedene Hersteller. Produktname Preis Inhalt (in g) Preis pro 100 g Regalzone zur Vollversion RAAbits Hauptschule/Arbeitslehre 10 von 12 II. Grundlagen des Wirtschaftens · Beitrag 42 Supermarkterkundung Lösung (M 4) Finde jeweils ein Beispiel für die folgenden Verpackungen. Fotografiere es und klebe das Foto auf. 2 3 4 1 © U A Hinweise iStockphoto 2 – 4 1 Thinkstock /iStock Aufgabe 2 H C Zum Fotografieren der Produktverpackungen können die Schülerinnen und Schüler ihr Smartphone oder, falls vorhanden, eine Digitalkamera verwenden. Achten Sie darauf, dass die Lernenden die Produkte so fotografieren, dass sie die Fotos später gut in die dafür vorgesehenen Kästchen kleben können, eventuell durch Zurechtschneiden. Alternativ können die Lernenden eine Collage anfertigen. S R Alternative Vorgehensweise Wenn es nicht möglich ist, im Einkaufsladen zu fotografieren, bringen Sie Werbeprospekte mit in den Unterricht. Die Lernenden schneiden geeignete Abbildungen aus und kleben sie auf das Arbeitsblatt. Möglichkeit zur Weiterarbeit Besprechen Sie das Thema „Verpackungs- beziehungsweise Plastikmüll“ mit den Lernenden und gehen Sie im Sinne der Umwelterziehung auch auf die Aspekte Mülltrennung und Müllvermeidung ein.  O V Für Schnelle Geht mit Tims Einkaufsliste zwei Mal einkaufen: 1) Kauft besonders günstig ein. 2) Kauft nur teure Markenprodukte. Ihr müsst die Produkte nicht wirklich kaufen. Notiert euch einfach den jeweils niedrigsten und höchsten Preis. Berechnet dann die Summen. Wie groß ist der Preisunterschied zwischen beiden Einkäufen? RAAbits Hauptschule/Arbeitslehre zur Vollversion