Transcript
CSSMAGAZIN 2 | 2015
Gesund und gut versichert – 30 Fragen und Antworten
Wie gefährlich ist der Fuchsbandwurm? Frage 27
Gift geschluckt – wer hilft? Frage 23
Dossier:
Was gibt’s Bemerkenswertes aus der Tierwelt? Frage 05 – 15
Wieder versöhnt? Liebe Leserin, lieber Leser Ich gebe es zu: Als Jogger sind mir frei laufende Hunde nicht allzu geheuer. Zu tief hat sich der Vorfall in meinem Hirn eingebrannt, als mich auf freiem Feld plötzlich ein wild bellender deutscher Schäferhund stellte, als wäre ich ein Einbrecher. Mit gesträubten Nackenhaaren und gefletschten Zähnen stand er vor mir – und weit und breit kein Hundehalter. Vielleicht zehn Minuten dauerte die Situation, während der ich Angst hatte wie vermutlich noch nie im Leben. «Nicht in die Augen schauen und keine hastigen Bewegungen», sagte ich mir immer wieder. In kleinen Schrittchen versuchte ich, rückwärtszugehen, bis der Hund dann irgendeinmal von mir liess. Aber auch schöne Momente durfte ich erleben. Zum Beispiel, als ich unter einer knorrigen Eiche dank Orphée, der Hündin eines Nachbarn, meine allerersten Trüffeln fand. Diese Sekunden haben mich mit der Hundewelt wieder versöhnt. Wohl auch im Wissen darum, dass Hunde – oder generell Haustiere – für viele Menschen eine überaus wichtige Rolle spielen. Grund genug, das Dossier dieser Ausgabe dem Thema «Haustiere» zu widmen.
Roland Hügi Chefredaktor
Frage
01
Wie erreiche ich die CSS Versicherung? Bei Fragen zu den Produkten Die Mitarbeitenden in den Agenturen unterstützen Sie gerne persönlich und sind telefonisch täglich zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar. Agenturfinder: www.css.ch /agentur Bei Fragen zu Leistungen und Rechnungen Die Serviceline hilft Ihnen von Montag bis Freitag, 8 – 18 Uhr, weiter: 0844 277 277 (Lokaltarif Festnetz Schweiz),
[email protected] Für 24h Notfall und medizinische Beratung Die CSS ist für Sie da in Notfallsituationen und bei medizinischen Fragen während 24 Stunden an 7 Tagen die Woche: +41 (0)58 277 77 77 Für Adressänderungen Adressänderungen können per Mail (
[email protected]) oder per Telefon der Serviceline der CSS (0844 277 277) mitgeteilt werden.
Wer hat’s gemacht? CSS Magazin 2 | 2015 Das CSS Magazin ist das Kundenmagazin der CSS Gruppe für die Versicherten von CSS, INTRAS und Arcosana. Es erscheint viermal jährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch. Gesamtauflage: 780 000 Exemplare Unternehmen der CSS Gruppe: CSS Kranken-Versicherung AG, CSS Versicherung AG, INTRAS Kranken-Versicherung AG, INTRAS Assurances SA und Arcosana AG Herausgeber, Redaktionsadresse: CSS Versicherung, Tribschenstrasse 21, Postfach 2568, 6002 Luzern, Telefon 058 277 11 11, Fax 058 277 12 12,
[email protected] Redaktion: Roland Hügi (Chefredaktion), Eveline Franz (Abschlussredaktion) Ständige Mitarbeit: Manuela Specker Redaktion CSS Exklusiv: Diana Bruggmann Konzept: Infel AG, Zürich Gestaltung, Produktion: Niki Bossert, Silvia Tschümperlin Redaktionskommission: Samuel Copt, Roland Gisler, Franziska Guggisberg, Esther Hashimoto, Helena Mettler, Bruno Schmid Druck: swissprinters AG, Zofingen Papier: UPM Star, FSC Mixed Sources CSS Magazin online: www.css-magazin.ch Copyright: Nachdruck nur mit Quellenangabe. Nur Texte, die als offizielle Mitteilung gekennzeichnet sind, haben rechtsverbindlichen Charakter.
Frage
Was steckt drin?
07
Dossier Das Haustier
05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15
Zahlt die CSS Tier-Therapien? Bello beisst zu – und jetzt? Exotische Tiere als Haustiere? Wer ist der bessere Freund? Feinde in unseren Betten? Was kostet ein Haustier? Was gibt’s Bemerkenswertes aus der Tierwelt? Allergisch auf das eigene Haustier? Warum tun uns Haustiere gut? Können Tiere krankmachen? Wie viele Haustiere hat die Schweiz?
Ernährung & Bewegung Frage
16
02 Warmer Tee oder eiskalte Cola? 20 Krautstiel – Kraftwerk in Grün?
Gesundheit & Vorsorge 18 22 23 25 27
Wie lässt sich Höhenangst überwinden? Sind Zecken wirklich so gefährlich? Gift geschluckt – wer hilft? Blut spenden – noch nötig? Wie gefährlich ist der Fuchsbandwurm?
Politik & Wirtschaft 17 Wie einheitlich ist eine Einheitsprämie wirklich? 19 Wo fängt denn falsch verstandene Tierliebe an? 24 Wer leitet neu curafutura?
Frage
19
Profitieren Sie von den attraktiven Angeboten unseres Kundenclubs CSS Exklusiv
Leistungen & Angebote 01 03 04 16 21 26 28 29 30
Wie erreiche ich die CSS Versicherung? Rechnung für 3 Franken – was soll das? Zur Reha nach Deutschland? Noch immer «in» – Jugendherbergen? Ist die CSS auch wohltätig? Lohnt sich eine Registrierung? Ferien, ade? Was bringt Managed Care? Wissen Sie es?
Titelbild: Schildkröte «Sämi» mit Leon Zimmermann Foto: Thomas Zimmermann (Auffangstation SIGS Sektion Zentralschweiz)
Frage
02 Warmer Tee oder
Keime werden abgetötet Durch das Aufkochen von Wasser und das Übergiessen der Gefässe und Gläser werden zudem Keime abgetötet. Die traditionelle Zubereitung Warmer Tee von Tee ist ein mit Minze wichtiger Bestand- (4 Personen)
eiskalte Cola?
Bei Hitze soll man viel trinken, denn bei tropischen Temperaturen kommen wir so richtig ins Schwitzen. Doch die Frage ist: warme oder kalte Getränke? Text: Franziska Guggisberg
Das beste Mittel zur Kühlung unseres Körpers ist das Schwitzen. Um diese «Kühlmaschine» in Gang zu setzen, übernehmen wir am besten eine Gewohnheit aus heissen Ländern: warme (nicht heisse!) Getränke in kleinen, aber stetigen Schlucken zu trinken. So öffnen sich die Poren der Haut und wir können durch kontinuierliches Schwitzen Wärme abgeben. Zudem kann der Körper warme Getränke schneller aufnehmen als zum Beispiel eine eiskalte Cola. Ein warmer Tee muss nämlich im Magen nicht zuerst aufgewärmt werden, bevor er von den Zellen absorbiert werden kann.
teil der Kultur im Maghreb sowie im ganzen Norden Afrikas. Neben der Flüssigkeitsaufnahme ist das Teetrinken Symbol der Gastfreundschaft und Geselligkeit. Wichtiger als die Temperatur ist die Menge: Trinken Sie an heissen Tagen mindestens 2 Liter oder mehr – bevor sich der Durst meldet. Bei grossem Flüssigkeitsverlust empfehlen sich isotonische Getränke, Apfelschorle oder die Zugabe von wenig Salz.
1 Liter Wasser 6 Stängel frische Pfefferminze 1–2 Zitronen Honig
Zubereitung • Wasser aufkochen • Pfefferminze waschen und ins Wasser geben • Honig nach Belieben • 2–4 Zitronenscheiben und Zitronensaft hinzufügen • 10–12 Minuten ziehen lassen • Tee sieben
03 Rechnung für
3 Franken – was soll das? Bei Leistungsabrechnungen gelten klare Regeln. Text: Franziska Guggisberg
Als Ruth S. aus Luzern die Leistungsabrechnung der CSS öffnet, schüttelt sie den Kopf: Der Rechnungsbetrag beläuft sich auf gerade mal 3 Franken. Dass CSSMAGAZIN 2 | 2015
überhaupt solche Rechnungen ausgestellt werden, hat damit zu tun, dass die CSS die Grenze, ab der eine Rechnung zu bezahlen ist, bei zwei Franken festgesetzt hat. Der Ablauf sieht dabei wie folgt aus. Über 30 Franken: Ist die Forderung gegenüber einer versicherten Person grösser als 30 Franken, generiert das System eine Abrechnung. Diese wird automatisch gedruckt und verschickt. Weniger als 30 Franken: Hat die CSS von einem Kunden einen Betrag von weniger als 30 Franken zugut, wird nicht sofort eine Rechnung erstellt. Vielmehr wartet das System ab, ob für den Kunden innert 20 Tagen noch weitere Leistungen im «Sammeltopf» landen. Nach der Wartefrist generiert das System eine Abrechnung für alle Leistungen, die sich innerhalb der 20-Tage-Frist angesammelt haben. Diese wird vollautomatisch gedruckt und versandt. Bei den Guthaben einer versicherten Person ist die CSS gesetzlich verpflichtet, selbst Kleinstbeträge – im Extremfall 10 Rappen – an die Versicherten zurückzuzahlen.
© istockphoto
Frage
Die CSS arbeitet mit der Rheintalklinik im deutschen Bad Krozingen zusammen.
Frage
04 Zur Reha nach Deutschland?
Partnerkliniken
Nach einem Herzstillstand und anschliessendem Spitalaufenthalt begab sich Peter Blumer zur Rehabilitation nach Deutschland. Ein guter Entscheid. Text: Roland Hügi
An die Minuten und Stunden nach seinem Herzstillstand kann sich Peter Blumer nicht mehr erinnern. Es war der 7. Oktober 2014, als er plötzlich am Tisch zusammenbrach. Der zufällig anwesende Sohn schaffte es, den Vater zu reanimieren, und schon kurze Zeit später war Peter Blumer in der Intensivstation des Unispitals Basel. «Ich erholte mich so schnell, dass bereits nach zehn Tagen die Rehabilitation zur Diskussion stand», blickt er auf die Zeit im vergangenen Herbst zurück. Für die vorgeschlagenen Reha-Kliniken (unter anderem in der Westschweiz sowie im Appenzellischen) vermochte sich Peter Blumer aber kaum zu erwärmen – nicht zuletzt aufgrund früherer Erfahrungen. Deshalb brachte das Unispital die Rheintalklinik im deutschen Bad Krozingen ins Spiel, die nur rund eine halbe Stunde von Peter Blumers Wohnort entfernt liegt.
Einzelzimmer in der Privatklinik
Peter Blumer ging für die Reha nach Deutschland.
Der Entscheid war denn auch rasch gefällt und sämtliche notwendigen Absprachen und Abklärungen erfolgten direkt zwischen dem Unispital Basel sowie der CSS. «Ich musste lediglich noch meine persönlichen Utensilien
Die CSS arbeitet mit verschiedenen Partnerkliniken in Süddeutschland zusammen. Unabhängig von der Deckung profitieren CSS-Versicherte in den Reha-Kliniken von zahlreichen Vorteilen wie überdurchschnittlichem Komfort, Einzel- oder Zweibettzimmer (auch für Allgemeinversicherte), Eintritt in der Regel ohne Wartezeiten, Abholservice etc. Informationen unter: www.css.ch/partnerkliniken
zu Hause abholen und wurde anschliessend per Taxi in die Privatklinik nach Bad Krozingen gefahren – ein guter Service», so Peter Blumer. Obwohl «nur» allgemein versichert, konnte er ein hübsches Einzelzimmer beziehen. Ebenso überzeugend wie die Unterkunft und die Lage der Klinik (in unmittelbarer Nähe eines grossen Kurparks) erlebte der Patient aus der Schweiz die Qualität der Betreuung. «Bereits am ersten Tag meines Aufenthaltes erfolgten umfassende medizinische Tests und am zweiten Tag startete die Therapie.»
Einzel- und Gruppentherapie Nebst einer täglichen Einzeltherapie, die speziell auf seine Bedürfnisse zugeschnitten war, kam Peter Blumer auch in den Genuss einer Gruppentherapie. Darüber hinaus nutzte er aus eigenem Antrieb die verschiedenen Trainingsmöglichkeiten, die sich in der Klinik boten. Insgesamt verbrachte der bald 65-Jährige drei Wochen in Bad Krozingen und verliess den süddeutschen Kurort als gesunder und fitter Mann. Heute blickt er zufrieden und dankbar auf die Zeit in der Rheintalklinik zurück – und kann den Aufenthalt dort nur empfehlen. Zwar muss Peter Blumer weiterhin Medikamente nehmen. Doch das ändert nichts daran, dass er gemeinsam mit seiner Frau die Zeit als Pensionär wieder in vollen Zügen geniessen kann. «Es war und ist für uns wie ein Neuanfang im Leben.»
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Dossier Das Haustier Frage
therapie-K® als Teil einer Physiotherapie für MultipleSklerose-Patienten. Dabei werden die Bewegungsimpulse eines Pferdes auf den Menschen übertragen, der in einer genau definierten Ausgangsstellung auf dem Rücken des Tieres sitzt. Dies ermöglicht es unter anderem, Symmetrie, Haltungs- und Gleichgewichtsreaktionen zu trainieren.
05 Zahlt die CSS
Saugende Blutegel
Tier-Therapien? Tiere können auch zu Therapiezwecken zum Einsatz kommen. Allerdings ist die Kostenübernahme in der Krankenversicherung strikte geregelt. Text: Roland Hügi
Immer häufiger sind in Spitälern und Altersheimen sogenannte Therapiehunde anzutreffen, zum Beispiel als Kontaktvermittler oder um die Psyche positiv zu beeinflussen. Zudem zeigt ein Blick ins Internet, dass auch Kaninchen, Hamster, Vögel und sogar Lamas als Therapietiere eingesetzt werden. Doch so viel-
Auch bei den Zusatzversicherungen sind die Grenzen eng gesetzt. Hier werden die Kosten lediglich bei anerkannten alternativen Therapiemethoden übernommen. Ausser der Blutegel-Therapie werden derzeit bei der CSS keine weiteren Therapien mit Tieren anerkannt. Ziel der Blutegel-Therapie ist es, dass der Egel während der Saugphase möglichst viel entzündungs- und gerinnungshemmende Stoffe abgibt. Dadurch wird das Blut dünnflüssiger und die Durchblutung verbessert sich. Die Kostenübernahme hängt davon ab, über welche Zusatzversicherungen jemand verfügt und ob der durchführende Therapeut für die entsprechende Methode eine Anerkennung besitzt.
Frage
06
In der Grundversicherung werden in gewissen Fällen die Kosten für eine Hippotherapie-K® übernommen.
fältig der Einsatz von Tieren in einer Therapie ist, so strikt sind die Regeln in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Die einzige Therapie mit Tieren, die aus der OKP bezahlt wird (nebst der Madentherapie zur Wundheilug), ist die HippoCSSMAGAZIN 2 | 2015
Wenn Hund Bello den Pöstler beisst oder Kater Charly Nachbars Auto zerkratzt, kann das ganz schön teuer werden – ausser man verfügt über eine gute Haftpflichtversicherung, wie sie auch die CSS zu günstigen Konditionen anbietet. Die Versicherung übernimmt die Schäden, die von einem Haustier verursacht werden. Bei Schäden im eigenen Haushalt aber ist Vorsicht geboten: Zerkratzt eine Katze zum Beispiel das Sofa ihrer Besitzerin, wird dieser Schaden nicht gedeckt, da es sich um einen Eigenschaden handelt. In der aktuellsten Kundenzufriedenheitsumfrage zur Privathaftpflicht- und Hausratversicherung durch den Internet-Vergleichsdienst Comparis wurde die Haushaltversicherung der CSS mit der sehr guten Note 5.1 bewertet. Damit liegt die CSS vor einigen anderen renommierten Schweizer Versicherungen. Die CSS-Haushaltversicherung umfasst die Bereiche Privathaftpflicht, Hausratversicherung und Gebäudeversicherung und kann individuell ausgestaltet Haftpflicht und Hausrat gut : 5.1 werden. www.css.ch/haushalt
Kundenzufriedenheit 03/2015
© Schweizer Gruppe für Hippotherapie-K®
Bello beisst zu – und jetzt?
Frage
07
Wer exotische Tiere – hier ein Pantherchamäleon – halten möchte, braucht fundierte Kenntnisse.
Exotische Tiere als Haustiere? Schlangen, Vogelspinnen, Echsen: Manchmal teilen Menschen den Haushalt mit exotischen Lebewesen. Das bedingt gute Kenntnisse in artgerechter Haltung. Text: Manuela Specker
© Thomas Zimmermann
Hunde und Katzen sind die häufigsten Haustiere – entsprechend verbreitet ist das Wissen um eine artgerechte Haltung. Hinzu kommt, So faszinierend und dass sich die Vierbeiner über viele schön die Haltung eines Generationen hinweg an das Leben exotischen Tiers ist, mit dem Menschen gewöhnt haben. so viele Fehler kann man Anders bei exotischen Tieren: «Eine machen – mit fataHaltung, die ihren Bedürfnissen entlen Folgen für das Tier. spricht, ist sehr anspruchsvoll. Deshalb muss man sich besonders gut informieren», sagt die diplomierte tierpsychologische Beraterin Verena Grünig.
Fundiertes Fachwissen erforderlich Für die Haltung zahlreicher Wildtiere braucht es in der Schweiz sogar einen vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) anerkannten Sachkundeausweis und eine Haltebewilligung.
Adäquate Bedingungen zu schaffen, erfordert laut BLV zum Teil aufwändige technische Installationen und fundiertes Fachwissen. Bei Schlangen beispielsweise führt kein Weg an einem Terrarium vorbei, das über verschiedene Klimazonen und Rückzugsmöglichkeiten verfügt: Die Tiere brauchen heisse, warme und kühle Bereiche, unterteilt in feucht und trocken, in die sie sich zurückziehen können.
Auf das Klima achten «So faszinierend und schön die Haltung eines exotischen Tiers ist, so viele Fehler kann man machen – mit fatalen Folgen für das Tier», warnt das BLV. Halter müssen zwingend darauf achten, dass Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Lichtverhältnisse mit den Bedingungen im angestammten Lebensraum übereinstimmen.
Keine Tiere aus Wildfang Nicht nur die Haltung, auch der Erwerb der Tiere spielt eine entscheidende Rolle. Die Tiere sollten aus einer Nachzucht stammen und nicht etwa aus einem Wildfang. Weitere Informationen: www.meinheimtier.ch www.blv.admin.ch/themen/tierschutz
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Dossier Das Haustier
Frage
09 Feinde in unseren
Frage
08 Wer ist der
Betten?
bessere Freund?
Milben oder Wanzen sind Haustiere der etwas anderen Art. Was diese Schädlinge anrichten – und wie man sie so schnell wie möglich wieder los wird. Text: Manuela Specker
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal: Die Wahl des Haustiers will gut überlegt sein.
Es kann im 5-Sterne-Hotel passieren genauso wie in der Jugendherberge. Es kommt in der luxuriösen Villa genauso vor wie in der Billigwohnung: Bettwanzen, die nachts aus ihren Verstecken kriechen und die Menschen im Schlaf stechen, um sich von ihrem Blut zu ernähren. Juckende, rötliche Pusteln sind ein Hinweis, dass man das Bett mit solchen ungebetenen Gästen teilt. Auch dunkle Kotflecken bei Ritzen und Spalten, in denen sie sich verkriechen, sollten misstrauisch machen. Alleine in der Stadt Zürich wurden 2014 mehr als hundert Fälle gemeldet – vor zehn Jahren waren es nicht einmal zwanzig. Bettwanzen sind nicht etwa auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Ihr vermehrtes Auftauchen ist vielmehr eine Folge zunehmender Mobilität und Reiselust. Bettwanzen machen es sich nämlich auch gerne im Koffer gemütlich und werden so über grosse Distanzen als blinde Passagiere mittransportiert.
Die Katze: sauber, pflegeleicht, unabhängig. Der Hund: anhänglich, treu, folgsam. Diese zentralen Charaktereigenschaften prägen auch die Beziehung zum Haustier. Deshalb stellt sich durchaus die Frage, welches Haustier eigentlich besser zu einem passt. Nur wer sich einen treuen Begleiter sucht und sich nicht davor scheut, jeden Tag mit seinem Vierbeiner Gassi zu gehen, eignet sich als «Herrchen». Die Treue, die ein Hund seinem Besitzer entgegenbringt, verpflichtet. So bereitet das Alleinsein den meisten Hunden grosse Mühe, was besonders bei längerer Ferienabwesenheit die Hundehalter vor Schwierigkeiten stellen kann. Katzen wiederum sind freiheitsliebende Einzelgänger. Ihre Unabhängigkeit hat im Gegenzug zur Folge, dass die Bindung nicht dieselbe Die Bindung zwischen Intensität wie zwischen Hund und Tier und Mensch ist Hundehalter erreicht. Katzen erdreisganz unterschiedlich. ten sich manchmal sogar, tagelang fortzubleiben, um danach mit einem mitleiderregenden «Miau» vor der Haustüre zu stehen, als sei nichts gewesen. Selbst reine Wohnungskatzen entwickeln nicht dieselbe Anhänglichkeit wie ein Hund. Wenn ihnen etwas nicht passt, zeigen sie einem die kalte Schulter. Anders als Hunde reagieren sie in der Regel auch nicht auf Befehle, und sie geben deutlich zu verstehen, wenn sie nicht gestreichelt werden wollen. Es macht also einen grossen Unterschied, ob man sich eine Katze oder einen Hund hält. Dieser sagt aber nichts über die Qualität der Beziehung zwischen Mensch und Tier aus. So manchen Katzenhaltern wäre die grosse Aufmerksamkeit, die ein Hund verlangt, ein Graus, während viele Hundehalter mit dem Einzelgängertum der Katze nicht viel anfangen können. CSSMAGAZIN 2 | 2015
© istockphoto, Gettyimages
Text: Manuela Specker
Milben und Bettwanzen sind zwar ungeliebte, aber doch häufige Bett(mit)bewohner.
Was gegen Bettwanzen hilft
Kosten während eines Haustierlebens in CHF
Wer deshalb auf Nummer sicher gehen will, platziert den Koffer nie auf dem Bett und nicht auf dem Boden, sondern auf einem Gestell oder Stuhl – Bettwanzen können nur kriechen, nicht fliegen. Wer gestochen wurde, sollte das Reisegepäck unverzüglich auf dem Balkon oder in einer Waschküche auspacken und sämtlichen Inhalt nach Möglichkeit bei 60 Grad waschen oder für rund zehn Stunden in einen Tiefkühler geben.
Insektensprays bringen nicht viel Das betroffene Zimmer selber, ob privat oder im Hotel, kann nur von einer professionellen Schädlingsbekämpfungsfirma gereinigt werden. Zu den beliebten Methoden gehört, das Zimmer vorübergehend auf über 50 Grad aufzuheizen. Selber eingesetzte Insektensprays hingegen führen höchstens dazu, dass sich die Tiere weiter verbreiten. Auch vorübergehend das Zimmer wechseln ist keine Hilfe: Bettwanzen überleben mehrere Monate ohne Blutmahlzeit. Deshalb sollten auch Antiquitäten oder alte Bilderrähmen jeweils genau auf einen Bettwanzenbefall untersucht werden.
Milben gehören dazu Anders als Bettwanzen gehören die Milben sozusagen zum Inventar. Sie mögen es warm und feucht und ernähren sich vor allem von Hautschuppen. Das alles finden sie zur Genüge in unseren Betten und vor allem in den Kopfkissen vor. Im Durchschnitt befinden sich in jedem Bett rund 10 000 Milben. Die winzigen Mitbewohner sind harmlos, da sie weder stechen noch Blut saugen. Ihre Ausscheidungen können allerdings allergische Reaktionen hervorrufen: Husten, Niesen, Juckreiz sind die Folgen, im schlimmsten Fall bis hin zum Asthma. Allergiker sollten deshalb Matratze und Bettwäsche regelmässig waschen und das Schlafzimmer möglichst trocken und kühl halten. Das Bettzeug kann sonst auch mit milbendichten Überzügen versehen werden, sogenannten Encasings. In der ganzen Wohnung sollte der Staub auf einem Minimum gehalten werden – nicht umsonst heissen die Schädlinge, die allergische Reaktionen auslösen können, auch Hausstaubmilben.
Infos zur Schädlingsbekämpfung Eine gute Übersicht über die Schädlingsbekämpfung bietet die Homepage der Stadt Zürich: http://bit.ly/1ArdQyr
Frage
Hamster Zwergkaninchen Hund 2000 8000 20 000 +
10 Was kostet ein Quelle: «Beobachter»
Haustier?
Ein Haustier zu kaufen ist das eine, es zu unterhalten das andere. Und das kann ganz schön ins Geld gehen. Oft wird der Kostenfaktor denn auch unterschätzt. Text: Roland Hügi
Während bei einem Hund bereits der Kauf zu einer teuren Angelegenheit werden kann, sind viele Haustiere im Zoofachgeschäft günstig zu haben. So kostet zum Beispiel ein Hamster rund 30 Franken und zwei Meerschweinchen (sie müssen paarweise gehalten werden) schlagen mit 120 Franken zu Buche. Aber wie sieht es eigentlich mit den jährlichen Kosten aus, die ein Haustier verOft werden die ursacht? Die Zeitschrift «Beobachter» Kosten unterschätzt: wollte es genau wissen – und kam zu Selbst ein Hamster erstaunlichen Zahlen. So verursacht verursacht während ein Hamster während eines Jahres lauseiner Lebenszeit fende Kosten (Futter, Heu, Sand) von Gesamtkosten von mehr als 50 Franken pro Monat. Zurund 2000 Franken. sammen mit den einmaligen Kosten (Tierkauf, Terrarium, Einrichtung etc.) kostet ein Hamster während seiner Lebenszeit von rund drei Jahren rund 2000 Franken. Beim Meerschweinchen steigen die Gesamtkosten bereits auf 3000 Franken (pro Paar, da Einzelhaltung nicht erlaubt), bei einem Zwergkaninchen auf rund 8000 Franken und bei einer Katze (Lebensdauer: 15 Jahre) bereits auf geschätzte 20 000 Franken. Ein Hund mittlerer Grösse schliesslich kostet gemäss der Zeitschrift sein Frauchen oder Herrchen während eines Hundelebens weit über 20 000 Franken – Kaufpreis exklusive. Wer sich also ein Haustier anschafft, sollte sich im Klaren darüber sein, dass der Kaufpreis nur den kleinsten Teil der Kosten ausmacht. CSSMAGAZIN 2 | 2015
Dossier Das Haustier
Text: Roland Hügi, Illustration: arnoaffentranger.ch
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1 «Bremer Stadtmusikanten» Die «Bremer Stadtmusikanten» ist ein Märchen der Gebrüder Grimm. Es erzählt die Geschichte von vier Haustieren. Wegen ihres Alters werden sie von den Besitzern als nutzlos erachtet und sollen getötet werden. Allerdings können sie entkommen. Nachdem sie sich zufällig getroffen haben, beschliessen sie, in Bremen als Stadtmusikanten aufzutreten. Auf dem Weg dorthin entdecken sie im Wald ein Räuberhaus, vertreiben die Räuber und richten sich hier ein neues Leben ein – kommen also nie in Bremen an.
2 Hamster laufen und laufen … Hamster sind Langstreckenläufer. In einer einzigen Nacht können sie in ihrem Laufrad zwischen fünf und zehn Kilometer weit rennen. 3 So ein Haufen! Zwar machen die meisten Hunde jeden Tag bloss ein kleines Häufchen. Zusammengezählt aber ergibt dies in der Schweiz einen Riesenhaufen von schätzungsweise 60 000 Tonnen pro Jahr – schwerer als die Titanic.
4 Viele Findeltiere Der Schweizer Tierschutz nimmt jedes Jahr rund 8000 Findeltiere auf. 5 Uralte Schildkröten Schildkröten gehören zu den ältesten Tierarten, die auf der Welt leben (seit ca. 220 Millionen Jahren). Zudem werden sie uralt. So wurde eine Schildkröte im Zoo von Kalkutta geschätzte 256 Jahre alt. Europäische Landschildkröten, die oft als Haustiere gehalten werden, bringen es bei richtiger Haltung und Ernährung auf ein Alter von 100 Jahren.
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6 Stille Begleiter In Schweizer Aquarien tummeln sich schätzungsweise 4,5 Millionen Zierfische. 7 Schön frisiert Der Gang zum Frisör gehört auch bei vielen Hunden zum guten Ton und ist – wie beim Menschen – nicht ganz günstig. Das Haareschneiden kostet zum Beispiel bei einem Pudel je nach Grösse zwischen 80 und rund 150 Franken und auch das Trimmen des Schnauzers kostet um die 100 Franken.
10 Und die Lebenserwartung? 8 Treue Vögel Kakadus werden bis 75 Jahre alt und bleiben ihrem Partner ein Leben lang treu. 9 Katzen jagen Schmetterlinge Schmetterlinge und Katzen – das verträgt sich schlecht. Gemäss dem Aargauer Naturmuseum Naturama jagen Katzen jährlich 3 Millionen Schmetterlinge und 1,8 Millionen Vögel.
Wer ein Leben lang das gleiche Haustier haben möchte, ist mit der Schildkröte sehr gut bedient. Hunde erreichen je nach Grösse ein Durchschnittsalter von 10 bis 16 Jahren, Katzen von 12 bis 15 Jahren, wobei bei beiden auch ein viel höheres Alter erreicht werden kann. Ein Hamster erreicht zirka 3 Jahre, ein Kaninchen bis 10 Jahre und ein Meerschweinchen zwischen 4 und 7 Jahren. Eine Kornnatter im Terrarium schliesslich kann es auf 20 Jahre bringen.
Dossier Das Haustier Eiweissstoffe, die sich im Speichel, in Hautschuppen, im Talg oder Urin der Tiere befinden.
Frage
12 Allergisch auf das eigene Haustier?
Vor allem Katzen lösen bei Menschen allergische Reaktionen aus. Ursache ist aber nicht ihr Fell, wie oft angenommen wird. Text: Manuela Specker
Ob Nagetiere, Pferde, Reptilien, Vögel, Hunde oder Katzen: Sie alle können Menschen zum Weinen bringen. Im wortwörtlichen Sinne. Der Kontakt mit diesen Tieren kann nämlich allergische Reaktionen hervorrufen, wobei die Symptome jenen des Heuschnupfens ähneln (gerötete Augen, Niesen, Schnupfen). Entgegen weit verbreiteter Annahme sind es nicht die Tierhaare selber, welche dafür verantwortlich sind – Menschen reagieren ja auch auf Vögel oder Reptilien allergisch. Auslöser sind mikroskopisch kleine
Putzfimmel mit Folgen Die Katzenallergie kommt am häufigsten vor; rund zwei Drittel aller Haustier-Allergien gehen auf sie zurück. Das hat auch etwas mit dem Putzfimmel der Katzen zu tun: Durch ihr regelmässiges und ausgiebiges Putzen verteilen sich die Eiweissstoffe auf dem ganzen Fell. Bei gefiederten Tieren oder Reptilien wiederum kommen die Tierhalter bedeutend weniger mit den Eiweissstoffen in Kontakt, handelt es sich doch nicht um klassische Schmusetiere. Eine Tierallergie darf keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden: im schlimmsten Fall droht Asthma. Die wirksamste Massnahme, die Allergie zu bekämpfen, wäre es, sich vom Tier zu trennen – so schwer dieser Schritt auch fällt. Das Allergiezentrum Schweiz (aha) ist sich dieses Dilemmas bewusst und gibt auf seiner Homepage deshalb zahlreiche Tipps, wie sich die persönliche Allergenbelastung reduzieren lässt. Nicht die Tierhaare Dazu gehört beispielsweise, das sind für Allergien verantTier keinesfalls ins Schlafzimmer zu wortlich, sondern lassen, nach jedem Kontakt die Hände mikroskopisch kleine zu waschen und die Kleider mit einem Eiweissstoffe, die Kleiderroller anstatt einer Kleider- sich im Speichel, in Hautbürste zu reinigen. Alle Teppiche und schuppen, im Talg sonstigen Staubfänger sollten aus der oder Urin der Tiere beWohnung entfernt werden – die Kat- finden. zen-Allergene beispielsweise verteilen sich über den Staub leicht in der Luft und können noch mehrere Monate nachgewiesen werden, selbst wenn sich keine Katze mehr im Haushalt befindet. Die Allergene bleiben zudem auch leicht an der Kleidung haften, sodass sie an alle möglichen Orte gelangen. Es kann also sein, dass jemand zum Beispiel in einem Kino die Symptome einer Allergie zeigt, obwohl sich dort weit und breit kein Tier befindet.
Vor allem Katzen können allergische Reaktionen auslösen.
Wer das Haustier nicht weggeben will, kann es mit einer Immuntherapie versuchen: sie ist bis heute die einzige Behandlung, welche nicht einfach die Symptome bekämpft, sondern bei den Ursachen der Erkrankung ansetzt. Bei dieser Desensibilisierung werden die Allergene in steigender Dosierung verabreicht. Entweder werden sie unter die Haut gespritzt, oder sie werden als Tropfen oder Tablette eingenommen. Im Idealfall gewöhnt sich der Körper an das Allergen und baut so einen immunologischen Schutz auf. Die Kosten dieser Immuntherapie werden im Rahmen der Grundversicherung von den Krankenkassen übernommen. Weitere Infos: www.aha.ch/allergien CSSMAGAZIN 2 | 2015
© f1online
Immuntherapie als Hoffnungsschimmer
Frage
13
Ein Haustier wirkt sich positiv auf die physische wie psychische Gesundheit aus.
Warum tun uns Haustiere gut? Katzen streicheln baut Stress ab, Hundehalter bewegen sich mehr: Die Tierpsychologin Verena Grünig erläutert, wie Haustiere unser Leben bereichern.
© Keystone
Interview: Manuela Specker
Warum halten sich Menschen eigentlich Haustiere? VERENA GRÜNIG*: Auf den ersten Blick kostet es Zeit und Geld, Haustiere zu haben. Sie geben den Menschen aber viel zurück: Ein Haustier wirkt sich positiv auf die physische wie psychische Gesundheit aus. Gerade in Familien hat das Haustier oft einen verbindenden Charakter. Inwiefern trägt ein Haustier zum seelischen Wohlbefinden bei? Tiere gehen ganz unvoreingenommen auf Menschen zu. Es interessiert sie nicht, ob jemand reich, hübsch oder gesund ist. Es entsteht eine Beziehung, das Tier reagiert auf einen, man nimmt es in seiner eigenen Persönlichkeit wahr – so gesehen kann ein Haustier durchaus auch gegen Einsamkeit helfen. Hundehalter kommen zudem auf ihren Spaziergängen unkompliziert mit anderen Menschen in Kontakt. Die Beziehung zum Haustier darf aber keinesfalls auf solche Aspekte reduziert werden. Kinder beispielsweise, die mit Tieren aufwachsen, lernen schon sehr früh, Verantwortung zu übernehmen und sich in andere Wesen einzufühlen. Wie erklären Sie sich, dass ein Haustier sogar die physische Gesundheit positiv beeinflusst? Gerade wer einen Hund besitzt, bewegt sich viel in der freien Natur und erlebt den Wechsel der Jahreszeiten. Auch ist Verena Grünig, erwiesen, dass das Streicheln eines verdiplomierte tiertrauten Tieres einen beruhigenden Effekt psychologische auf Menschen hat. Studien haben geBeraterin I.E.T. zeigt, dass die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt grösser sind, wenn jemand eine Katze oder einen Hund hat. Und nicht zuletzt bringen einem Tiere immer wieder zum Lachen und animieren dazu, den eigenen Spieltrieb zu entdecken. Was tun, wenn sich Kinder ein Meerschweinchen oder einen Hamster als Haustier wünschen?
Die tiergerechte Haltung ist eine grosse Herausforderung. Meerschweinchen sind Tiere zum Beobachten. Wenn man beispielsweise ein Meerschweinchen auf den Schoss nimmt und es sitzt regungslos da, dann ist das kein Zeichen der Vertrautheit. Das Tier befindet sich vielmehr in Schreckstarre. Meerschweinchen müssen zwingend über ein abwechslungsreiches Gehege verfügen, und Kinder brauchen eine Anleitung, wie sie korrekt mit den Tieren umgehen. Hamster wiederum sind nachtaktiv. Auch deshalb eignet sich ein Hund oder eine Katze tatsächlich besser als Haustier. Grundsätzlich muss man sich immer überlegen, wie das Tier und seine nächsten Verwandten in der Natur leben, um ein artgerechtes Leben zu bieten. Kann man auch zu viel Zeit mit seinem Haustier verbringen? Mir sind kaum Leute bekannt, die wegen ihrer Haustiere den Kontakt zu Menschen vernachlässigen. Man muss vielmehr aufpassen, Tiere nicht zu vermenschlichen. Sie haben ihre eigenen Bedürfnisse, die wir nicht mit unseren verwechseln sollten. Aber es macht immer wieder Man sollte aufpassen, Freude, zu beobachten, wie ein Tier Tiere nicht zu seine ursprüngliche Scheu ablegt und vermenschlichen. zutraulich wird. Haustiere halten uns auch vor Augen, dass jedes Tier eine eigene Persönlichkeit hat. Ich hatte einmal 14 Ratten und konnte jede einzelne auseinanderhalten. * Verena Grünig aus Schaffhausen ist diplomierte tierpsychologische Beraterin I.E.T. und arbeitet als Tierschutzlehrerin für den Schweizer Tierschutz (STS).
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Dossier Das Haustier
Frage
15
Frage
14 Können Tiere
Wie viele Haustiere hat die Schweiz?
Zwei Drittel aller Infektionskrankheiten sind vom Tier auf den Menschen übertragbar. Text: Manuela Specker
Campylobacter und Salmonellen gehören wohl zu den bekanntesten Erregern, mit denen sich Menschen durch direkten Tierkontakt oder durch den Verzehr kontaminierter, nicht genügend erhitzter Lebensmittel anstecken. Zoonosen bereiten nicht nur den Betroffenen Bauchschmerzen: Vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheiten werden streng überwacht, sowohl national als auch international – schliesslich besteht latent die Gefahr, dass sich ein neues Virus in epidemischen Ausmassen ausbreitet.
Die Gründe
Das liegt nicht nur daran, dass mittlerweile nahezu jeder Winkel dieser Erde bereist und erforscht wird. Aussergewöhnliche Speisepläne tragen dazu bei, dass gefährliche Erreger vom Tier auf den Menschen überspringen Fledermäuse wurden Zoonosen werden können. Natürliche Träger des verschiedentlich national und Ebola-Virus sollen beispielsals Überträger von international streng weise Flughunde sein – diese Infektionskrankheiüberwacht. werden in Afrika, genauso wie ten identifiziert. infizierte Affen oder Antilopen, gejagt und verzehrt. Kritisch sind auch bestimmte Fütterungsmethoden bei Tieren: BSE beispielsweise, der Rinderwahnsinn, ist auf die Verfütterung von ungenügend erhitzten, infizierten Tierkörpermehlen zurückzuführen. Anders als in England ist in der Schweiz bisher noch kein Mensch an der durch BSE ausgelösten Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit erkrankt. Immerhin 60 Prozent aller Infektionen kommen durch die Übertragung vom Tier auf den Menschen zustande. Vogelgrippe, Schweinegrippe oder SARS sind drei weitere Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. Sars, das akute Atemwegsyndrom, liess sich auf ein Fledermaus-Virus zurückverfolgen, das über einen Zwischenwirt in den Menschen gelangte. CSSMAGAZIN 2 | 2015
© istockphoto
krankmachen?
Hunde, Katzen, Ratten, Schlangen, Vögel oder Echsen: In Schweizer Haushalten tummeln sich Haustiere jeglicher Gattung. Doch wie viele sind es genau? Eine Frage, die kaum zu beantworten ist. Am verlässlichsten zeigt sich die Situation bei den Hunden. Diese müssen gemäss Denise Delley, Geschäftsführerin der Schweizerischen Heimtierdatenbank Anis, mit einem Transponder gekennzeichnet werden. Gemäss Anis-Jahresbericht waren Ende 2013 536 000 Hunde und 327 000 Katzen registriert. Gerade bei den Katzen dürfte aber die Zahl – aufgrund der streunenden Katzen – um ein Vielfaches höher sein und bei rund 1,5 Millionen liegen. In der Anis-Datenbank finden sich aber auch Meerschweinchen, Präriehunde, Ratten, Frettchen, Schlangen und vieles mehr. All diese Tiere wurden von ihren Haltern freiwillig registriert. So gibt es für die meisten Tierarten denn auch bloss grobe Schätzungen. Gemäss dem Verband für Heimtiernahrung haben 24 Prozent der Schweizer Haushalte eine Katze, 11 Prozent einen Hund, knapp 6 Prozent einen Nager (z.B. Meerschweinchen), knapp 5 Prozent Fische und rund 2 Prozent einen Vogel. www.anis.ch
Von der Wellnesszone aus geht der Blick direkt in die Walliser Bergwelt.
Frage
16 Noch immer «in» – Jugendherbergen? Jugendherberge – tönt irgendwie leicht antiquiert. Dabei haben gerade «Jugis» neueren Baudatums einiges zu bieten. Und wer bei der CSS versichert ist, geniesst erst noch finanzielle Vorteile. Text: Roland Hügi
© Schweizer Jugendherbergen
Viele Menschen assoziieren den Begriff Jugendherberge noch immer eher mit einer sozialen SchlafsaalInstitution als mit einem Ort, wo man in einem ansprechenden Ambiente übernachten kann. Wer so denkt, kann sich eines Besseren belehren lassen. Zum Beispiel in der Jugendherberge SaasFee. Diese wurde erst im September vergangenen Die topmoderne Jugendherberge Jahres eröffnet und ist Saas-Fee heute das Flaggschiff der Schweizer Jugendherbergen. In insgesamt 52 Zimmern stehen 168 Betten zur Verfügung. Diese seien seit der Eröffnung stets gut belegt, sagt Leiterin Chantal Anthamatten. Besonders begehrt sind die Doppelzimmer sowie die Vierer-Familienzimmer.
Schlicht – und doch luxuriös Der Bau am Dorfrand besticht nämlich nicht nur durch seine zeitgenössische Architektur. Auch im Innern zieht sich das moderne Design nahtlos weiter. Da werden in den Zimmern keck die Farben Giftgrün
und Lila kombiniert, die Möbel sind aus massivem einheimischem Holz gezimmert. Und statt eines öden Aufenthaltsraums findet sich eine luftige Lobby mit Cheminée. In einem aber ist das Haus der Jugendherbergen-Philosophie treu geblieben: Luxus sucht man in den Zimmern vergebens. Kein Fernseher, kein Haarfön, kein CSS-Versicherte Kleiderschrank. Schlicht und zweck- profitieren mässig sind sie eingerichtet – der ei- Personen, die bei der CSS gentliche Luxus ist der Blick an die versichert sind, können diversen 4000er, die Saas-Fee um- in 15 ausgesuchten geben. Und natürlich das, was das Jugendherbergen in der Haus im Untergeschoss zu bieten ganzen Schweiz zu hat: Hier findet sich nämlich nicht günstigen Mitgliederkonbloss ein 25-Meter-Hallenbad, wie es ditionen übernachten. mancher Stadt gut anstehen würde, Zudem können sie eine sondern auch ein Wellnessbereich, Zweijahresmitgliedder es in sich hat. Wer in einer der schaft zum Preis von beiden grossen Saunen sitzt und aus einem Jahr erwerben dem Panoramafenster in die Berg- (siehe CSS Exklusiv). welt blickt, fragt sich zu Recht: «Bin ich hier tatsächlich in einer Jugend- «Wanderperlen» herberge?» Kostenloser Bezug der Broschüre in Ihrer Schritt in die Zukunft geschafft CSS-Agentur oder unter Die Antwort lautet «ja». Und das «wellwww.css.ch/exklusiv/ youthhostel nessHostel 4000», so der offizielle Name des Hauses, zeigt exemplarisch, dass die Schweizer Jugendherbergen den Schritt in die Zukunft geschafft haben: weg vom Wolldecken- und Schlafsaal-Image, hin zum trendigen Anbieter von nach wie vor preiswerten Übernachtungsmöglichkeiten. In den vergangenen Jahren sind denn auch nicht nur in Saas-Fee, sondern auch an anderen Orten in der Schweiz moderne Herbergen entstanden. Und weitere werden folgen.
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Prämiensolidarität in Deutschland, den USA und der Schweiz
Frage
USA Schweiz Deutschland
17 Wie einheitlich
ist eine Einheitsprämie wirklich?
Solidarität zwischen den Altersgruppen
Solidarität Raucher / Nichtraucher
Geschlechtersolidarität
Wie solidarisch sind die Gesundheitssysteme in Deutschland, den USA und der Schweiz? Ein Blick auf die Prämienberechnung offenbart verschiedene Arten von Solidarität. Text: Konstantin Beck
Unschöne Nebenwirkungen So gilt für die soziale Krankenversicherung Deutschlands (die sogenannte Gesetzliche Krankenversicherung), dass ist Leiter des CSS die Prämie für einen Süddeutschen in Instituts für empirische Konstanz nicht von der Prämie in Gesundheitsökonomie. Flensburg – weit im Norden – abweichen soll. Dasselbe gilt auch für Wessi und Ossi. So viel Solidarität hat den unschönen Nebeneffekt, dass es für die Einwohner im teuren Hamburg ungemein schwieriger ist, eine Versicherungsdeckung zu bekommen als für den Bayern auf dem Land.
Prof. Dr. Konstantin Beck
Föderalistische Schweiz Ganz anders dagegen die «Gleichheit» in der Schweiz. Vom föderalistischen Selbstverständnis her ist es geradezu selbstverständlich, dass Appenzeller in Innerrhoden eine andere Prämie bezahlen als Appenzeller in Ausserrhoden. Immerhin werden in der ganzen Schweiz die Mittzwanziger gleich behandelt wie die Senioren.
Solidarität innerhalb der gesamten Bevölkerung
Geografische Solidarität
Raucher zahlen viel mehr Und was machen die Amerikaner? Obama Care, die grosse Krankenversicherungsreform des amtierenden Präsidenten, bringt zwar unbestritten mehr Solidarität ins US-Gesundheitssystem und verhindert damit beispielsweise, dass Obdach- oder Arbeitslose ohne Versicherungsschutz dastehen. Dabei ist es aber ebenso klar für den US-Bürger, dass nur schon die 65-Jährigen drei Mal mehr Prämie bezahlen sollen als die jungen Erwachsenen. Und Raucher zahlen grundsätzlich 50 Prozent mehr.
Geschlechter werden gleich behandelt Alle diese «Einheitsprämien» widerspiegeln das jeweilige kulturelle Selbstverständnis. Wo die drei Staaten allerdings übereinstimmen, ist bei der Gleichbehandlung beider Geschlechter. Alle drei kennen die Prämien- Alle diese «Einheitsgleichheit für Mann und Frau. Wer nun prämien» wideraber meint, das deutsche System sei spiegeln das jeweilige mit Abstand das solidarischste, dem sei kulturelle Selbstvernoch Folgendes in Erinnerung geru- ständnis. fen: Die deutsche Prämiensolidarität gilt nur für geringe und mittlere Einkommen, in der Schweiz hingegen für alle Einwohner und in den USA für alle, die mitmachen wollen. Es gibt in dieser Frage kein richtig oder falsch, denn auch für den internationalen Einheitsprämienvergleich gilt: «One size doesn’t fit all (Eine Einheitsgrösse passt nicht allen).»
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In den Prämien der sozialen Krankenversicherung manifestiert sich Solidarität ganz konkret. Die Prämienstruktur legt direkt fest, welche Gruppe von welcher anderen finanziell unterstützt wird – oder eben auch nicht. Gleiche Prämien für alle werden insbesondere in europäischen Staaten als unabdingbare Voraussetzung für eine «soziale» Krankenversicherung angesehen. Wer aber genau hinschaut, erkennt bald: «All (…) are equal but some (…) are more equal.» («Alle sind gleich, aber einige sind gleicher.»)
Frage
Irrationale Angst
18 Wie lässt
sich Höhenangst überwinden? Wer Angst vor Abgründen hat, verzichtet oft auf traumhaft schöne Bergwanderungen. Das muss nicht sein. Text: Manuela Specker
© Keystone
Während Unerschrockene auf Aussichtsplattformen klettern, sich auf steile Wanderungen begeben und in Seilparks vergnügen, ziehen Menschen mit Höhenangst festen Boden unter den Füssen vor. Die Vermeidungsstrategie ist weit verbreitet unter Höhenphobikern. Das ist verständlich, denn wer sich vor Abgründen fürchtet, kriegt unter Umständen schon auf den unteren Stufen einer Leiter schweissnasse Hände, Herzrasen und zittrige Beine. Beim Wandern beschränken sie sich auf Wege, die vornehmlich flach oder leicht geneigt und somit als T1 klassifiziert sind. An T3-Wege, also solche mit ausgesetzten Stellen, die je nachdem mit Seilen oder Ketten gesichert sind, wagen sie nicht einmal zu denken.
In der Schweiz sind WanderRespekt vor steil abfallenden Hän- wege (gelb), Bergwangen ist absolut angebracht. Die derwege (rot-weiss) und Höhenangst aber steht in keinem Alpinwanderwege Verhältnis zur tatsächlichen Ge- (blau-weiss) anhand der fahr und schränkt die Betroffenen Farbe auf den Hinweisschildarum unnötig ein. Wie bei vielen dern erkennbar. Von den anderen Phobien auch ist die Ex- Schwierigkeitsgraden her position das Gegenmittel, das am wird zwischen T1 (Wandern) meisten Erfolg verspricht: Wer und T6 (schwieriges sich der Angst stellt und sich ent- Alpinwandern) unterschiesprechenden Situationen aussetzt, den. Die genauen Merkmale wird merken, dass die Panikatta- der Klassifizierungen sind cken nachlassen und schliesslich beim SAC abrufbar unter www.sac-cas.ch/ ganz ausbleiben. unterwegs/ Je nach Ausprägung der Angst schwierigkeitsskalen werden die Betroffenen in der Expositionstherapie zuerst in der eigenen Vorstellung oder über Bilder mit den Abgründen konfrontiert, bevor sie sich Schritt für Schritt realen Situationen aussetzen.
Höhenschwindel macht Sinn Die Höhenangst ist nicht zu verwechseln mit dem Höhenschwindel, welcher der Höhenangst vorausgeht. Höhenschwindel ist eine normale körperliche Reaktion und entsteht, wenn das nächste sichtbare feste Objekt für die Augen zu weit entfernt ist. Um diese eingeschränkte Wahrnehmung zu beheben und das Objekt räumlich erfassen zu können, versucht der Körper durch Schwanken seine Lage zu stabilisieren. An einer exponierten Stelle kann dieses Schwanken tatsächlich erhöhte Sturzgefahr bedeuten. Die Höhenangst aber befällt die Betroffenen, selbst wenn keinerlei Gefahr besteht. Der erste Ansprechpartner für Menschen mit Höhenangst ist der Arzt – in seltenen Fällen können auch organische Ursachen der Grund sein.
Höhenangst ist nicht zu verwechseln mit Höhenschwindel. Wer unter Höhenangst leidet, kann diese behandeln lassen.
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Frage
19 Wo fängt denn
falsch verstandene Tierliebe an? Hier ist sozusagen alles für die Katz – und vor allem den Hund. Die Meiko Heimtierbedarf AG in Villmergen hat sich mit ihrem Sortiment ausschliesslich auf die beiden häufigsten Haustierarten spezialisiert; für CEO Philip Frei ein wichtiger Marktvorteil. Interview: Roland Hügi, Foto: Thomas Zimmermann
Philip Frei, Meiko Heimtierbedarf hat ein grosses Verteilzentrum in Villmergen und Filialen in der ganzen Schweiz (siehe Kasten). Sie sind also Herr über ein tierisches Reich – da braucht es wohl ein grosses, tierliebendes Herz? PHILIP FREI: Wenn Sie damit vermuten, mein beruflicher Werdegang sei schon immer in «tierischen» Bahnen verlaufen, liegen Sie völlig falsch. Ich war Wirtschaftsinformatiker und Mitinhaber eines Informatikunternehmens und kam vor zehn Jahren als völliger Quereinsteiger in die Firma Meiko AG. Seither bin ich aber mit Freude am Job in die Welt der Tiere hineingewachsen. Ich habe rasch gemerkt: Wir bewegen uns hier – im Gegensatz zu meinem früheren Job – in einem hoch emotionalen Business. Die Meiko AG hat sich vor allem auf Hunde spezialisiert, und gerade in diesem Bereich sind ja die Beziehungen zwischen Mensch und Tier überaus eng.
Und wie steht es um die Tierliebe Ihrer Mitarbeitenden? Wenn es um Tiere und insbesondere Hunde geht, haben meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein sehr grosses Herz. Alle haben nämlich einen oder gar mehrere Hunde. Die meisten bringen ihren Vierbeiner auch zur Arbeit mit. Wie bitte? Ja, viele der Hunde dürfen die Meiko-Mitarbeitenden zur Arbeit begleiten und ruhen während der Arbeitszeit zum Beispiel unter dem Bürotisch. Und der tiefere Sinn dahinter? Ich habe bereits angetönt, dass es bei der Beziehung Hund-Mensch oft um tiefe Emotionen geht. Es ist mir deshalb ein grosses Anliegen, dass sich unsere Mitarbeiterinnen Philip Frei und Mitarbeiter auf Augenhöhe mit (48) ist ausgebildeter Wirtder Kundschaft bewegen. Nur wer schaftsinformatiker und seit selber einen Hund besitzt, ist auch 2004 Geschäftsführer fähig, die Kundschaft tatsächlich zu der 1971 gegründeten Meiko verstehen und ihre Wünsche erfül- Heimtierbedarf AG in len zu können. «Meine» Leute sind Villmergen. Nebst dem Hauptdermassen affin, dass sie unbewusst sitz betreibt die Meiko AG den Kundinnen und Kunden meist acht Niederlassungen in der gleich ansehen, ob sie Hunde- oder ganzen Schweiz und beKatzenhalter sind. Nicht selten erra- schäftigt 60 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist speziaten sie gar die Hunderasse. Als Nichthundehalter hätte ich also lisiert auf den Hundeund Katzenbedarf und verkaum eine Chance, bei Ihnen eine fügt in diesem Bereich Anstellung zu erhalten. Genau. Zu dieser Philosophie ste- über das schweizweit grösste Sortiment. hen wir. www.meiko.ch Die Meiko AG ist vor allem in den Bereichen Hunde und Katzen tätig. Weshalb diese Spezialisierung? Die Beschränkung auf eine ganz spezifische Heimtiergruppe ist ein zentraler Aspekt unserer Geschäftsidee. Wir wollen nicht Preisführer, sondern Qualitätsführer in unserem Bereich sein. Und das können wir nur umsetzen, indem wir uns auf ein bestimmtes Segment beschränken. Für uns ist das Wohl des Hundes und der Katze das Mass aller Dinge. Der Kunde soll bei jedem Kontakt unsere persönliche Kompetenz spüren. Und wir tun alles, um diesem Ruf immer wieder gerecht zu werden. Nicht umsonst heisst unser Motto «Kompetenz für vier Pfoten». Wie viele Artikel finden sich im Sortiment? Unser Sortiment umfasst derzeit rund 9000 Artikel für Hunde und Katzen. Damit kann die Meiko AG schweizweit die grösste Auswahl in diesem Segment anbieten. Hand aufs Herz: Gibt es auch den einen oder anderen Artikel im Meiko-Sortiment, wo Sie sich fragen: Ist das nötig? Es gibt viele Dinge auf der Welt, die nicht zwingend notwendig sind. Das gilt sicher auch für das eine oder andere Accessoire für Hunde und Katzen. Aber auch in diesem Bereich hat sich mittlerweile der Begriff Lifestyle etabliert. Hielt früher eine Hundeleine ein Leben lang, so schaut man heute auf Trends und geht mit der Mode. Wichtig scheint mir, dass mit einem
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«Ich bin als Quereinsteiger mit Freude am Job in die Tierwelt hineingewachsen.» Philip Frei, CEO der Meiko Heimtierbedarf AG (hier mit Hündin Berit von der Rasse Magyar Viszla)
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Accessoire die Würde des Tieres nicht angetastet, diese also nicht ins Lächerliche gezogen wird. Heimtierbedarf scheint für mich als Laie ein ganz ordentliches Geschäft zu sein. Täuscht dieser Eindruck oder bewegen Sie sich in einem pickelharten Verdrängungskampf? Das mit dem grossen Geschäft ist eher ein Wunschtraum. Wir bewegen uns hier in einem harten Markt, in dem mittlerweile sogar Überkapazitäten bestehen, insbesondere im Bereich des Tierfutters. Das Internet sowie die grenzübergreifenden Einkäufe machen den Unternehmen zu schaffen. Zudem werden die Hunde tendenziell kleiner, brauchen also weniger Futter. Hier ist unser Geschäftsprinzip mit der Spezi-
Im Sortiment finden sich rund 9000 Artikel.
alisierung sicher ein Vorteil. So führen wir zum Beispiel ein grosses Sortiment an Spezialfuttern für alle möglichen Bedürfnisse. Früher bekamen Büsi und Hund oft das zu fressen, was am Tisch übrig blieb. Heute habe ich als Tierhalter die Auswahl zwischen Hunderten von Futterartikeln, unter anderem Luxusmenüs. Ist das nicht fast ein wenig dekadent – oder ein Abbild heutiger Tierliebe? Die Zeit der «Restenverwertung» habe ich bei meiner Grossmutter, die ein Restaurant führte, noch erlebt: Kurz nachdem die Gäste weg waren, bekam der Hund, was diese übrig gelassen hatten. Abgesehen davon, dass gewürzte Speisen für den Ein Hund ist heute Hund ungesund sind, sollten Sie eines oft vollwertiges bedenken: Ein Hund ist heute nicht Familienmitglied. einfach mehr nur ein Haustier, sondern oft ein fast vollwertiges Familienmitglied. Entsprechend haben sich auch die Ansichten und vor allem die Ansprüche der Kundschaft entwickelt. Geht es einem Tier zum Beispiel schlecht, wird – wie bei uns Menschen – die Nahrung angepasst. Es wäre ungerecht, dies als falsche Tierliebe abzutun. Aber wo fängt für Sie die falsche Tierliebe denn an? Sicher dort, wo sich ein Mensch für sein Haustier aufgibt und im schlimmsten Fall selbst verwahrlost.
Solche Beispiele gibt es immer wieder. Ich denke da etwa an Personen, die Dutzende von Katzen in einer Wohnung halten und diese hätscheln im Glauben, den Tieren etwas Gutes tun zu können. Schlimm finde ich Der Hauptsitz der Firma Meiko auch Militanz in dem Heimtierbedarf AG in Villmergen AG Sinne, dass sich Hundehalter uneinsichtig zeigen, wenn es um ihr eigenes Tier geht. Diese Militanz finde ich übrigens auch von Nichttierhaltern daneben, die alle Hundehalter pauschal ins Pfefferland wünschen. Sie vergessen darob, für wie viele Menschen das Tier eine unverzichtbare und gesellschaftlich wertvolle Begleitrolle im Leben spielt. Ganz zu schweigen von den verschiedenen Spezialhunden, die wertvolle Dienste leisten, zum Beispiel Lawinen- oder Blindenhunde. Vor allem für Hundehalter ist das eigene Tier Synonym für Bewegung und Fitness im Freien. Was unternimmt die Meiko AG, damit ihre Mitarbeitenden gesund und fit bleiben? Wie schon erwähnt, sind auch alle unsere Mitarbeitenden Hundehalterinnen und -halter. Sie kommen jeden Morgen mit ihrem Tier hierher – oft zu Fuss. Über Mittag halten sie sich wiederum in der Natur auf und bewegen sich an der frischen Luft; Gleiches natürlich an den freien Tagen. Vor diesem Hintergrund müssen wir unserer Belegschaft keine zusätzlichen Fitnessprogramme mehr verordnen oder ihr einen Fitnessraum zur Verfügung stellen. Und wie steht es um die Fitness von Philip Frei? Auch die darf sich sehen lassen. Ich treibe drei bis vier Mal pro Woche Sport, im Winter eher indoor, im Sommer oft auf dem Velo oder joggend. Sie sehen: Wir sind eine durch und durch gesunde Firma. Die Firma Meiko Heimtierbedarf AG hat für ihre Mitarbeitenden bei der CSS eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen.
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Frage
sen sich in Salzwasser mit einer Prise Zucker garen. Gargekocht, werden sie, wie Spargel, warm oder kalt mit einer Sauce serviert. Krautstiel lässt sich auch als Beilage zu Fisch und Fleisch, zu Eintöpfen und herzhaften Wähen verwenden. Dazu Stiele und Blätter in Streifen schneiden. Zuerst die gehackten Stiele mit Zwiebeln und etwas Öl andünsten und mit Bouillon ablöschen, 10 Minuten garen, dann die Blätter dazugeben und zirka weitere 5 Minuten köcheln. Vor dem Verzehr Bouillon abgiessen. Blanchiert kann Krautstiel übrigens auch eingefroren werden.
20 Krautstiel – Kraftwerk in Grün? Früchte und Gemüse enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe. Ein besonders wertvoller Vertreter der Gemüsegattung ist der Krautstiel.
Mangold ist wertvoller Lieferant von Vitaminen und einer Vielzahl gesundheitswirksamer Inhaltsstoffe.
Text: Alexia Sieber
Bei Früchten und Gemüsen lohnt sich herzhaftes Zugreifen. Sie enthalten nebst Vitaminen und Mineralstoffen eine Vielzahl gesundheitswirksamer Inhaltsstoffe, sogenannter bioaktiver Substanzen. Diese können beispielsweise den Blutdruck positiv beeinflussen, den Cholesterinspiegel senken oder den Blutzuckerspiegel regulieren. Viele sind auch verdauungsfördernd, entzündungs- und krebshemmend und wirken sich positiv auf das Immunsystem aus.
Krautstiel – wertvoller Lieferant
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Ein besonders guter Lieferant von Vitaminen, bioaktiven Substanzen und Mineralstoffen ist der Krautstiel – auch Mangold genannt. Verantwortlich dafür ist vor allem der Gehalt an Beta-Carotin, B-Vitaminen, Vitamin C sowie Kalium. Sein Geschmack ähnelt dem des Spinats, ist jedoch würziger. Es gibt verschiedene Sorten, die sich aber geSowohl Blätter als schmacklich kaum unterscheiden. auch Stiele lassen sich Möglichst makellose Stiele und feste, verwenden. knackig-grüne Blätter garantieren die Frische von Krautstiel. Sind die Blätter schon leicht welk, schmeckt er «strohig». Dann lässt man ihn besser im Regal liegen. Für die Zubereitung sind der Wurzelansatz und eventuell braungefärbte Stellen auf den Blättern zu entfernen, danach muss der Krautstiel gründlich gewaschen werden.
Blatt und Stiel verwendbar Die ganzen Blätter können als Rouladenhülle für Fisch und Fleisch verwendet werden. Die Stiele lasCSSMAGAZIN 2 | 2015
Frage
21 Ist die CSS auch wohltätig? Die CSS-Stiftung zur Förderung von sozialen Massnahmen in der Kranken- und Unfallversicherung unterstützt zwei Institutionen, die sich für gesellschaftliche Belange einsetzen. Am 16. April erhielten die Stiftung «As’trame», Lausanne, sowie die Stiftung «ProRaris», Vuarrens, je einen Check in der Höhe von CHF 15 000. Die Stiftung «As’trame» unterstützt mit ihren Beratungen Kinder und Erwachsene, die nach einer Scheidung/Trennung oder wegen einer schweren Erkrankung oder eines Todesfalls in eine schwierige Situation geraten. Die Stiftung «ProRaris» ist auf dem Gebiete seltener Krankheiten aktiv. Sie hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, als Bindeglied zwischen den rund hundert Organisationen für Patienten mit seltenen Erkrankungen zu fungieren und über seltene Krankheiten zu informieren, um ihre Anerkennung bei den Behörden und in der Öffentlichkeit zu bewirken.
Frage
22 Sind Zecken
wirklich so gefährlich? Zecken können Krankheiten übertragen. Besonders heimtückisch ist das FSME-Virus. Dagegen schützt nur eine Impfung. Text: Manuela Specker, Foto: Thomas Zimmermann
Sie lauern im Unterholz, im Gebüsch und im knietiefen Gras auf ihre Opfer, an deren Blut sie sich gütlich tun – die Zecken. Jetzt, wo die Tage wieder länger und wärmer sind, haben sie Hochsaison. Die Spinnentiere sind nicht nur lästig, sondern als Träger zweier gefürchteter Krankheitserreger, Borreliose und FSME, auch potenziell gefährlich. Etwa 5 bis 30 Prozent der Zecken tragen den Erreger der Lyme-Borreliose in sich. Das Bakterium kann die Haut, die Gelenke, die Muskeln, das Herz und das Nervensystem angreifen. Anzeichen für eine Borreliose-Infektion ist ein ringförmiger Ausschlag, der sich nach wenigen Tagen oder Wochen an der Stelle des Zeckenstichs bildet und sich stetig vergrössert – darum ist von Wanderröte die Rede. Auch Fieber und eine allgemeine Müdigkeit gelten als Hinweise, wobei diese Symptome natürlich ganz andere Ursachen haben können. Bei einer Wanderröte empfiehlt es sich, sofort einen Arzt aufzusuchen. Die Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden, sofern sie rechtzeitig erkannt wird. Impfungen dagegen existieren keine.
Immunsystem meistens erfolgreich Die Gefahr sollte aber auch nicht dramatisiert werden: Selbst wenn jemand von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen wird, heisst das noch lange nicht, dass er oder sie auch daran erkrankt. Meistens kann das Immunsystem die Bakterien bekämpfen, sodass sich keinerlei Symptome bemerkbar machen. In der Mehrheit der Fälle sind zudem keine Spätfolgen zu befürchten. Um sich aber dem Risiko nicht unnötig auszusetzen, sollte man sich entsprechend schützen (siehe Kasten). Wird eine Lyme-Borreliose nicht erkannt oder ungenügend behandelt, können bleibende Behinderungen
die Folge sein. Laut dem Nationalen Referenzzentrum für zeckenübertragende Krankheiten (NRZK) erleiden in der Schweiz jedes Jahr zwischen 6000 und 12 000 Personen eine Borreliose-Infektion.
FSME: Impfung bietet besten Schutz Weit weniger häufig, aber heimtückischer ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die ausschliesslich das Nervensystem befällt. Ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich können sich grippeähnliche Symptome bemerkbar machen. Bei den meisten Betroffenen bleibt es dabei. Bei rund 5 bis 15 Prozent kommt es aber zu einem Befall des zentralen Nervensystems. Die Symptome dieser Hirnhaut- oder Hirnentzündung sind starke Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrations-, Sprechund Gehstörungen. Bei schweren Verläufen drohen bleibende Behinderungen wie Lähmungen der Arme, Beine und Gesichtsnerven. 1 Prozent der Betroffenen, die neurologische
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Symptome zeigen, sterben daran. In der Schweiz werden jedes Jahr zwischen 100 und 250 Fälle von Zeckenenzephalitis gemeldet. Das Heimtückische am FSME-Virus: Jene, die Symptome entwickeln, sind diesen schutzlos ausgeliefert. Es existiert keine spezifische Therapie gegen die Erkrankung, es können lediglich die Symptome gelindert werden. Im Gegensatz zur Lyme-Borreliose existiert aber eine Impfmöglichkeit. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die Impfung allen Personen, die in den Hochrisikogebieten wohnen oder sich oft in der Natur aufhalten. Bei Kindern verläuft die Krankheit in den meisten Fällen ohne bleibende Schädigungen. In Absprache mit dem Arzt können Kinder aber bereits ab einem Jahr geimpft werden (z.B. jene, die eine Waldspielgruppe oder einen Waldkindergarten besuchen). Zecken mit dem FSME-Erreger sind vor allem in bestimmten Gebieten zu finden – die Karte, welche die Verbreitung der FSME-Zecken anzeigt, wird jedes Jahr vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) aktualisiert. Darauf ist ersichtlich, dass fast alle Kantone des Mittellandes betroffen sind. In diesen Hochrisikogebieten tragen etwa 1 bis 3 Prozent der Zecken das Virus in sich. Das heisst allerdings nicht, dass die FSME-Zecken ausschliesslich in den identifizierten Hochrisikogebieten vorkommen – die Karte besagt lediglich, dass sie im Verhältnis zur übrigen Schweiz dort gehäuft auftreten. Zecken, die etwa so gross sind wie ein Stecknadelkopf, können sich auch über Vögel und Wildtiere wie Rehe und Hasen in andere Gebiete
verteilen. So verwundert es nicht, dass das BAG immer wieder neue Gebiete mit erhöhtem Risiko für eine FSME-Ansteckung identifiziert.
Warum diese Zunahme? Zwischen 2012 und 2013 hat sich die Zahl der FSMEBetroffenen in der Schweiz mehr als verdoppelt, von 95 auf 205. Diese Zahl ist zum einen wetterabhängig: Je schöner das Wetter, desto mehr Menschen halten sich sommerlich bekleidet im Freien auf. Zum anderen spielen die Temperaturen im Winter eine grosse Rolle. Der Zeckenspezialist Norbert Satz, Facharzt für Innere Medizin FMH, weist immer wieder darauf hin, dass bei einem kalten Winter mehr Zecken überleben, da sie in eine Winterstarre fallen und in diesem Zustand Energie sparen. Der Winter 2012 war bekanntlich ausgesprochen kalt. In milden Wintern hingegen sind die Zecken aktiv, haben aber kaum Möglichkeiten für eine Blutmahlzeit, so dass sie verhungern. www.zecken.ch www.zeckenschule.de
Der beste Schutz gegen Zecken • Den Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur auf Zecken untersuchen und bei einem Befall die Zecke sofort entfernen. Besonders oft betroffen sind Kniekehlen, Leisten, Achselhöhlen, Nacken und Hals – Zecken bevorzugen warme, feuchte und dünne Hautpartien. Weil die Zecke beim Stechen eine betäubende Substanz absondert, wird häufig nicht bemerkt, wenn sie zu ihrer Blutmahlzeit ansetzt. • Die Zecke sollte vor dem Herausziehen nicht mit Öl oder Ähnlichem behandelt werden, sonst entleert die Zecke ihren Darm mit Viren oder Bakterien. Das Tier beim Herausziehen nicht drehen oder zerquetschen, sondern mit einer Pinzette geradeaus und mit konstantem Zug entfernen. Die Einstichstelle danach desinfizieren. • Bei Streifzügen durch den Wald nach Möglichkeit gut abschliessende, eng anliegende Kleider und geschlossene Schuhe tragen und Unterholz meiden. Auch wenn es optisch nicht gerade die beste Falle macht, empfiehlt es sich, die Socken über die Hosen zu ziehen – Zecken halten sich vor allem in Bodennähe auf. Sie fallen nicht von den Bäumen, wie lange kolportiert wurde.
Frage
Frage
23 Gift geschluckt –
24 Wer leitet neu curafutura?
wer hilft?
Pius Zängerle ist seit dem 1. Mai neuer Direktor von curafutura, dem Verband der innovativen Krankenversicherer, dem auch die CSS angehört. Der 53-jährige Pius Zängerle ist dipl. Math. ETH und lic. oec HSG. Pius Zängerle war vor seinem Amtsantritt bei curafutura Inhaber und Geschäftsführer einer Beratungsfirma mit Sitz in Luzern, spezialisiert auf die strategische Beratung und Führung von Unternehmen der Wirtschaft und der Verwaltung. Er ist ausserdem seit zehn Jahren Mitglied des Luzerner Kantonsrats, Präsident des Kultur- und Kongresszentrums Luzern (KKL) sowie Präsident des Regionalen Entwicklungsträgers «LuzernPlus». Pius Zängerle ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Töchtern.
Noch nie sah sich das Schweizerische Tox-Zentrum mit so vielen Anfragen konfrontiert wie 2014. Insgesamt suchten 37 419 Personen Rat. Text: Roland Hügi
Wer in der Schweiz eine Frage zum Thema «Gift» hat, kommt um eine Telefonnummer nicht herum: 145. Seit dem 1. Januar 2015 hat das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum einen neuen Auftritt und einen neuen Namen: Tox Info Suisse. «Mit dem zeitgemässen Auftritt wollen wir die Bekanntheit unserer Institution und ihrer Notfallnummer 145 steigern», sagt Direktor Hugo Kupferschmidt im Gespräch mit dem CSS Magazin.
Viele Selbstvergiftungen
Wie wichtig die telefonische Beratung auch im Internet-Zeitalter noch immer ist, zeigen die Zahlen aus dem Jahr 2014. 37 419 Mal riefen Privatpersonen, aber auch Unter der TelefonÄrzte und Spitäler die nummer 145 stehen «Giftnummer» 145 an. im Vergiftungsfall Hier finden die Anrurund um die Uhr fenden rund um die Fachpersonen zur Uhr Hilfe von FachperVerfügung. sonen. 92 Prozent der Anfragen erfolgten aufgrund eines Giftkontaktes, während 8 Prozent vorsorglicher Natur waren. Allerdings nimmt die Zahl der vorsorglichen Anfragen kontinuierlich ab, «weil Antworten auf theoretische Fragen immer häufiger im Internet gesucht und auch gefunden werden», so Hugo Kupferschmidt. Dass gleichzeitig die Zahl der Anfragen aufgrund eines tatsächlichen Giftkontaktes seit Jahren steigt, ist laut dem Direktor einerseits auf die Bevölkerungszunahme zurückzuführen. «Andererseits nimmt die Zahl der Vergiftungsfälle effektiv zu.»
Schaut man sich die detaillierten Vergiftungszahlen 2013 (die Detailzahlen 2014 liegen ab August vor) genauer an, fällt auf, dass weit mehr als ein Drittel der Fälle auf Medikamente zurückzuführen ist. In 27 Prozent der Fälle waren Haushaltprodukte für eine Vergiftung verantwortlich, in acht Prozent Pflanzen. Vergiftungen durch Tiere wurden 356 gezählt, vor allem durch Reptilien, Insekten und Spinnen. Auffallend hoch ist schliesslich die Zahl beabsichtigter Vergiftungen: Insgesamt wurden gemäss Jahresbericht 3470 Suizidversuche registriert und 572 Fälle, in denen Drogen die Ursache waren. Sämtliche detaillierten Zahlen und weitere Informationen zum Thema «Gift» finden sich auf der Website von Tox Info Suisse: www.toxinfo.ch
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Gerade bei Kindern sind oft Haushaltprodukte – etwa Putzmittel – für Vergiftungen verantwortlich.
© Tox Info Suisse
Rekordzahl an Anrufen
Frage
Tut nicht weh und ist sinnvoll: Blut spenden.
25 Blut spenden – noch nötig?
Die Medizin wird durch modernste Hilfsmittel und Hightech-Produkte geprägt. Etwas aber ist auch 2015 durch nichts ersetzbar: menschliches Blut. Text: Roland Hügi
Jeden Tag sind in der ganzen Schweiz zahlreiche Menschen wegen eines Unfalls oder einer Krankheit auf Fremdblut angewiesen. Und das wird noch lange Zeit so bleiben. «Die Fortschritte in Medizin und Chirurgie erlauben es zwar, immer haushälterischer mit dem wertvollen Rohstoff Blut umzugehen. Aber das menschliche Blut ist etwas derart Komplexes, dass es wohl nie künstlich hergestellt werden kann», sagt Rudolf Schwabe, Direktor der Blutspende SRK Schweiz AG. Wer also glaubt, Blutspenden sei im Hightech-Zeitalter überflüssig geworden, liegt damit völlig falsch. Erst recht vor dem Hintergrund, dass
vier von fünf Menschen gemäss SRK 2014 haben Schweizer einmal im Leben Blut oder ein Medika- Spitäler 260 000 Einheiten roter Blutkörperment aus Blutprodukten benötigen. Nicht nur in der Blutspende, son- chen benötigt. Oft dern vor allem in der Stammzellen- reichte ein einziger Beuspende unternimmt das SRK enorme tel. Schwerst verAnstrengungen, um die Zahl der re- letzte Personen können gistrierten Schweizer Spender (derzeit 100 Blutbeutel oder 60 000) auszubauen. «Anders als bei mehr benötigen. Blutproder Blutspende, wo ‹nur› Blutgruppe dukte können nicht und Rhesusfaktor übereinstimmen lange gelagert werden: müssen, sind es bei der Blutstammzel- Rote Blutkörperchen lenspende die Gewebemerkmale», er- verfallen nach spätestens klärt Schwabe den Unterschied. Jeder 49 Tagen. neu registrierte Spender könnte also zum Beispiel für einen Leukämie-Patienten irgendwo auf der Welt die einzig mögliche Rettung sein.» www.blutspende.ch
Frage
26 Lohnt sich eine Registrierung?
Wer sich neu auf «myCSS» registriert, hat bis Ende Jahr die Möglichkeit, ein iPad Air 2 zu gewinnen.
© Blutspende SRK Schweiz AG
Text: Roland Hügi
«Wo ist meine aktuelle Versicherungspolice? Wie soll ich die Leistungsabrechnungen ablegen? Und wo habe ich die Dokumente der Krankenversicherung für die Steuererklärung?» Wer hat sich nicht schon gefragt, ob die lästige Papierflut wirklich nötig ist und wie man jederzeit und überall auf die notwendigen Versicherungsdaten zugreifen könnte? Mit «myCSS», dem Kunden-Login-Portal, bietet die CSS eine ideale Lösung. CSSMAGAZIN 2 | 2015
Diverse Vorteile Bereits machen 105 812 Versicherte Gebrauch vom 2014 lancierten Portal und profitieren von diversen Vorteilen. «myCSS» ist schnell und bequem, lassen sich doch die elektronischen Dokumente sofort und jederzeit abrufen. Dank des unbeschränkten Zugriffs auf die persönlichen Daten gehört die Papierflut der Vergangenheit an – was erst noch gut für die Umwelt ist. Durch den persönlichen LoginWettbewerb Prozess sind zudem sämtliche AnEine Registrierung kann sich nun gleich dopforderungen an die pelt lohnen. Unter den Sicherheit erfüllt. Versicherten, die sich Wer übrigens seine bis Dezember 2015 auf Dokumente den«myCSS» anmelden, noch in gedruckter verlost die CSS nämlich Form im Briefkasjeden Monat ein ten möchte, hat die Apple-Gerät (iPad Air 2, Möglichkeit, die DoApple Watch rtc.). kumente zusätzlich Weitere Informationen per Post zu erhalunter ten. Dazu genügt ein Klick in den perwww.css.ch/mycss sönlichen «myCSS»www.css.ch/ wettbewerb Einstellungen.
Frage
27 Wie gefährlich
Aufnahme der Finnen durch das Fressen infizierter Tiere
ist der Fuchsbandwurm?
➊ Aufnahme der Eier durch mangelhafte Hygiene
Ausscheidung der Eier über den Kot und Verbreitung der Eier über Wind und Regen
➊ Endwirte ➋ Aufnahme durch Verzehr von ungewaschenen Waldfrüchten und Pilzen, Einatmen/ Schlucken von kontaminiertem Staub beim Pflügen/Heuen
Fehlwirt ➋ Zwischenwirte
Der Fuchsbandwurm kann zu schweren Erkrankungen führen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, klein.
Eier
Text: Roland Hügi
«Ja keine Wildbeeren oder Wildpflanzen essen – sie könnten vom Fuchsbandwurm (Echinococcose) infiziert sein!» Diesen Rat hört man seit einigen Jahren immer häufiger. Doch wie schlimm ist die Situation wirklich? Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wurden in der Schweiz, wo eine Meldepflicht für Tiere, nicht aber für Menschen gilt, 90 infizierte Tiere seit 1991 registriert. Die erwachsenen Bandwürmer leben im Dünndarm, vor allem des Fuchses, seltener bei Hund und Katze. Deshalb werden insbesondere im Pro Jahr erkranKot dieser Tiere Eier ausgeschieden, die in ken zehn bis zwanzig feuchter Umgebung monatelang überlePersonen. ben können. Der Mensch kann sich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren anstecken oder durch mit Fuchsbandwurmeier verunreinigte rohe Lebensmittel oder Trinkwasser. Die Zahl der erkrankten Menschen wird auf 10 bis 20 pro Jahr beziffert. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass infizierte Füchse Wildpflanzen oder Beeren kontaminieren, klein und die Zahl der Infektionen gering. «Da sie jedoch zu schweren Erkrankungen führen können, sollten gewisse Vorsichtsmassnahmen beachtet werden», sagt Mona Neidhart, Mediensprecherin beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). «Unter anderem sollten bodennah wachsende Waldfrüchte (Beeren, Pilze usw.) sowie Gemüse, Salat und Beeren aus Freilandkulturen und Fallobst vor dem Verzehr gründlich gewaschen oder – wenn möglich – gekocht werden.» Nach Arbeiten mit Erde sollte man zudem die Hände gründlich waschen. Aber auch beim Umgang mit mäusefangenden Katzen und Hunden sei eine gute Hygiene angezeigt. «Die Tiere sollten regelmässig entwurmt werden.» Detaillierte Informationen unter: www.fuchsratgeber.ch www.paras.uzh.ch/news
Aufnahme der Eier durch das Fressen kontaminierter Nahrung
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Finnen
Ausgewachsener Wurm
Die verschiedenen Entwicklungsstadien des Fuchsbandwurms
Frage
28 Ferien, ade? Die dreiwöchigen Flitterwochen auf den Malediven sind seit langem geplant, die Koffer gepackt, dann passiert es: Der frisch verheiratete Ehemann macht einen Misstritt auf der Treppe und bricht sich das Bein. Ohne eine Annullationskostenversicherung kann ein solches Missgeschick ganz schön teuer werden. Wer jedoch über eine Ferien- und Reiseversicherung der CSS verfügt, ist vor und während der Reise gegen böse Überraschungen gewappnet. Nebst einer Jahresversicherung kann auch eine kurzfristige Reiseversicherung abgeschlossen werden. Die Versicherung ist modular aufgebaut und deckt je nach Bedürfnis Heilungskosten, Annullierungskosten und Kosten, die entstehen bei Verlust oder Beschädigung des Reisegepäcks, sowie Leistungen aus der Personen-Assistance (z.B. Repatriierung). Die CSS Versicherung unterstützt ihre Versicherten bei medizinischen Notfällen im Ausland rund um die Uhr. Der Assistance-Partner Medgate organisiert die notwendige Hilfe und erteilt bei Bedarf weltweit Kostengutsprache für notwendige Behandlungen: +41 (0)58 277 77 77. www.css.ch/reisen
Frage
29 Was bringt Managed Care? «Managed Care und Gruppenpraxen bieten für Patienten grosse Vorteile», sagt Dr. med. Claudine Motta, leitende Ärztin und Mitglied der Geschäftsleitung der Sanacare AG. Text: Roland Hügi
Seit Jahren arbeitet die CSS mit der Sanacare zusammen, die in der ganzen Schweiz 13 Gruppenpraxen betreibt. Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Gruppenpraxen nur selten zu finden und der Begriff «Managed Care» (integrierte Versorgung) war ein Fremdwort. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand. «Managed Care bedeutet, dass die Patienten von einem Hausarzt oder einer Hausärztin durch das Gesundheitswesen gelotst werden», erklärt Dr. med. Claudine Motta, Fachärztin für Allgemeinmedizin FMH bei der Sanacare AG. In deren Praxen arbeiten zahlreiche Hausärzte. «Ergänzt werden diese durch verschiedene weitere Gesundheitsfachkräfte, zum Beispiel medizinische Praxisassistentinnen, Gesundheitscoachs oder Psychologen.» Diese enge Vernetzung verschiedener Kompetenzen und Fachrichtungen, gekoppelt mit einer modernen Organisation und einer elektronischen Krankengeschichte, erlaubt es, dass die Patienten stets die bestmögliche Versorgung erhalten. In den allermeisten Fällen kann denn auch eine Behandlung in einer Gruppenpraxis abschliessend erfolgen.
© Sanacare AG
Programm für chronisch Kranke Das breite Wissen ihrer Mitarbeitenden nutzt die Sanacare AG auch, um einen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Zukunft zu leisten. «So haben wir zum Beispiel in den vergangenen Jahren ein Betreu-
ungsprogramm entwickelt, das speziell auf chronisch kranke Menschen ausgerichtet ist», sagt Claudine Motta. In diesem Chronic-Care-Modell arbeiten der zuständige Hausarzt, speziell ausgebildete Praxisassistentinnen und Patient eng zusammen, um langfristig eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität und der Krankheitsbewältigung zu erreichen.
Keine Doppelspurigkeiten Die Sorge, dass eine Patientin oder ein Patient in einer grossen Gruppenpraxis zur Nummer wird, teilt Claudine Motta nicht. «Wenn immer möglich wird ein Patient stets vom gleichen Arzt oder von der gleichen Ärztin behandelt, ausgenommen in Notfällen, wo der eigene Arzt abwesend ist.» Diese gute Organisation und enge Vernetzung stellt sicher, dass bei Untersuchungen und Therapien keine Doppelspurigkeiten entstehen. Auch finanziell lohnt es sich für CSS-Versicherte, sich in einem Hausarztmodell oder im Gruppenpraxismodell versichern zu lassen. In beiden Modellen wird ein Rabatt auf die Prämien gewährt. Möglich wird dies in erster Linie durch die erwähnten schlanken Abläufe und die Vermeidung von Doppelspurigkeiten. Dies hilft mit, unnötige Kosten zu vermeiden und so den Versicherten günstigere Prämien gewähren zu können. Claudine Motta ist denn auch überzeugt, dass die Zahl der Gruppenpraxen in der Schweiz noch zunehmen wird. Nicht zuletzt, weil sie den Lebensvorstellungen heutiger Ärztinnen und Ärzte entgegenkommen, die sich – wie jeder/jede von uns – eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben wünschen. «Aber ich hoffe natürlich auch, dass im Sinne der Vielfalt und der Wahlmöglichkeit für die Patienten auch Einzelpraxen weiterhin Dr. med. Claudine Motta, leitende existieren werden.» Ärztin und Mitglied www.sanacare.ch der Geschäftsleitung www.css.ch/grundversicherung der Sanacare AG
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Frage
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Lösungswort: CSSMAGAZIN 2 | 2015
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