Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Weiter Auf Wachstumskurs

   EMBED


Share

Transcript

Niedersachsen-Konjunktur IV 2015 Weiter auf Wachstumskurs Die niedersächsische Wirtschaft hat sich im 4. Quartal auf hohem Niveau stabilisiert. Die meisten Branchen blicken optimistisch in das neue Jahr. Aktuell kommen aus vielen Industriezweigen deutliche Wachstumsimpulse. Sowohl die Geschäftslage, als auch die Geschäftsaussichten im In- und Ausland haben sich verbessert. Eine wichtige Wachstumsstütze bleibt der Konsum. Zum Jahreswechsel schätzen 90 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder zumindest befrie­ digend ein. Die niedersächsische Wirtschaft bewegt sich damit weiter auf hohem Niveau. Die stabilen Investitionsund Beschäftigungsplanungen der Unternehmen signalisieren, dass die niedersächsische Wirtschaft auch 2016 weiter wachsen wird. Eine wichtige Stütze des Aufschwungs ist die Inlandsnachfrage. Dies ist insbesondere auf die Rekordbeschäftigung und die deutlichen Reallohnzuwächse der Beschäftigten sowie die niedrigen Mineralölpreise zurückzuführen. Wachstumsimpulse für die niedersächsische Wirtschaft sind auch wieder aus dem Auslandsgeschäft zu erwarten. Dies lässt sich deutlich an den gestiegenen Exporterwar­ tungen der Unternehmen ablesen. Insbesondere ist von steigenden Exporten in die EU, die Vereinigten Staaten und die Türkei auszugehen. Schwieriger dürften sich hingegen die Geschäfte mit den Schwellenländern (China, Russland u. a.) gestalten. Die Geschäftslage der Industrie hat sich im 4. Quartal 2015 deutlich verbessert. Die Auftragseingänge aus dem Der IHK-Konjunkturklimaindikator für Niedersachsen Gegenwärtige und erwartete Geschäftslage In- und Ausland haben sich im Vergleich zum Vorquartal signifikant erhöht. In der wichtigsten Branche Niedersachsens, der Autoindustrie, ist 2016 mit einem Dämpfer zu rechnen. Hinzu kommen Unsicherheiten über die ChinaExporte der gesamten Industrie, die bereits im letzten Jahr bis einschließlich September 2015 im Vorjahresvergleich um 15 Prozent zurückgingen. Weiter zunehmen wird 2016 die Bautätigkeit, wobei nicht nur der Wohnungsbau, sondern fast alle Baubereiche wachsen werden. Triebfeder bleibt hier vor allem der Wohnungsmangel in den größeren Städten. Aufgrund der gestiegenen Kaufkraft verlief das 4. Quartal für den Einzelhandel positiv: 88 Prozent der Einzelhändler beurteilen ihre Geschäftslage als gut oder zufriedenstellend. Die Favoriten der Verbraucher waren dabei zum einen die langlebigen Konsumgüter, zum anderen aber auch Nahrungs- und Genussmittel und Textilien/Bekleidung. Bei den Geschäftserwartungen des Einzelhandels für 2016 wird der laufende Strukturwandel des Facheinzel­ handels besonders deutlich. Trotz der hohen Kaufkraft rechnen die stationären Fachgeschäfte nicht nur bei Unterhaltungselektronik und Schuhen, sondern darüber hinaus auch bei Möbeln/Einrichtungsgegenständen und beim Heimwerkerbedarf mit rückläufigen Umsätzen. Der OnlineHandel wird in diesen Bereichen deutlich wachsen und dem stationären Handel weitere Marktanteile abnehmen. Die hohe Inlandsnachfrage von Industrie und Verbrauchern bleiben die Garanten einer guten Dienstleistungskonjunktur. 52 Prozent der Unternehmen be­­ urteilen ihre Geschäftslage als gut, lediglich 5 Prozent sind mit ihrer Situation nicht zufrieden. Wie bereits 2015 wird neue Beschäftigung 2016 in erster Linie im Dienstleistungssektor entstehen. 140 120 100 80 60 ’10 2011 Gesamt 2012 2013 Industrie Dienstleistungen Einzelhandel 2014 2015 Langjähriger Durchschnitt Ausblick Für das Jahr 2016 wird ein Wachstum von 1,4 Prozent für Niedersachsen erwartet. Trotz der guten Ausgangslage mit einer Rekordbeschäftigung, gestiegenen Löhnen, billigem Mineralöl, niedrigen Zinsen und schwachem Eurokurs erwarten wir im Autoland Niedersachsen aufgrund der Auswirkungen der VW-Abgasaffäre nur eine gedämpfte Wachstumsperspektive. Auch eine Abschwächung der aktuellen Konjunkturtreiber, wie der niedrige Wechselkurs des Euro oder des extrem günstigen Ölpreises, werden als Risikofaktoren für die Konjunkturentwicklung für das Jahr 2016 angesehen. Konjunktur in den Hauptwirtschaftsbereichen Industrie Die Industrie ist wieder auf Wachstumskurs. Die meisten exportorientierten Unternehmen konnten ein Auftragsplus verzeichnen; Sorgen machen sie sich allerdings um das ChinaGeschäft. Eine ungüns­ tige Sonderentwicklung ist für die wichtigste Branche Niedersachsens, ’11 2012 die Kfz-Industrie, zu erwarten. 34% 2013 2014 2015 14% 29% 15% 56% 52% Bauindustrie Die Geschäftslage des Bauhauptgewerbes ist gut. Die Auftragsein­ gänge sind sogar saisonal unüblich im 4. Quartal gestiegen. Die Erwartungen sind deutlich positiv. Gefragt sind vor allem Wohnimmobilien in größeren Städten. Die gute Auslastung der Bauwirtschaft führt zu Neueinstellungen und steigenden Investitionen. 43% ’11 2012 2013 2014 9% 23% 48% 2015 13% 65% Großhandel Der Großhandel meldet wie die Industrie eine merklich bessere Ge­­ schäftslage und geht von moderatem Wachstum aus. Vor allem bei Ge- und Verbrauchs­ gütern brummt das Ge­­ schäft. Auch die Inves­ titions- und Beschäftigungsplanungen sprechen für den soliden Wachstumskurs des Großhandels. 60 40 37% ’11 2012 2013 2014 2015 Saldo der Positiv-/Negativ-Antworten Auf den Seiten 2 und 3 finden Sie den Konjunkturverlauf der Wirtschaftsgruppen der letzten Jahre. Der Saldo beispielsweise für die Geschäftslage der Industrie (+20) errechnet sich aus den nach Unternehmensgrößen gewichteten positiven Unternehmensantworten in Prozent (34) abzüglich der negativen Antworten (14). Antworten wie „befriedigend“ oder „etwa gleichbleibend“ werden im Saldenkonzept vernachlässigt. 13% 51% 29% 17% 54% Einzelhandel Dank Rekordbeschäftigung, Lohnerhöhungen und billigem Öl berichtet der Einzelhandel von einer guten Geschäftsentwicklung. Die Erwartungen des Facheinzelhandels sind jedoch rückläufig: Der Onlinehandel nimmt dem stationären Handel auch bei Möbeln und beim Heimwerkerbedarf weitere Marktanteile ab. 31% ’11 2012 2013 2014 12% 2015 17% 57% 20% 64% Dienstleistungen Das Verkehrsgewerbe zeigt sich zufrieden. Das Kreditgeschäft der Banken ist expansiv, aber die niedrigen Zinsen drücken weiter das Ergebnis. Bei den zuletzt sehr erfolg­ reichen Versicherungen sind die Schadenzahlungen deutlich gestiegen und beim Neugeschäft ist kaum Wachstum in Sicht. ’11 2012 2013 2014 2015 Unternehmensbezogene Dienstleistungen Industrie und Handel sorgen weiter für eine gute Entwicklung bei den Dienstleistungs­ unternehmen. Vor allem Berater und Ingenieurbüros berichten von guten Geschäften. Auch 2016 werden viele Ar­­ beitsplätze bei Dienstleistern entstehen. 5% 21% 49% ’11 2012 2013 2014 2015 46% Die ausführliche Tabelle mit den Umfrageergebnissen finden Sie im Internet unter www.hannover.ihk.de oder www.n-ihk.de 22% 57% Erwartete Geschäftslage ausgewählter Wirtschaftszweige Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über die Geschäfts­ erwartungen ausgewählter Branchen. Die erwartete Geschäftsentwicklung beinhaltet dabei alle Faktoren vom Auftragseingang über die Umsätze bis zur Gewinnentwicklung. Maschinenbau Gummi- und Kunststoffwaren Chemie Die Stimmung hat sich im 4. Qu. gedreht: Steigende Auftragseingänge sorgen für positive Geschäftsaussichten 2016. Das Auslandsgeschäft hat wieder angezogen, die Aussichten sind zufriedenstellend. Die Entwicklung ist insgesamt zufriedenstellend. In einigen Bereichen sinkenden die Rohstoff- und die Verkaufspreise. gut 37% schlecht 6% befriedigend 57% gut 19% schlecht 18% befriedigend 63% gut 24% schlecht 25% befriedigend 52% Großhandel mit Ma­­ schinen, Ausrüs­tungen, Zubehör Einzelhandel mit Textilien und Bekleidung Einzelhandel mit Unterhaltungselektr., Haushaltsgeräten Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen Das schwache 3. Quartal ist überwunden, die Umsatz­ zahlen stimmen wieder. Das Weihnachtsgeschäft war solide. Für 2016 gehen die Händler trotz Online-Handel von steigenden Umsätzen aus. Fernseher, Handys, Kaffee­ maschinen: Der stationäre Handel verliert weiter Markt­ anteile an den Online-Handel. Auch bei Möbeln gewinnt der Online-Handel zunehmend an Bedeutung. Der Fachhandel rechnet mit einem Minus. gut 29% schlecht 25% befriedigend 46% gut 19% schlecht 14% befriedigend 68% gut 18% schlecht 35% befriedigend 47% Speditionen Medienwirtschaft und IT Inlandsnachfrage, Außen­ handel und der Trend zum Online-Handel sind die Treiber der Speditionsbranche. Das Geschäft brummt. Die meisten Unternehmen sind sehr zufrieden, der Trend zeigt weiter nach oben. gut 35% schlecht 14% befriedigend 51% gut 9% schlecht 44% befriedigend 46% gut 22% schlecht 16% befriedigend 62% Niedersächsische Industrie- und Handelskammern, Federführend erstellt von der IHK Hannover, Stabsbereich Wirtschaftspolitik/Konjunktur, Schiffgraben 49, 30175 Hannover, Tel. 0511/3107-306, Fax -450, E-Mail: [email protected]