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Währungsprognose Schweden 27. April 2016 Die schwedische Krone wertete seit der letzten Währungsprognose leicht auf, was unter anderem einer schneller anziehenden Inflation als von der schwedischen Notenbank (Riksbanken) prognostiziert zuzuschreiben ist. Allerdings ist die Teuerungsrate nach wie vor niedrig, und die Riksbanken weitete in ihrer Zinssitzung im April ihren Aufkauf von Staatsanleihen aus. Wir gehen davon aus, dass die stärkere schwedische Krone die Riksbanken im Laufe von 2016 zu einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik zwingen wird. Kurzfristig dürfte die schwedische Krone leicht abwerten, längerfristig unserer Auffassung nach an Wert zulegen.
Schweden zieht seinen nordischen Nachbarn davon
Unter den skandinavischen Volkswirtschaften ist die schwedische Wirtschaft derzeit die stärkste. Die schwedische Wirtschaft verzeichnet heute ein solides Wachstum, und die Aktivitätsindikatoren deuten auf ein Anhalten dieses Trends auch in der kommenden Zeit. Diese Entwicklung steht in starkem Kontrast zu jener in sowohl Dänemark als auch Norwegen.
Das hindert Sveriges Riksbank jedoch nicht daran, ihre Geldpolitik zu lockern
Trotzdem hat die Riksbanken ihre Geldpolitik in den vergangenen zwölf Monaten mehrmals gelockert, jüngst in der Zinssitzung im April, in der der Aufkauf von Staatsanleihen um 34 Mrd. schwedische Kronen erweitert wurde. Siehe Kommentar. Gegen Ende dieses Jahres wird sie schwedische Staatsanleihen für 245 Mrd. schwedische Kronen aufgekauft haben.
Die niedrige Inflation bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen
Ihren Beschluss einer Ausweitung des Anleihekaufs begründet sie mit ihrer Sorge um die Niedriginflation. Die schwedische Teuerungsrate bleibt derzeit hinter der Zielvorgabe der Riksbanken von zwei Prozent zurück. Im Vergleich zur Vorjahresperiode waren die Preise im März um 0,8 Prozent angezogen - allerdings sind weitere Rückgänge trotz steigender Tendenz nicht auszuschließen. Je länger die Inflation niedrig bleibt, umso größer ist die Gefahr, dass sich die geringen Preissteigerungen in der schwedischen Wirtschaft festsetzen.
Eine stärkere schwedische Krone erhöht die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher geldpolitischer Lockerungen
Die schwedische Krone legte im Zuge des Zinsbeschlusses zu, da die Anleger klare Anzeichen für potenzielle zusätzliche Lockerungen erwartet hatten. Derzeit notiert die schwedische Krone nahe an ihrem bisherigen Höchstniveau in 2016. Angesichts der jüngsten Lockerungen seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte es für die Riksbanken nicht einfach sein, ihre Währung schwach zu halten. Daher erwarten wir zwecks Schwächung der schwedischen Krone im weiteren Jahresverlauf zusätzliche Lockerungen, entweder in Gestalt einer Zinsrücknahme, weiterer Staatsanleihekäufe und/oder einer Intervention am Devisenmarkt.
Wir halten an unserer Prognose für die schwedische Krone fest
Wir halten an unserer Prognose für die schwedische Krone fest. Gegenwärtig ist die Riksbanken gezielt darauf bedacht, eine starke Aufwertung zu vermeiden. Daher gehen wir davon aus, dass die Aussicht auf weitere Lockerungen die schwedische Krone kurzfristig schwächen könnte, erwarten langfristig jedoch eine Aufwertung zum Euro und damit auch zur dänischen Krone. Unserer Einschätzung nach dürfte das hohe schwedische Wirtschaftswachstum die Riksbanken dazu veranlassen, den Zins früher als die EZB anzuheben, was zu einer Stärkung der schwedischen Krone beiträgt. In den kommenden zwölf Monaten dürfte die schwedische Krone zum Euro im Intervall 887-908 notieren, gegenüber aktuell etwa 916 EUR/SEK. 2015P BIP Inflation* Anlagehorizont Spot 3 Monate 6 Monate 12 Monate
3,5% 0,9%
Sydbank 3,5% 1,4%
Währungsprognose EUR/SEK 916.8 920-943 (920-943) 909-931 (909-931) 887-908 (887-908)
2016P Riksbanken 3,7% 1,4% Terminkurs 915,9 915,6 915,6
2017P Sydbank Riksbanken 2,8% 2,7% 2,0% 2,0% Leitzinsprognose -0,50% -0,60% (-0,60%) -0,60% (-0,60%) -0,60% (-0,60%)
Zuletzt 1,3% (Q4)* 1,5% (März) Konsens -0,50 % -0,50 % -0,40 %
Die eingeklammerten Zahlen sind die Schätzungen aus der vorherigen Währungsprognose. *CPIF – um Zinsaufwendungen bereinigte Inflation Erstellt von: Kim Blindbæk Makroanalyst Tel. +45 74 37 37 37
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Makroökonomische Analyse 1/3
EUR/SEK
Seit der letzten Währungsprognose ließ eine höher als erwartet ausfallende Inflation die schwedische Krone aufwerten, trotz Lockerung der Geldpolitik seitens Sveriges Riksbank in deren Zinssitzung im April.
Wirtschaftswachstum QoQ, in Prozent
Schweden weist ein recht solides Wirtschaftswachstum auf. Ursache dafür ist unter anderem die sehr lockere Geldpolitik.
Inflation (rot) und Kerninflation (CPIF, blau), in Prozent
Die Inflation in Schweden ist niedrig, zieht jedoch an. Sveriges Riksbank erwartet für die kommenden Monate eine allmählich steigende Teuerungsrate. *Verbraucherpreise bereinigt um Zinsaufwendungen
Handelsgewichtete schwedische Krone (blaue Linie) und Prognose der Riksbanken (rote Linie)
Die handelsgewichtete schwedische Krone notiert derzeit nahe an der Prognose der Riksbanken. Ausschlaggebend für künftige Lockerungen dürften daher der Kurs der Krone und die Inflation sein.
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Makroökonomische Analyse 2/3
Dies ist eine Übersetzung der dänischen Analyse „Valutaudsigt Sverige“. Im Zweifelsfall gilt der dänische Text. Diese Publikation wendet sich an die Kunden der Sydbank und darf ohne ausdrückliche Einwilligung der Bank weder veröffentlicht noch in sonstiger Weise weitergegeben werden. Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten. Die Sydbank übernimmt jedoch keine Haftung für Mängel, hierunter etwaige Fehler der Quellen, Druckfehler oder Berechnungsfehler sowie geänderte Voraussetzungen. Etwaige Empfehlungen in dieser Publikation spiegeln die Erwartungen der Bank aufgrund von Marktverhältnissen, sie basieren aber nicht auf fundamentalen, analytischen Verhältnissen. Die Publikation kann nicht allein die Grundlage der Anlageentscheidungen bilden, sie kann jedoch im Zusammenhang mit der Beratung bei der Sydbank einbezogen werden. Bei dieser Beratung sind zugleich die individuellen Verhältnisse der Kunden zu berücksichtigen. Anlagen sind mit einem Risiko finanzieller Verluste verbunden. Weder historische Erträge und Kursentwicklungen noch Prognosen für die Zukunft in dieser Publikation können als zuverlässiger Indikator für zukünftige Erträge und Kursentwicklungen dienen. Ein Ertrag und/oder eine Kursentwicklung wie in dieser Publikation beschrieben können negativ werden. In den Fällen, in denen die Informationen auf Bruttoerträgen beruhen, kann der Ertrag aufgrund von Gebühren, Provisionen und anderen Kosten eventuell niedriger als in dieser Publikation angeführt ausfallen. Angaben dieser Publikation über die steuerliche Erfassung einer Disposition sind vorbehaltlich dessen, dass eine steuerliche Erfassung immer von der individuellen Situation der einzelnen Kunden abhängt und dass die Bestimmungen sich im Übrigen in Zukunft ändern können. Bei Geschäften mit Finanzinstrumenten in einer anderen Währung als der dänischen Krone besteht außerdem das Risiko, dass Währungskursschwankungen zu höheren oder niedrigeren Erträgen führen können. Diese Publikation ist kein Kauf- bzw. Verkaufsangebot und stellt keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Die Bank kann vor der Veröffentlichung infolge der Publikation gehandelt haben. Die Sydbank haftet nicht für eventuelle Verluste, die sich direkt oder indirekt aus der ausschließlichen Nutzung dieser Publikation ergeben. Sydbank A/S, Peberlyk 4, 6200 Aabenraa. CVR 12626509, steht unter Aufsicht des dänischen Aufsichtsamtes für das Kreditwesen (Finanstilsynet), Århusgade 110, DK-2100 København Ø.
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Makroökonomische Analyse 3/3