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Wie Wirkt Sich Unser Hoher Fleischkonsum Auf Die Welt Aus?

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Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Projektunterricht nach Maria Montessori (PROM) Schuljahr 2014/2015 Lehrer: Herr Gräbner Betreuender Fachlehrer: Herr Voß Wie wirkt sich unser hoher Fleischkonsum auf die Welt aus? Folgen und Auswirkungen unseres Fleischkonsums auf die Erde und auf die Menschen hier und auf der ganzen Welt Vorgelegt von: XXX (Klasse 9b) Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Lebensweisen 2.1. Vegetarische Lebensweise 2.1.1. Beschreibung 4/5 2.1.2. Entwicklung 5/6 2.2. Fleischkonsumierende Lebensweise 2.2.1. Fleischkonsum früher 7/8 2.2.2. Fleischkonsum heute und in der Zukunft 8 2.3. Vorteile und Nachteile beider Lebensweisen 9 3 Folgen des Fleischkonsums 3.1. Folgen für die Menschen 3.1.1. Folgen für die Menschen in Industrieländern 10/11 3.1.2. Folgen für die Menschen in Entwicklungsländern 12/13/14 3.2. Folgen für die Tiere 14/15 3.3. Folgen für die Umwelt 15/16/17 4 Schluss 18 5 Literaturverzeichnis 19/20 2 1. Einleitung Ich habe mich für das Thema „Wie wirkt sich unser hoher Fleischkonsum auf die Welt aus?“ entschieden. Im ersten Teil meiner Arbeit beschreibe und erkläre ich die vegane beziehungsweise die vegetarische Lebensweise und die Lebensweisen, in denen Fleisch konsumiert wird, und liste hierbei die jeweiligen Vor- und Nachteile auf. Im zweiten Teil werde ich schließlich die Folgen für Menschen, Tiere und Umwelt nennen und erklären, wie diese entstehen. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil ich schon oft davon gehört habe, dass der hohe Fleischkonsum schlimme Folgen hat und ich noch weiter forschen wollte. Ich finde es außerdem wichtig, dass noch mehr Menschen erfahren, wie unser Fleischkonsum sowohl Menschen als auch Tieren und der Umwelt schadet. 3 2. Lebensweisen 2.1. Vegetarische Lebensweise 2.1.1. Beschreibung Die vegetarische Lebensweise „(vom lateinischen „vegetus“=frisch, lebendig, belebt)“ bezeichnet einen belebten und frischen Verzicht von tierischen Lebensmitteln beziehungsweise Produkten. Hierbei unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten, die von der Form des Verzichtes abhängen1 : Die Ovo-Lacto-Vegetarier essen kein Fleisch oder Fisch, konsumieren aber Eier und Milchprodukte. Dies ist die Form, mit der die meisten Vegetarier beginnen.2 Die Lacto-Vegetarier meiden zusätzlich noch Eier. Dies hat den Grund, dass sie das Ei für ein ungeborenes Huhn und somit für eine Fleischkost halten. 2 Die Ovo-Vegetarier verzichten neben Fisch und Fleisch auf Milchprodukte. Jedoch konsumieren sie Eier. Meist ist der Grund dieser vegetarischen Form eine Milchunverträglichkeit und ist somit eher selten. 2 Die letzte vegetarische Form ist die vegane Ernährung. Hierbei wird komplett auf tierische Produkte verzichtet. Bei den Lebensmitteln werden also Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier und Honig ausgelassen. Jedoch verzichten Veganer nicht nur auf tierische Lebensmittel, sondern lehnen auch Produkte wie Leder-, Wollartikel, Kosmetika und Reinigungsmittel ab, wenn sie tierische Bestandteile beinhalten oder an Tieren getestet worden sind. 2 Für ein vegetarisches Leben gibt es verschiedene Gründe: Ethische Motive kommen sehr häufig vor. Dabei ist es den Menschen wichtig, dass Tiere nicht leiden müssen. Sie haben sich meist damit auseinandergesetzt, wie schlecht es oftmals den Tieren in der Haltung geht und wie ihnen qualvolle Schmerzen zugefügt werden, damit sie schneller wachsen oder damit die Schlachtung billiger ist. Außerdem spüren diese Men1 2 https://www.vebu.de/einstieg/vegetarische-ernaehrungsformen http://www.yoga-vidya.de/vegetarisch-leben/vegetarismus/formen-des-vegetarismus.html 4 schen ein Mitgefühl gegenüber Tieren und sind sich bewusst, dass es sich bei einem Stück Fleisch um ein zuvor lebendiges Tier gehandelt hat. Zusätzlich merken sie, dass Menschen und Tiere sich sehr ähnlich sind und stufen sie gleich ein. Deshalb wollen sie, dass Tiere genauso wenig leiden, wie die Menschen. 3 Bei den gesundheitlichen Motiven geht es meistens darum, gesünder zu Leben. So kann die vegetarische Ernährung Krankheiten, wie Herzkreislauferkrankungen oder Krebs vorbeugen. Außerdem leiden Vegetarier seltener unter Übergewicht oder Diabetes 2. Trotzdem können Vegetarier mit den verlorengegangenen Nährstoffen durch eine ausgewogene Ernährung weiterhin versorgt werden. 3 Bei den politischen und ökologischen Motiven ist es den Menschen wichtig, mit ihrem Verzicht die Umwelt zu schützen. Sie wollen verhindern, dass die Umwelt und die Menschen mit bei Masten entstehenden Pestiziden belastet und vergiftet werden. Außerdem ist es ihnen wichtig den Hunger in der Welt ein Stück zu stoppen, der durch den hohen Fleischkonsum entsteht. Warum das so ist, darauf werde ich später noch genauer eingehen. 3 Abschließend gibt es noch die religiösen und spirituellen Motive. Hierbei geht es den Menschen darum, die Gebote ihrer Religion zu erfüllen und gewaltlos und friedlich zu leben. Die spirituellen Gründe zeigen beispielsweise die Liebe zu den Tieren und dass sie die Seele eines Tieres anerkennen. 3 2.1.2. Entwicklung Der Vegetarismus begann schon sehr früh in der Steinzeit. Oft wurde sich im Sommer von pflanzlichen Lebensmitteln ernährt und nur im Winter gejagt. Der Grund dafür war meistens, dass die Jagd auf Tiere sehr mühevoll, anstrengend und gefährlich war. Später war die vegetarische Lebensweise dann in Indien und Griechenland weit verbreitet. Dabei lagen spirituelle und ethische Gründe vor. Die vegetarische Bewegung führte 1847 schließlich auch nach England, wo die „Vegetarian Society“, die erste vegetarische Organisation, gegründet wurde, die den Vegetarismus auch nach Deutschland brachte. Von dort kam er demnach auch von einigen Christen in die USA. Doch später war es aufgrund der Weltkriege schwer, das vegeta3 http://www.yoga-vidya.de/vegetarisch-leben/warum-vegetarisch.html 5 rische Leben weiter zu verbreiten, weil Viele die Hungersnot plagte. Daraus folgten viele Umweltschäden und Krankheiten. Ab dieser Zeit ist der Vegetarismus immer mehr angestiegen. Heute gibt es in Deutschland circa 7,8 Millionen Vegetarier und 900.000 Veganer. Weltweit sollen es circa 1 Milliarde Vegetarier sein. 4 (https://www.vebu.de/themen/lifestyle/anzahl-der-vegetarierinnen) Dieses Diagramm zeigt, wie die Anzahl der Vegetarier in Deutschland in den letzten Jahren (von 2009 bis 2014) um circa 1.46 Millionen Menschen angestiegen ist. Es ist vor allem ein großer Unterschied zwischen 2013 und 2014 zu erkennen. Auch in den folgenden Jahren soll der Vegetarismus noch um einiges steigen. 4 http://www.yoga-vidya.de/vegetarisch-leben/vegetarismus/geschichte-des-vegetarismus.html 6 2.2. Fleischkonsumierende Lebensweise 2.2.1. Fleischkonsum früher Fleisch wird schon konsumiert, seit der Mensch existiert. Jedoch gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Konsum heute und früher. 5 Der Mensch war von Natur aus ein gekonnter Jäger. Er brauchte das Fleisch um zu überleben, damit er nicht verhungerte oder selbst von dem Tier angegriffen wurde. Da er dem Tier gedanklich überlegen war, konnte er es mit selbstgebauten Waffen erlegen. Das Fleisch wurde immer wichtiger für die Menschen und sie verbesserten ihre Waffen und erweiterten ihre Jagdgebiete, um noch mehr Gewinn zu machen. 5 Später haben die Menschen die Tiere nicht mehr wahllos getötet und gegessen, sondern haben darüber nachgedacht, welches Tier am günstigsten zu halten ist, und welches Tier am meisten Fleisch bringt. Außerdem wurde mehr darauf geachtet, welche Tiere zum Beispiel für den Acker hilfreich waren. 5 (http://www.abload.de/img/fleisch0gqg2.png) Im frühen 20. Jahrhundert stieg der Fleischkonsum in Deutschland, aber auch in den anderen Ländern kontinuierlich an. Es wurde immer mehr Fleisch produziert und dadurch wurden auch die Preise immer billiger. Ab 1987 gab es, wie in der Grafik zu sehen, einen starken Rückfall. Der Fleischkonsum fiel bis 1995 von 100kg pro Einwohner auf circa 82kg pro Einwohner. Seit dieser Zeit ist der Fleischkonsum mit dem Bevölkerungswachstum wieder weiter angestiegen. 5 http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/essen/fleisch/ 7 2.2.2. Fleischkonsum heute und in der Zukunft Heute wird das Fleisch nicht mehr als etwas Besonderes angesehen, sondern als „Alltagsprodukt“. „Heute essen 85% der Deutschen täglich oder mehrmals die Woche Fleisch“. 6 Während der Fleischkonsum in Deutschland momentan etwas zurückgeht, steigt er in der Welt mit der Weltbevölkerung immer weiter an. Es wird angenommen, dass 2050 der Fleischkonsum von 300 Millionen Tonnen auf eine halbe Milliarde Tonnen ansteigen wird. Obwohl immer mehr Tiere geschlachtet werden, gibt es nicht mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, wie man vielleicht annehmen könnte. Dafür entstehen immer größere Mastbetriebe mit bis zu einer Millionen Tieren, die jedoch mehr und mehr maschinell funktionieren. Diese sparen beispielsweise an Arbeitern zum Stroh ausmisten, da dies mit Spaltenböden und darunter liegenden Güllekanälen automatisch erledigt werden kann. 7 http://www.berlin-institut.org/newsletter/fleischverbrauch.bmp Wie man hier an dieser Graphik erkennen kann, sind die Prognosen für die Zukunft genauso, wie der momentane Zustand: Der Fleischkonsum wird immer weiter steigen und vor allem Europa und Nordamerika werden einen hohen Fleischkonsum halten. In Asien wird es zu einem großen Sprung zwischen 2000 und 2050 kommen. 6 7 http://fleischfrage.wwf.de/worum-gehts/fleisch-konsum/#sthash.X1jQLQS1.dpuf http://www.bund.net/fleischatlas; Goris, Eva, „Unser kläglich Brot“ S. 23f., 29 8 2.3. Vorteile und Nachteile beider Lebensweisen Vorteile Vegetarismus – Nachteile Fleischkonsum: Die vegetarische Lebensweise weist, wie die wenigsten vermuten, viele Vorteile auf, die ich im Folgenden benennen möchte: Sich vegetarisch zu ernähren, ist eine gute Möglichkeit, um Übergewicht loszuwerden, da der Cholesterinspiegel wieder ins Gleichgewicht gebracht wird. Außerdem nimmt man nicht zu viel Eiweiß auf, sodass die Nieren nicht überarbeitet werden. 8 Überhaupt ist die Vegetarische Lebensweise gesünder als Fleisch zu konsumieren: Durch die „Ersatznahrung“, also beispielsweise durch Obst und Gemüse, nimmt man mehr Vitamine auf. 8 Da durch die Tötung des Tieres auch das Fleisch abstirbt, nimmt man beim Konsumieren automatisch Eiweißzerfallsprodukte und Krankheitserreger auf. Außerdem kann es dazu kommen, dass die Darmflora zerstört wird und Krankheiten entstehen. 9 In Pflanzen befinden sich Pestizide. Wenn man zusätzlich noch Fleisch konsumiert, nimmt man durch die Tiere, welche die Pestizide durch ihr Futter aufnehmen, noch viel mehr Pestizide in den Körper auf, was für den Menschen ziemlich schädlich sein kann. 9 Des Weiteren gibt es noch die Gefahr, dass, wenn das Tier mit Antibiotika behandelt wurde, die menschlichen Bakterien gegen Antibiotika resistent werden. Darüber schreibe ich später noch mehr. 9 Außerdem belastet der Fleischkonsum Menschen, Tiere und Umwelt. Eine vegetarische Ernährung verringert dies um einiges. Nachteile Vegetarismus – Vorteile Fleischkonsum: Die Nachteile im Vegetarismus liegen hauptsächlich darin, dass gewisse Mangelerscheinungen an wichtigen Nährstoffen auftreten können, wie zum Beispiel Eisenmangel. In Fleisch 8 9 http://www.gesundheit.de/ernaehrung/alternative-ernaehrung/vegetarisch/vegetarismus http://www.veggiswelt.de/gruende.htm#Gesundheit 9 sind außerdem wichtige Vitamine enthalten, die man durch „Ersatznahrung“ nur schwer wieder zu sich nehmen kann. 8 3. Folgen des Fleischkonsums 3.1. Folgen für die Menschen 3.1.1. Folgen für die Menschen in Industrieländern Für die Menschen hier in Deutschland ist der Fleischkonsum nicht ganz folgenlos, weder für diejenigen, die Fleisch konsumieren, noch für die Menschen, die sich vegetarisch ernähren. Zunächst werde ich erklären, wie das Problem entsteht, dass man zwar auf Fleisch verzichtet, aber trotzdem mit den Folgen der Massentierproduktion in Kontakt kommt. Die Massentierhaltungen führen bei den Tieren immer häufiger zu Krankheiten und Verletzungen, weswegen den Tieren immer mehr Medikamente und Antibiotika verabreicht werden müssen. Die Bauer bringen zwar das Tier zum Schlachthof, wenn das Medikament abgebaut ist, jedoch bleibt ein Restbestand in der Gülle des Tieres. Diese wird auf Feldern und auf dem Acker als Dünger verwendet. So bleibt in dem angebauten Gemüse, das wir konsumieren, ein Restteil von dem Medikament beziehungsweise Antibiotikum erhalten. So kann es passieren, dass Bakterien in unserem Körper resistent werden und bei Krankheiten auf das von Ärzten verabreichte Antibiotikum nicht mehr reagieren. Außerdem kommen mit der Gülle auch „Rückstände aus Zusatzstoffen und Reinigungsmitteln aus dem Stall direkt auf dem Acker“. 10 Doch es gibt auch noch ein weiteres Problem. Weil die Fleischproduktion so enorm gestiegen ist, entsteht in den Mastbetrieben zu viel Gülle. Jedes Jahr sind das in Deutschland circa „360 Millionen Kubikmeter Gülle“. Weil es deshalb eine „massive Überdüngung der Böden mit den Exkrementen aus der Massentierhaltung“ gibt, werden der Boden und somit auch 10 Goris, Eva, „Unser kläglich Brot“, S. 26f. 10 das Grundwasser und auch Meere und Seen verseucht. Damit entsteht außerdem noch das Problem, dass die Steuern für die Reinigung des Bodens und des Grundwassers erhöht werden müssen und wir unsere Ressourcen vernichten. 10 Das verseuchte Wasser mit Pestiziden und dem Nitrat erhöht das Krebsrisiko sehr stark und belastet zudem den Boden. 11 Doch nicht nur für die Reinigung des Bodens werden die Steuern erhöht, auch für die restliche Landwirtschaft muss jeder Bürger aufkommen, da der Staat diese mit teuren Subventionen unterstützt. 12 Jetzt möchte ich mich auf die Folgen für die Menschen beziehen, die Fleisch konsumieren. Auch die Menschen die Fleisch konsumieren, müssen mit den oben genannten Konsequenzen des Fleischkonsums leben. Doch für diese Menschen erhöht sich zudem die Einnahme von den Restbeständen von Antibiotika oder andern chemischen Substanzen. 13 Außerdem können bei ihnen auch noch gesundheitliche Folgen auftreten. Bei erhöhtem Fleischkonsum ist die Gefahr, Übergewicht zu bekommen, höher als bei Menschen, die auf Fleisch verzichten. Außerdem kann es durch die erhöhte Fettzunahme zu Herz-KreislaufProblemen kommen und das Krebsrisiko ist erhöht. 14 Doch es gibt auch noch eine weitere Auswirkung. Da die Tiere in der Massentierhaltung und bei der Schlachtung großem Stress ausgesetzt sind, werden bei ihnen große Mengen an Stresshormonen, wie Adrenalin, ausgeschüttet. Dadurch verliert das Fleisch an Flüssigkeit und somit auch an Qualität, weil das Fleisch nicht weiter reifen kann und in der Pfanne zusammenschrumpft. 15 10 Goris, Eva, „Unser kläglich Brot“ https://vebu.de/themen/umwelt/probleme-der-viehwirtschaft/94-wieviel-fleisch-ertraegt-die-welt 12 http://www.vegi-basics.org/ 13 http://www.vegi-basics.org/#massentierhaltung 14 http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrung-infarkt-und-krebs-die-folgen-der-fleischeslust1.1307124 15 https://www.was-wir-essen.de/abisz/rindfleisch_verarbeitung_transport_fleischqualitaet.php 11 11 3.1.2. Folgen für die Menschen in Entwicklungsländern Dass wir mit unserem Fleischkonsum einen großen Anteil an dem Hunger und Durst in der Welt haben, ist vielen Menschen nicht bewusst. Deshalb möchte ich im Folgenden beschreiben, wie Fleischkonsum und Welthunger im Zusammenhang stehen. Damit ein Masttier geschlachtet werden kann, braucht es erst einmal ein hohes Schlachtgewicht. Zum Mästen des Tieres werden meistens Soja oder andere Getreidesorten genommen, damit das Tier möglichst schnell an Gewicht zunimmt. Da in Europa das Klima für den Anbau ungeeignet ist, muss dieses Futtermittel zum größten Teil importiert werden. Deshalb wird dieser Anbau hauptsächlich in Entwicklungsländern unternommen. Doch das ist ein Problem, denn so wird den Einheimischen in dem jeweiligen Land eine Fläche weggenommen, die diese Bevölkerung eigentlich zum eigenen Anbau braucht. Somit verliert sie ihre Einnahme- und Nahrungsmittelquelle. „Allein schon Deutschland nimmt für seine Tierproduktion rund 3 Mio. Hektar Fläche in Lateinamerika zum Sojaanbau in Anspruch.“ 16 Außerdem haben die Bauern in den Entwicklungsländern noch ein weiteres Problem: Die Überreste von der Produktion werden meist in diese Länder exportiert und dort günstig verkauft. So haben die Bauern und Händler Schwierigkeiten, ihre einheimische Ware zu verkaufen und verlieren dadurch ihre Einnahmequelle. 13 16 13 http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/welthunger-entwicklungspolitik-fleischfrage http://www.vegi-basics.org/#massentierhaltung 12 Doch das sind nicht die größten Probleme, wenn man sich vorstellt, dass bei einem geringen beziehungsweise keinem Fleischkonsum die Hungersnot zum Großteil oder ganz verringert werden würde: (http://www.v-heft.de/index.htm?http://www.v-heft.de/inhalte/themen/hunger_und_co.htm mit Änderung) Die Reduzierung von 16kg Soja auf 1kg Fleisch kommt daher, dass das Tier durch hohe Anstrengungen in der Mast die ganze Energie verbraucht. 17 An diesem Schaubild wird deutlich, dass für Fleisch viele Ressourcen verschwendet werden, mit denen man die Menschen mit Hungersnot retten und ausreichend ernähren könnte. 18 „‚Wenn wir den Fleischkonsum in den reichen Ländern reduzieren, ihn weltweit bis 2050 auf einen Pro-Kopf-Verbrauch auf dem Niveau von 2000 festschreiben – also auf jährliche 37,4 kg/Kopf – dann könnten ungefähr 400 Millionen Kilo Getreide für die menschliche Ernährung freigesetzt werden. Das ist genug, um 1,2 Milliarden Menschen mit ausreichend Kalorien zu versorgen. ‘“ 19 17 http://www.peta.de/fleischessen-bedeutet-hunger-fuer-die-welt http://fleischfrage.wwf.de/worum-gehts/fleisch-hunger/ 19 http://fleischfrage.wwf.de/worum-gehts/fleisch-hunger/ 18 13 http://www.peta.de/mediadb/384-welthunger.jpg An diesem Schaubild erkennt man, was für Auswirkungen ein geringerer Fleischkonsum auf den Hunger in der Welt haben würde, wenn sich der Mensch direkt von Getreideprodukten ernährt. 20 Auch das Trinkwasser, das gespart werden würde, könnte den Menschen in den Entwicklungsländern helfen, ihren Durst zu stoppen. 21 Die 20.000 Liter Wasser kommen sowohl von der Mast als auch vom Sojaanbau, der sehr viel Wasser benötigt. Dadurch kommt die Bevölkerung, die in diesen Gebieten lebt zu kurz. Außerdem verdreckt der Anbau von Soja den Boden und somit das Grundwasser und macht es für die Bevölkerung ungenießbar. Hinzu kommt noch, dass für den Anbau neuer Sojaflächen immer mehr Regenwald abgeholzt wird, der zu gesundem Klima führt und Wasser speichert. 21 3.2. Folgen für die Tiere Die Tiere haben natürlich am meisten unter unserem Fleischkonsum zu leiden. Wie bereits erwähnt, steigt der Fleischkonsum mit der Weltbevölkerung stetig. Deshalb wird es immer wichtiger, „in möglichst kurzer Zeit mit möglichst wenig Aufwand und möglichst geringen Kosten möglichst viel Fleisch zu produzieren.“ 22 Dadurch entstehen Massentierhaltungen und Höfe, in denen die Tiere so eng gehalten werden, dass sie sich kaum oder sogar gar nicht bewegen können. In diesen Haltungen leben die Tiere meistens nur kurz, aber vol20 http://www.peta.de/mediadb/384-welthunger.jpg http://www.welthaus.de/kampagnen/lokaler-fleischkonsum-globale-folgen/unser-fleisch-macht-durst/ 22 Goris, Eva, „Unser kläglich Brot“,S.25 21 14 ler Qualen. Die Tiere bekommen nach der Geburt ohne Betäubung Schwanz und Zähne oder Schnabel gekürzt, wobei sie große, lang anhaltende Schmerzen erleiden. Das ist notwendig, weil es durch die Enge sonst dazu kommt, dass sie sich gegenseitig angreifen und verletzen. Da die Tiere einen „natürlichen Bewegungsdrang“ haben, leiden sie sehr unter dem Platzmangel. Die Natur der Tiere wird auch durch künstliche Befruchtung und das Verbot der Fürsorge von der Mutter um die Jungen total zerstört. Hühner haben noch nie in ihrem kurzen Leben das Tageslicht gesehen und Wasservögel, wie Enten, waren noch nie an einem See. 23 Immer wieder leiden die Tiere unter schmerzhaften Gelenkveränderungen, Herzerkrankungen und Lungenentzündungen, die durch die „Spaltenböden“ entstehen. Dadurch fließt Kot und Urin der Tiere direkt ab und die Tiere leiden unter dem Gestank. 24 Zudem müssen vor allem Vögel viel Leid ertragen, sich da sie durch die zu schnelle Gewichtszunahme nicht mehr bewegen können und am Ende der Mast meist nur noch auf dem Brustmuskel im Stall liegen. 25 Außerdem führen diese Massentierhaltungen oft dazu, dass sich Krankheiten sehr schnell ausbreiten und tausende Tiere vernichten und so verschwendet werden. 26 3.3. Folgen für die Umwelt Zunächst ist, wie bereits beschrieben, die Gülle, also die Ausscheidungen der Tiere, ein großes Problem. Der Boden wird damit überdüngt und somit mit den ganzen Pestiziden, wie Ammoniak, verseucht und dadurch unser Grundwasser verschmutzt. Das führt unter anderem dazu, dass Weideflächen unbenutzbar geworden sind, weil die weidenden Tiere von den Pestiziden vergiftet worden sind. 27 23 A.a.O., S. 20, 21, 22, 49, 50 A.a.O., S. 23f. 25 A.a.O., S. 49 26 Eva Goris, „Unser kläglich Brot“, S. 27 27 https://vebu.de/themen/umwelt/probleme-der-viehwirtschaft/94-wieviel-fleisch-ertraegt-die-welt 24 15 Das nächste Problem stellt der zunehmende Treibhauseffekt dar. Bei der Tiermast entstehen mehrere Mengen an den Gasen Methan, Kohlendioxid und Stickstoffoxid, die für den Treibhauseffekt verantwortlich sind. 28 (http://www.v-heft.de/index.htm?http://www.v-heft.de/inhalte/themen/hunger_und_co.htm mit Änderung) Hier sieht man, dass der Fleischkonsum den Treibhauseffekt sogar verschlimmert. Dadurch, dass so viel Regenwald abgeholzt wird, um neue Anbauflächen für Sojaflächen zu schaffen, wird der Erde Feuchtigkeit entzogen und dadurch erhitzt. Durch die Rodung wird das CO2, das im Wald gespeichert ist, in die Erdatmosphäre abgegeben. Diese Erderwärmung trägt zur Steigung des Meeresspiegels und zum Hunger und Durst in den armen Ländern der Welt bei. 28 Durch die Rodung des Regenwaldes entstehen aber noch mehr Schwierigkeiten. Zum Ersten gibt es ein großes Sterben der Artenvielfalt. Die Tiere und Pflanzen, die im Regenwald leben, verlieren ihren Lebensraum und viele Arten werden vernichtet. Außerdem gibt es viele Stämme, die noch im Regenwald leben, die durch die Rodungen sowohl ihren Lebensraum als auch ihre Nahrungsquelle verlieren. 28 28 http://www.welthaus.de/kampagnen/lokaler-fleischkonsum-globale-folgen/unser-fleisch-macht-heiss/ ; https://www.abenteuer-regenwald.de/wissen/folgen 16 http://www.vegetarismus.ch/km/index.htm Diese Graphik zeigt noch einmal, wie der Konsum von tierischen Produkten den Treibhauseffekt um mehrere tausend Autokilometer steigt. 17 Schluss Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass es wichtig ist, dass wir an unserem Fleischkonsum etwas ändern. Mit unserem Konsum schaden wir der Umwelt, den Tieren, Menschen in armen Ländern, aber vor allem auch uns selber. Es ist wichtig, dass wir unseren Fleischkonsum verringern, um den Hunger in der Welt zu stoppen und die Umwelt zu schonen. Es gibt verschiedene Lösungen, um dieses Problem zu verkleinern. Zum einen gibt es natürlich die Möglichkeit, ganz auf Fleisch zu verzichten und sich dann vegetarisch zu ernähren. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist diese Lebensweise sogar gesünder. Doch wenn man nicht ganz auf Fleisch verzichten möchte, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Es würde schon helfen, sein Fleischkonsum zu reduzieren und zum Beispiel nur einmal im Monat Fleisch zu essen. So würde die Nachfrage an Fleisch sinken und es würde auch weniger produziert werden. Viele Menschen denken, Biofleisch sei besser. Jedoch stimmt dies nur zum Teil. Bei einer Bioproduktion ist garantiert, dass die Tiere bis zur Schlachtung artgerecht gehalten wurden und eine längere Zeit bekommen, an Gewicht zuzunehmen. Dadurch ist die Gefahr, Medikamentenrückstände im Fleisch zu haben, viel geringer und die Qualität des Fleisches steigt. Jedoch brauchen die Tiere durch die längere Mastzeit auch mehr Futtermittel, was wiederum den Menschen in den Entwicklungsländern und der Umwelt schadet. 29 Vor allem ist es aber wichtig, zu handeln. Man sollte nicht denken „wenn ich jetzt alleine auf Fleisch verzichte, bringt das ja auch nichts“. Wenn jeder so denkt, dann ändert sich erstrecht nichts. 29 http://www.vegpool.de/magazin/biofleisch-tierschutz-umweltschutz.html 18 Literaturverzeichnis Buch (Monographien):  Goris, Eva 2007: Unser kläglich Brot. Gute Ernährung kommt nicht aus der Tüte. Elektronische Quelle (Internet):  Vegetarisch: Was heißt das?. URL: https://www.vebu.de/einstieg/vegetarischeernaehrungsformen  Formen vegetarischer Ernärung. URL: http://www.yoga-vidya.de/vegetarischleben/vegetarismus/formen-des-vegetarismus/  Warum vegetarisch?. URL: http://www.yoga-vidya.de/vegetarisch-leben/warumvegetarisch.html  Geschichte des Vegetarismus. URL: http://www.yoga-vidya.de/vegetarischleben/vegetarismus/geschichte-des-vegetarismus.html  Nassini, Alessandro 2014: Fleisch. URL: http://www.planetwissen.de/alltag_gesundheit/essen/fleisch/  Ist Fleischkonsum Privatsache?. URL: http://fleischfrage.wwf.de/worumgehts/fleisch-konsum/#sthash.X1jQLQS1.dpuf  Der "Fleischatlas 2014" zeigt Tendenzen der globalen Fleischproduktion auf. URL: http://www.bund.net/fleischatlas  Vegetarismus. URL: http://www.gesundheit.de/ernaehrung/alternativeernaehrung/vegetarisch/vegetarismus  Gründe für vegetarische Ernährung. URL: http://www.veggiswelt.de/gruende.htm#Gesundheit  Wieviel Fleisch erträgt die Welt?. URL: https://vebu.de/themen/umwelt/problemeder-viehwirtschaft/94-wieviel-fleisch-ertraegt-die-welt  Vegetarismus ist Liebe zu Mensch, Tier und Natur. URL: http://www.vegi-basics.org/  Vegetarismus ist Liebe zu Mensch, Tier und Natur. URL: http://www.vegibasics.org/#massentierhaltung 19  Bartens, Werner 2012: Folgen der Fleischeslust. URL: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ernaehrung-infarkt-und-krebs-die-folgender-fleischeslust-1.1307124  Roesicke, Dr. Elisabeth 2008: Transport und Fleischqualität. URL: https://www.waswir-essen.de/abisz/rindfleisch_verarbeitung_transport_fleischqualitaet.php  2013: Welthunger und Entwicklungspolitik – eine Fleischfrage?. URL: http://albertschweitzer-stiftung.de/aktuell/welthunger-entwicklungspolitik-fleischfrage  Fleischessen bedeutet Hunger für die Welt. URL: http://www.peta.de/fleischessenbedeutet-hunger-fuer-die-welt  Gibt es ein Menschenrecht auf Wurst?. URL: http://fleischfrage.wwf.de/worumgehts/fleisch-hunger/   de Schutter, Olivier: URL: http://fleischfrage.wwf.de/worum-gehts/fleisch-hunger/ Unser Fleisch macht Durst!. URL: http://www.welthaus.de/kampagnen/lokalerfleischkonsum-globale-folgen/unser-fleisch-macht-durst/  Unser Fleisch macht heiß. URL: http://www.welthaus.de/kampagnen/lokalerfleischkonsum-globale-folgen/unser-fleisch-macht-heiss  Was passiert, wenn der Regenwald abgeholzt wird?. URL: https://www.abenteuerregenwald.de/wissen/folgen  Dreißig, Kilian 2013: Ist Biofleisch besser?. URL: http://www.vegpool.de/magazin/biofleisch-tierschutz-umweltschutz.html 20