Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Wildromantisches Urfftal

   EMBED


Share

Transcript

6 | U R F F TA LW E G 7 | KARTE Streckenhöhenprofil Ausgangspunkt: Parkplatz Oberurff Wanderrichtung gegen den Uhrzeigersinn Länge: ca. 8,2 km • Dauer: ca. 3 Stunden Höhe in Metern 445 m 425 m 400 m 375 m 350 m 325 m 300 m 277 m 0m 0 km 0,75 km 1,5 km 2,25 km 3 km 3,75 km 4,5 km 5,25 km 6 km 8 | K O N TA K T Infoweg „Wildromantisches Urfftal“ – Auf den Spuren des Wassers Vom Wanderparkplatz in Oberurff geht es los. Der mit einer Märzenbecherblüte markierte Rundweg führt durch die naturnahen Wälder des Orthberges, vorbei an der Wanderklippe und an der wilden Urff entlang. Über Nummernpfosten und diesen Begleitflyer können sie sich über die Natur und die Maßnahmen des Naturschutzgroßprojektes entlang des Weges informieren. Von Bergfreiheit aus ist ein Zuweg markiert. 6,75 km 7,5 km 8,2 km Länge in Kilometern Naturschutzgroßprojekt Kellerwald-Region Naturschutzgroßprojekte dienen der Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung. In der Kellerwald-Region soll die reiche Kulturlandschaft mit ausgedehnten Wäldern und blumenbunten Wiesen erhalten werden. Die Infowege des Naturschutzgroßprojektes führen zu Besonderheiten des Naturparks Kellerwald-Edersee, die im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes aufgewertet und gesichert werden. K B3 74 Wenzigerode (Ka sse l) Anfahrt 485 Betzigerode B3 Gershäuser Hof 6 329 Bergfreiheit W 5 7 8 3 294 Urfftalweg 10 11 9 Urff K 61 2 12 391 454 Urfftalweg Nummernstationen 1 rg) Niederurff Kontakt Impressum 13 451 P Oberurff / Schiffelborn Naturpark Geschäftsstelle Laustraße 8, 34537 Bad Wildungen Tel.: 05621 96946-0 E-Mail: [email protected] www.naturpark-kellerwald-edersee.de www.naturschutzgrossprojekt-kellerwald.de 447 Parkplatz Bergfreiheit 6 P B 4 Bad Zwesten L 3296 312 rbu 316 (M a L 437 Bergfreiheit ach Gersb B3 347 533 OberurffSchiffelborn 1 Burgruine Löwenstein Herausgeber: Naturpark Kellerwald-Edersee Redaktion & Gestaltung: cognitio Kommunikation & Planung, www.cognitio.de Karte & Fotos: cognitio 341 258 Parkplatz Oberurff gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des: N AT U R S C H U T Z G R 0 S S P R O J E K T K E L L E R WA L D - R E G I O N „Wildromantisches Urfftal“ Infoweg 441 Kellerwaldsteig 380 6 584 1 km 00011_371_Flyer_Urfftalweg.indd 1 Nationale Naturlandschaften Naturpark Kellerwald-Edersee 636 14.11.2011 08:25:14 2 | K E L L E R WA L D - R E G I O N 3 | U R F F TA L Kellerwald-Region – eine einzigartige Buchenwaldlandschaft Der Naturpark Kellerwald-Edersee bildet die Kulisse des Naturschutzgroßprojektes. Es handelt sich um eine typische Buchenwaldregion mitteleuropäischer Mittelgebirge mit ausgedehnten Wäldern, Rodungsinseln, Bachwiesentälern und einer bäuerlichen Kulturlandschaft mit Relikten traditioneller Nutzungen. Ausgedehnte, buchenreiche Laub- und Mischwälder bestimmen das Bild des Hohen Kellers – eines der Kerngebiete des Naturschutzgroßprojektes. Moore, Blockhalden und naturnahe Bäche werten die Waldlandschaft auf. Ziel ist ein großflächig unzerschnittenes, überwiegend forstwirtschaftlich genutztes Waldgebiet, das über die Umsetzung eines Praxismodells „Naturschutzoptimierte Waldbewirtschaftung“ modellhaft verbessert werden soll. Kulisse des Naturschutzgroßprojektes mit Kerngebieten WALDECK VÖHL Ederseesteilhänge Edersee E D E RTA L Nationalpark BAD WILDUNGEN FRANKENAU Frankenau und Wesetal Naturpark NBERG BAD ZWESTEN HAINA Hoher Keller 4 | N U M M E R N S TAT I O N E N 1 Klippe am Löwenstein Der bizarre Felsen am Löwenstein leitet den Reigen steiniger Erscheinungen entlang des Infoweges ein. Es ist der nach Süden geneigte steile Talhang der Urff, an dem die jahrtausendelange Arbeit des Wassers tiefe Furchen hinterlassen hat. Der Turm der auf dem Gipfel thronenden Burgruine Löwenstein ist begehbar. Der Blick in das bewaldete Urfftal zeigt den schluchtartigen Charakter. 2 Perlgras-Buchenwald Im Frühling prägen bunte Teppiche aus Zwiebelzahnwurz und Buschwindröschen durchsetzt von Lärchensporn, Einbeere und Salomonsiegel den naturnahen Buchenwald. Im Frühsommer ist der Waldboden von einem Schleier des Perlgrases überzogen. Dieser Wald soll durch eine naturschutzoptimierte Waldbewirtschaftung erhalten werden. Wildromantisches Urfftal Tief hat sich die Urff in das Dach des Hohen Kellers eingeschnitten. Der dynamische Mittelgebirgsbach hat eine einzigartige Tallandschaft geformt und Gesteine der Erdgeschichte angeschnitten. Von Kalk über Diabas und Tonschiefer bis Quarzit reicht die Palette, die von weiten Wäldern bedeckt ist und nur hier und da als Felsformation zu Tage tritt. Eingezwängt windet sich die Urff und lässt in der nassen Talsohle Auwald entstehen. 3 Wanderklippe Die vorspringende Klippe wurde im Verlauf der Eiszeit aus dem Quarzitrücken des Hohen Kellers präpariert. Vom Frost abgesprengte Felsblöcke sammeln sich zu Halden. Das Felsgebilde ist mit seltenen Flechten, Moosen und Kleinfarnen bewachsen. Auf dem Grat erheben sich knorrige Eichen, die in einen lindenreichen Eichen-Hainbuchenwald und schließlich in einen strukturreichen Buchenwald übergehen. 4 Waldmeister-Buchenwald Während im April noch Buschwindröschen und Primel den Ton angeben, fasziniert der Buchen-Hallenwald im Mai mit seinem weiß blühenden Waldmeisterrasen. Alte Buchen sind Lebensraum für eine vielfältige Tierwelt, die meist im Verborgenen lebt. Waldfledermäuse finden in Baumhöhlen Quartier, die von Spechten gezimmert wurden. 5 Kalk-Felsband Das Felsband ist vor mehr als 300 Millionen Jahren in einem flachen Meer entstanden. In steiler Südhanglage herrschen trocken-warme Bedingungen. Am Kalkgestein klammert sich die Mehlbeere. Oberhalb im steinigen Boden wächst ein Kalkbuchenwald mit Seidelbast, Elsbeere und Orchideen. Unterhalb am Hang zur Urff schließt sich totholzreicher Buchenwald und Eichen-Hainbuchenwald mit krüppeligen Eichen, Hainbuchen, Feldahorn und Ulme an. JESBERG GEMÜNDEN GILSERBERG 00011_371_Flyer_Urfftalweg.indd 2 6 Kerbtal Durch den „Hirtegrund“ fließt ein Bächlein der Urff zu. Innerhalb von Jahrtausenden hat es sich in das Gestein eingeschnitten. Das Kerbtal, gesäumt von Buchenwald, wirkt wie eine Miniausgabe des Urfftals. 5 | N AT U R S C H U T Z G R O S S P R O J E K T 7 Auwald der Urff Die Urff ist ein naturnaher Mittelgebirgsbach. Ihr Auwald mit Erle, Esche und Weide, gesäumt von prächtigen Pestwurzfluren, soll nicht mehr genutzt werden. Dort wo er von Fichtenforst oder Wiese verdrängt wurde, wird der selten gewordene Auwald wieder hergestellt. Feuersalamander, Frösche und Kröten finden hier gute Bedingungen. 8 Kompensationsmaßnahme Waldpflanzung Als Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft an anderen Orten wurde hier ein Laubmischwald gepflanzt. Heimische Laubgehölze haben einen monotonen Fichtenforst ersetzt. 9 Freistellung von Quellen Der Nordhang zur Urff ist quellig. Überall im Wald tritt Wasser aus den Hochlagen zu Tage, sickert und fließt der Urff zu. Natürlicherweise würde hier ein feuchter Laubmischwald wachsen. Die ehemals angepflanzten Nadelforste werden daher behutsam umgewandelt. 10 Waldquelle Oberläufe kleiner Bäche ziehen Rinnen durch die Wälder des Talhangs. Auf durchsickerten und durchrieselten Böden haben sich typische Pflanzenarten eingefunden und bilden Milzkraut-Quellfluren. Selten und kleinflächig sind Kalktuffquellen zu finden. 11 Durchgängigkeit der Urff Im klaren, kühlen Wasser der Urff leben Groppe, Bachneunauge und Bachforelle. Der Bach soll für das Leben im Wasser wieder durchgängig werden. Dazu muss das Wehr der Fischteiche entfernt werden. Die Fischteiche selbst sollen nicht mehr genutzt werden. 12 Prozessschutz am Schluchthang Am steilen Talhang der Urff wachsen naturnaher Eichen-Hainbuchenwald und Buchenwald mit Buche, Hainbuche, Eiche und Eberesche. Nach Entfernung der Fichten soll hier keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr stattfinden. Die Waldbesitzer werden dafür entschädigt. 13 dynamische Urff Der Blick auf den verzweigten, mäandrierenden Verlauf der Urff demonstriert ihre natürliche Dynamik. Dort wo der Bach mit ganzer Kraft auf den Hang trifft, wird Substrat abgeschwemmt, um als Kiesund Sandbänke wieder abgelagert zu werden. Gefördert durch in das Bachbett gestürzte Bäume kommt es zu Verlagerungen des Bachverlaufes, so dass das Bett breiter wird, sich hier und da Inseln bilden. 14.11.2011 08:25:38