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Kanton Zürich Volkswirtschaftsdirektion Amt für Wirtschaft und Arbeit
Zürcher Wirtschaftsmonitoring Vierteljährliche Publikation, Ausgabe März 2016
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Das Wichtigste in Kürze Kanton Zürich Widerstandsfähige Zürcher Wirtschaft
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Bau- und Dienstleistungsbranchen als Wachstumsstützen
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Zunahme von Massenentlassungen auch in Zürich
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Wer besetzt die neuen Stellen im Kanton Zürich?
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Fazit: Ausbildung lohnt sich doch
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Keine schnelle Erholung in Aussicht
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Schweiz und Ausland Europa: Frühlingsgefühle bleiben aus
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USA: Wachstum setzt sich auf tieferem Niveau fort
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Schwellenländer: anhaltende Rezession in Russland und Brasilien
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Schweiz: moderates Wachstum trotz starkem Franken
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Risiken: Währungsentwicklung, Masseneinwanderungsinitiative, internationale Konflikte
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Die Zürcher Wirtschaft ist widerstandsfähig: Im vergangenen Jahr wurden mehr Stellen geschaffen als abgebaut – auch im zweiten Sektor. Die neuen Stellen kamen aber vorwiegend hochqualifizierten Arbeitnehmenden zugute. Die hohe Konzentration von wissensintensiven Tätigkeiten in Zürich erweist sich damit als ausgezeichnete Strategie in raueren Wirtschaftszeiten. Zudem wird schonungslos gezeigt: Aus- und Weiterbildung lohnen sich! Dies gilt auch für ältere Informatiker. Eine neue Studie über Arbeitslosigkeit im IT-Bereich weist nach, dass sie mehrheitlich über sehr gutes Fachwissen verfügen. Sie scheinen aber mehr Mühe als jüngere zu haben, ihr Wissen sichtbar zu machen. Um ihre Stellensuche zu erleichtern, fördern ICTswitzerland, der Dachverband der ICT-Unternehmen, und das Amt für Wirtschaft und Arbeit eine einheitliche Erfassung von Berufen und Qualifikationen bei Stellenausschreibungen und Bewerbungen. Lesen Sie mehr dazu im Spezialthema. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Spezialthema Interview «Informatik soll so attraktiv werden wie das KV», Gespräch mit Ruedi Noser, Unternehmer und Ständerat
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Bruno Sauter Chef Amt für Wirtschaft und Arbeit
Bericht Ältere arbeitslose Informatiker bestehen Wissenstest
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Kanton Zürich Die Zürcher Wirtschaft hat den Schrecken der Frankenaufwertung im Vergleich zu den restlichen Schweizer Regionen recht gut gemeistert. So wurden zahlreiche neue Stellen geschaffen, trotz vieler Massenentlassungen und der Zunahme der Zahl der Arbeitslosen. Dies scheint vorwiegend der Wettbewerbsfähigkeit der wissensintensiven Tätigkeiten sowohl im zweiten als auch im dritten Sektor zu verdanken sein. Das Stellenwachstum fiel nach Nationalität und Ausbildungsniveau sehr unterschiedlich aus. Im Kanton Zürich deutet bisher wenig auf eine generelle Verdrängung von Schweizern durch Ausländer hin. Insgesamt bleibt die Zürcher Wirtschaft im Jahr 2016 auf einem sehr gemächlichen Pfad der Erholung dank der guten Geschäftslage in den Baubranchen und in zahlreichen Dienstleistungsbereichen inklusive des Finanzsektors. Nach wie vor ist der Leidensdruck in der Industrie, im Gross- und Detailhandel sowie im Gastgewerbe insgesamt gross. Die Arbeitslosigkeit dürfte deshalb 2016 saisonbereinigt weiter zunehmen.
Unterschiedliche Messungen der Beschäftigung: Die Erwerbstätigenstatistik (ETS) und die Beschäftigungsstatistik (BESTA) betrachten den Arbeitsmarkt aus verschiedenen Blickwinkeln: Erstere aus dem Blickwinkel des Arbeitsangebots über die Haushalte. Die ETS basiert mehrheitlich auf der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung und berücksichtigt im Gegensatz zur BESTA auch Arbeitnehmer unter 18 und über 65 Jahren. Bei der BESTA wird die Arbeitsnachfrage zudem nur bei den Betrieben des zweiten und dritten Sektors erfasst. Hat eine Person zwei Stellen in zwei Betrieben, werden bei der BESTA zwei Stellen erfasst, bei der ETS hingegen nur eine erwerbstätige Person.
Widerstandsfähige Zürcher Wirtschaft Das Schreckgespenst des starken Schweizer Frankens geistert seit Januar 2015 herum und belastet die Wirtschaftsstimmung in der Schweiz. Ein Jahr nach dem grossen Paukenschlag ist die Auswirkung auf den Schweizer Wirtschaftsstandort sichtbar und belastet auch die weiteren Aussichten. Aber insgesamt hat sich die Wirtschaft im Kanton Zürich und in vielen anderen Grossregionen der Schweiz als recht widerstandsfähig erwiesen. Diese Widerstandsfähigkeit zeigt sich gut anhand der Beschäftigungsentwicklung nach Regionen. Die Beschäftigungszahlen sind in der Regel die wichtigste Basis für die Schätzung der kantonalen Wirtschaftsleistung, da viele Statistiken für die Schätzung der Wertschöpfung nicht auf Kantonsebene verfügbar sind. Der in der Grafik dargestellte Verlauf der Erwerbstätigen nach Grossregionen zeigt deutlich, dass 2015 ein Jahr der Verschnaufpausen war: In den meisten Regionen liess die Dynamik zuerst etwas nach und wurde gegen Ende Jahr wieder etwas kräftiger. Im Kanton Zürich scheint die Verschnaufpause von kurzer Dauer gewesen zu sein: Die Erwerbstätigkeit nahm zwischen dem vierten Quartal 2014 und dem vierten Quartal 2015 um beachtliche 1.4% zu. Im Vergleich dazu war der Anstieg für die gesamte Schweiz mit 0.3% um einiges tiefer. Die Erwerbstätigenstatistik basiert auf einer Befragung der Haushalte und erfasst eine grössere Bandbreite von Beschäftigungsformen als die Beschäftigtenstatistik (BESTA), welche bei den Unternehmen erhoben wird. Aber auch die BESTA bestätigt, dass die Wachstumsdynamik der Beschäftigung, gemessen in Vollzeitäquivalenten, im Verlauf von 2015 in Zürich überdurchschnittlich hoch war. Für Zürich resultiert eine Zunahme von 0.9% im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt von 0.4%.
Erwerbstätigkeit nach Grossregionen Daten: ETS, BFS; Index 1 = 1. Quartal 2010
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Genferseeregion Zürich Tessin
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Espace Mittelland Ostschweiz
Nordwestschweiz Zentralschweiz
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Kanton Zürich
Arbeitsmarkt nach Regionen
Daten: ETS, BESTA, BFS; Wachstumsrate zwischen 4.Q. 2014 und 4. Q. 2015 in %
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Total der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten
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Bau- und Dienstleistungsbranchen als Wachstumsstützen Die gute Entwicklung der Beschäftigung und damit auch der Wertschöpfung im Kanton Zürich im Vergleich der Schweizer Regionen im Jahr 2015 dürfte teilweise dem Branchenmix zu verdanken sein: Die Dienstleistungsbranchen im Kanton Zürich, und dabei namentlich die Finanzbranche und die zahlreichen Unternehmensdienstleistungen, litten gemäss den KOF-Umfrageergebnissen nicht übermässig stark unter der Frankenaufwertung. Die Indikatoren zu ihrer Geschäftslage, zur Nachfrageentwicklung sowie zur Beurteilung ihrer Belegschaft bestätigen diese Einschätzung, wie in den Grafiken ersichtlich ist. Aber auch in Zürich litt die Geschäftslage in der Industrie, in den Handelsbranchen und im Gastgewerbe unter der Frankenaufwertung und der schwächeren Auslandsnachfrage, wie aus den nebenstehenden Grafiken ersichtlich ist. Der Tourismus läuft zwar in Zürich wie auch in anderen Städten überdurchschnittlich gut dank dem Geschäftstourismus und den Gästen aus den Schwellenländern, welche häufig lieber in Städten übernachten als in den Bergen. Die Verteuerung des Aufenthalts in der Schweiz vor allem für europäische Touristen dämpfte aber im vierten Quartal 2015 auch die Beherbergungs- und Gastronomieumsätze in Zürich. Gemessen gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal nahmen zudem die Logiernächte im Kanton Zürich im vierten Quartal sogar geringfügig ab, nach einer Zunahme von 7% im dritten Quartal. Die Verschlechterung der Geschäftslage im Gastgewerbe gemäss den KOF-Umfragen widerspiegelt dies.
Total der Erwerbstätigen
Gemessen anhand der beiden Arbeitsmarktstatistiken (ETS, Besta) nahm die Beschäftigung im Verlauf des Jahres 2015 auch in der Genferseeregion und im Tessin eindeutig zu. Die Angaben zum Espace Mittelland und zur Ostschweiz sind widersprüchlich und daher schwer zu interpretieren. In der Zentralschweiz und der Nordwestschweiz dagegen scheint der Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr eindeutig unter der Frankenaufwertung gelitten zu haben. Die Beschäftigung nahm gemäss beiden Datenquellen in diesen Regionen im Jahr 2015 ab oder stagnierte.
Aktuelle Geschäftslage
Kanton Zürich: KOF-Umfragen, saisonbereinigt
Zunahme von Massenentlassungen auch in Zürich Zwar war Zürich dank den Dienstleistungsbranchen insgesamt weniger exponiert, die abrupte Aufwertung des Frankens vor einem Jahr führte aber auch hier bei vielen Unternehmen zu strategischen Anpassungen, schmerzhaften Reduktionen der Belegschaft oder Unternehmenskonkursen. Die Grafiken auf Seite 4 zeigen, dass die Anzahl der beim Amt für Wirtschaft und Arbeit gemeldeten Massenentlassungen wieder anstiegen. Sowohl die Anzahl der Unternehmensmeldungen wie auch der potenziell betroffenen Personen blieben noch unterhalb des Niveaus während der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009. Die Arbeitslosigkeit stieg gleichzeitig an und erreichte mit 31 502 betroffenen Personen beziehungsweise 4% im Februar 2016 einen neuen Höhepunkt seit 2010. Starke Anstiege sind nach wie vor in der Industrie zu verzeichnen. Im Detailhandel und im Gastgewerbe sind die Zunahmen der Arbeitslosen ebenfalls gut erkennbar. Dagegen entspannt sich die Arbeitsmarktlage im Bankensektor weiter, was bestätigt, dass die Frankenaufwertung dieser Branche nicht allzu viel anhaben konnte.
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Detailhandel Architektur- und Ingenieurbüros Verschiedene Dienstleistungen Bau
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Schlechte Geschäftslage
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Aktuelle Geschäftslage
Kanton Zürich: KOF-Umfragen, saisonbereinigt
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Wer besetzt die neuen Stellen im Kanton Zürich? Angesichts der oben erwähnten Ausweitung der Beschäftigung bei gleichzeitigem Anstieg der Zahl der Arbeitslosen stellt sich die Frage, wie dies zusammenpasst. Wo werden Stellen geschaffen und wieso konnten sie nicht stärker mit Arbeitslosen besetzt werden? Die einfachste Erklärung ist, dass neue Stellen im florierenden Dienstleistungssektor geschaffen und im zweiten Sektor, das heisst in der Industrie und im Bau, abgebaut wurden. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im zweiten Sektor tatsächlich an. Da Maurer und Poliere beziehungsweise Schweisser und Ingenieure im Dienstleistungsbereich nicht direkt eine neue Stelle finden können, werden sie arbeitslos. Das ist der klassi-
Gute Geschäftslage
Gute Geschäftslage
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Kanton Zürich
Massenentlassungen im Kanton Zürich
Daten: Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Zürich; Indices 2008 = 1
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Index der Meldungen von Unternehmen: Betriebsschliessung und -verlagerung, Fusion, Konkurs, Restrukturierung, ohne Änderungskündigungen Index der Anzahl betroffener Personen (angekündigt)
Arbeitslose nach Branchen
Kanton Zürich: Daten SECO, saisonbereinigt
× 1000
Industrie Baugewerbe Detailhandel Gastgewerbe Banken Verkehr, Information und Kommunikation Total (rechte Skala)
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Arbeitsmarkt nach Regionen und Branchen
Daten: BESTA, BFS; Wachstumsrate zwischen 4.Q. 2014 und 4. Q. 2015, in %
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Total (2. und 3. Sektor)
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2. Sektor
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3. Sektor
Der tertiäre Sektor ist gemessen an der Wertschöpfung im Kanton Zürich mit 85% deutlich grösser als im Durchschnitt der Schweiz mit 73%. Die Anteile der Handelsbranchen und des Gastgewerbes an der Wertschöpfung in Zürich sind in etwa gleich hoch wie im Schweizer Durchschnitt. Der Anteil des sekundären Sektors (Industrie, Bau) ist mit 15% in Zürich im Vergleich zu 26% in der Schweiz entsprechend tiefer.
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sche Branchen-Mismatch. Diese Erklärung greift allerdings zu kurz, wie die Angaben der Beschäftigtenstatistik (BESTA) in der untersten Grafik zum vierten Quartal 2015 zeigen: Das Wachstum von neuen Stellen im Kanton Zürich war im vergangenen Jahr sehr gleichmässig zwischen dem zweiten Sektor mit sämtlichen Industrie- und Baubranchen und dem dritten Sektor, dem Dienstleistungssektor, verteilt. Diese Entwicklung in Zürich steht deutlich im Gegensatz zu den übrigen Grossregionen, die generell grosse Einbussen bei der Beschäftigung im zweiten Sektor hinnehmen mussten. Die Nordwestschweiz mit den beiden Basler Kantonen schaffte es noch knapp auf eine minime Zunahme. Bei allen Kantonen schrumpfte die Beschäftigung im zweiten Sektor. Im Dienstleistungssektor stieg die Beschäftigung mehrheitlich. Gemäss diesen Angaben der BESTA haben mehr Arbeitnehmer im Industrie- und Bausektor eine neue Stelle gefunden, als Stellen abgebaut wurden. Wo aber fand dieses Beschäftigungswachstum in Zürich im zweiten Sektor statt? Die Analyse der Erwerbstätigen nach Ausbildungsstufe hilft da weiter. Die Grafiken auf Seite 5 zeigen, dass das stärkste Stellenwachstum im Kanton Zürich bei ausländischen Arbeitnehmern mit Tertiärausbildung stattfand (+ 14.6%). Mit einer Zunahme von 5.4% ist das Wachstum der von Schweizern besetzten Stellen ebenfalls ansehnlich. Auch die Ost- und die Zentralschweiz haben überdurchschnittlich viele Stellen für Arbeitnehmer mit Tertiärausbildung geschaffen, das bedeutet für Absolventen mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss beziehungsweise Absolventen der Höheren Fachschulen. Interessanterweise nahmen in diesen Regionen im Unterschied zum Kanton Zürich die Anstellungen von Schweizern stärker zu als von Ausländern. Bei den Stellen für Arbeitnehmer mit mittlerem (Sekundarstufe 2) und mit tieferem Ausbildungsniveau (Sekundarstufe 1) sieht das Bild deutlich anders aus. Unabhängig von der Nationalität nahmen diese beiden Erwerbstätigengruppen in Zürich im vergangenen Jahr ab. Im Vergleich mit den übrigen Regionen sticht insbesondere der Rückgang der Stellen im mittleren Ausbildungssegment um etwas mehr als 4% hervor, welcher nur in der Zentralschweiz in vergleichbarem Ausmass (– 3.6%) stattfand. Bei den Geringqualifizierten dagegen war der Rückgang in der Ostschweiz (– 3.6%) und der Zentralschweiz (– 7.7%) noch stärker als in Zürich (– 3%). Insgesamt kann die Zunahme der Zahl der Arbeitslosen im Kanton Zürich daher vorwiegend durch die Verschlechterung der Arbeitsmarktlage für mittel und gering ausgebildete Personen erklärt werden, welche mit einer Zunahme der Beschäftigung bei den Hochqualifizierten einherging. Nach Ausbildungsniveaus betrachtet, folgt die Stellenentwicklung in den drei Regionen Zürich, Ost- und Zentralschweiz einem vergleichbaren Muster: Zunahme der Beschäftigung bei Hochqualifizierten und Abnahme oder Stagnation bei Mittel- und Geringqualifizierten. In der Genferseeregion, dem Espace Mittelland und der Nordwestschweiz dagegen war die Erwerbstätigkeit der Hoch- und Mittelqualifizierten rückläufig oder stagnierte, während jene der Geringqualifizierten zunahm. Das Tessin war schliesslich die einzige Region mit einer zweipoligen Entwicklung, bei der die Beschäftigung bei Hoch- und Geringqualifizierten zu- und bei Mittelqualifizierten leicht abnahm. Nach Nationalitäten ergeben sich ebenfalls grosse Unterschiede: Zürich und das Tessin schienen im vergangenen Jahr erwerbstätige hochqualifizierte Ausländer immer noch Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
Kanton Zürich überdurchschnittlich stark anzuziehen, unabhängig davon, ob sie bereits in der Schweiz leben oder neu zuziehen. Diese Unterscheidung kann hier nicht gemacht werden. Die Zentralschweiz war offensichtlich überdurchschnittlich attraktiv für mittelqualifizierte erwerbstätige Ausländer und die Ostschweiz, der Espace Mittelland und die Nordwestschweiz dagegen für geringqualifizierte Arbeitnehmer mit ausländischem Pass. Für die gesamte Schweiz entwickelte sich die Erwerbstätigkeit bei Ausländern in allen drei Ausbildungsstufen besser als bei den Schweizern.
Erwerbstätige mit Ausbildung Tertiärstufe
Daten: ETS, BFS; Wachstumsrate zwischen 4.Q. 2014 und 4. Q. 2015 in %
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Ausländer
Erwerbstätige mit Ausbildung Sekundarstufe 2
Daten: ETS, BFS; Wachstumsrate zwischen 4.Q. 2014 und 4. Q. 2015 in %
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Ausländer
Erwerbstätige mit Ausbildung Sekundarstufe 1
Daten: ETS, BFS; Wachstumsrate zwischen 4. Q. 2014 und 4. Q. 2015 in %
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Total
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Kategorien für die höchste abgeschlossene Ausbildung der Erwerbstätigen: – Tertiärstufe: Hochschulen oder Fachhochschulen bzw. höhere Fachschulen – Sekundarstufe 2: Berufsbildung oder Matur – Sekundarstufe 1: Obligatorische Schulbildung
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Dr. Aniela Wirz, Leiterin Fachstelle Volkswirtschaft Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
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Keine schnelle Erholung in Aussicht Das Bild der Konjunkturindikatoren für den Kanton Zürich bleibt sehr gemischt. Den nachlassenden Konjunkturimpulsen aus den Schwellenländern stehen eine in diesem Jahr erst geringe Beschleunigung der wirtschaftlichen Dynamik in Europa und ein stabiles Wachstum in den USA gegenüber. Zudem belasten verschiedene Risiken die weiteren Aussichten, wie auf den nachfolgenden Seiten ausgeführt. Daher ist auch in der Schweiz und im Kanton Zürich mit einer weiterhin nur gemächlichen Erholung zu rechnen. Das BIP dürfte im ersten Halbjahr 2016 in Zürich mit 1% bis 1.5% zunehmen und die Arbeitslosigkeit dürfte damit saisonbereinigt weiter ansteigen.
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Fazit: Ausbildung lohnt sich doch Das hohe Beschäftigungswachstum im Kanton Zürich von 2015 scheint eindeutig durch das Stellenwachstum bei den Hochqualifizierten bedingt zu sein. Die Zahl der hochqualifizierten Erwerbstätigen mit ausländischer Nationalität nahm dabei am stärksten zu, die Zahl der entsprechend qualifizierten Schweizer wuchs aber ebenfalls überdurchschnittlich. Dieses robuste Stellenwachstum fand zudem ebenso im zweiten wie im dritten Sektor statt, womit sich Zürich sehr deutlich von andern Grossregionen abhob. Die Resilienz des Zürcher Arbeitsmarktes dürfte damit zu einem grossen Teil den wissensintensiven Bereichen in ganz verschiedenen Branchen zu verdanken sein, welche sich auch im harten Umfeld mit einem noch stärkeren Franken behaupten konnten. Als High-Techund wissensintensive Branchen gelten jene stark spezialisierten Tätigkeiten, die grosses Know-how erfordern und vielfach durch hohe Ausgaben in Forschung und Entwicklung gekennzeichnet sind. Das rauere wirtschaftliche Umfeld war dagegen für mittelqualifizierte Arbeitnehmer, unabhängig von der Nationalität, und für geringqualifizierte Ausländer am schwierigsten. Diese Stellenverluste dürften einen guten Anteil des Anstiegs der Arbeitslosen im Bau und in der Industrie erklären. Erfreulich stimmt, dass die vorliegenden Zahlen bis Ende 2015 nicht darauf hindeuten, dass die Zuwanderung von Hochund Mittelqualifizierten die Schweizer aus dem Arbeitsmarkt verdrängen. Geringqualifizierte Ausländer haben in Zürich die grössten Stelleneinbussen erlitten, während Schweizer Geringqualifizierte noch an Anstellungen zulegen konnten. In den übrigen Regionen der Schweiz vermögen die vorliegenden Daten eine solche Verdrängung von mittel- oder geringqualifizierten Schweizern durch Ausländer weniger deutlich zu widerlegen. Die wissensintensiven Branchen und ihre hochqualifizierten Arbeitnehmer scheinen sich im internationalen Wettbewerb gut positioniert zu haben. Neben dem günstigen Branchenmix erklärt dies, wieso die Arbeitslosigkeit und die Erwerbstätigkeit im Verlauf von 2015 gleichzeitig zunahmen.
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Schweiz und Ausland Die Weltwirtschaft bewegt sich auch zu Beginn des Jahres 2016 in lauem Tempo. Dazu tragen die anhaltende Verlangsamung in China sowie die Rezessionen in Russland und Brasilien, aber auch die etwas schwächere Dynamik in den USA bei. Auch in Europa dürfte sich die wirtschaftliche Erholung höchstens geringfügig beschleunigen. In der Schweiz führen vor allem der starke Franken und die Abschwächung auf dem Immobilienmarkt 2016 zu einem unterdurchschnittlichen Wachstum der Wertschöpfung. Als Folge davon ist im Verlauf des Jahres mit einem weiteren Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit zu rechnen. Europa: Frühlingsgefühle bleiben aus Im Euroraum betrug das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) im vierten Quartal wie bereits im dritten Quartal 1.2%. Im ersten und zweiten Quartal 2015 hatte der Zuwachs noch 2% beziehungsweise 1.6% betragen. In der zweiten Jahreshälfte 2015 zeigte sich damit zwar eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung, gleichzeitig aber auch ein verlangsamtes Wachstum der Wertschöpfung. Die Arbeitslosenquote sank saisonbereinigt im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat von 11.4% auf 10.4%. Von den grossen Volkswirtschaften Europas wies vor allem Spanien auf das Jahr hochgerechnet mit 3.6% ein hohes Wachstum der Wertschöpfung auf. Dadurch setzte sich die wirtschaftliche Erholung fort. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb mit 21% im Dezember aber weiterhin sehr hoch und sinkt nur langsam. Auch in Deutschland zeigt sich eine anhaltend robuste Entwicklung, allerdings mit relativ bescheidenen Zuwächsen in der Wertschöpfung. Im vierten Quartal 2015 betrug das BIP-Wachstum wie bereits im Vorquartal 1.2%. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember mit 4.5% noch einmal etwas tiefer als im Vorjahresmonat. Auch in Frankreich betrug der Zuwachs des BIP 1.2%. Deutlich geringer fiel er hingegen in Italien aus mit 0.4%. Die Arbeitslosenquote sank in Italien innert Jahresfrist von 12.4% auf 11.4% und in Frankreich von 10.5% auf 10.2%. Im Nicht-Euro-Land Grossbritannien setzte sich das Wachstum mit 2% in ähnlicher Höhe fort wie bereits in den drei Vorquartalen. Seit Januar 2012 ist es den Ländern des Euroraums gelungen, den Saldo ihrer Leistungsbilanz stetig zu erhöhen. Dabei unterstützte vor allem auch die Abwertung des Euro den Zuwachs bei den Exporten. Zwischen April 2011 und April 2015 sank der Wert insgesamt von 1.48 auf 1.06 Euro pro Dollar. Deutschland und den Niederlanden gelang es dadurch, ihre Leistungsbilanzüberschüsse weiter zu vergrössern. Italien und Spanien konnten die Leistungsbilanz durch höhere Exporte und dank Einschränkungen ihrer Importe weitgehend ausgleichen. Auch in Frankreich verbesserte sich die seit 2004 negative Leistungsbilanz unter anderem im Zuge der Euroabwertung. Sie bleibt aber weiterhin deutlich negativ. Der Wert des Euro im Verhältnis zum US-Dollar hat sich seit April 2015 nun aber weitgehend stabilisiert und lag Ende Februar 2016 bei 1.09 Euro pro Dollar. Dadurch dürften sich die Wachstumsimpulse über den Aussenhandel in den kommenden zwei Quartalen zunehmend abschwächen. Auch von den europäischen Binnenmärkten gingen im vergangenen Jahr Wachstumsimpulse aus, vor allem durch den stetigen leichten Zuwachs der Beschäftigung und den damit einhergehenden Rückgang der Arbeitslosigkeit, welche sich hauptsächlich in steigenden Konsumausgaben widerspiegelten. Dazu trug auch der Rückgang des Ölpreises bei, welcher seit Juli 2014, gemessen in Euro, fast zwei Drittel seines Werts verlor. Diese Impulse dürften auch in den kommenden drei Quartalen weiter wirken und zu einem bescheidenen Wachstum der Konsumausgaben führen. Auch die Staatsausgaben sind im letzten Jahr vor allem in Deutschland, Spanien und Frankreich sowie in weit geringerem Ausmass in Italien gewachsen. Dieser Wachstumsimpuls dürfte im Verlauf des Jahres 2016 weiter bestehen, unter anderem wegen der zwangsweise höheren Ausgaben zur Versorgung von Flüchtlingen. Die Wachstumskräfte dürften deshalb in diesem Jahr trotz rückläufigen Impulsen vom Aussenhandel weiterhin für ein moderates Wachstum sorgen, wobei im Vergleich zum Vorjahr höchstens mit einer geringen Beschleunigung zu rechnen ist. Vorlaufende Indikatoren zeigen entsprechende gemischte Resultate. Sie deuten darauf hin, dass sich das Wachstum der Industrie kaum weiter fortsetzt. Demgegenüber dürfte der Dienstleistungssektor weiter expandieren. Erfreulich ist zudem die stetige Erholung im Baugewerbe, wobei auch hier grosse Unterschiede – vor allem zwischen Deutschland und Frankreich – festgestellt werden können.
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Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
Schweiz und Ausland USA: Wachstum setzt sich auf tieferem Niveau fort In den USA verlangsamte sich das BIP-Wachstum im vierten Quartal 2015 deutlich auf noch 1%. Im dritten Quartal hatte es noch bei 2% gelegen. Negative Beiträge lieferten insbesondere der Aussenhandel und die Investitionen, wobei die Bauinvestitionen weiter anstiegen. Der Zuwachs bei den Konsumausgaben – der weitaus bedeutendsten Nachfragekomponente – fiel zudem geringer aus. Die Beschäftigung erhöhte sich zwischen November und Januar deutlich um durchschnittlich 231 000 Personen, was allerdings nur noch zu einem geringen Rückgang der Arbeitslosenquote führte. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 2016 noch 4.9%. Es zeigen sich in der US-amerikanischen Volkswirtschaft zunehmend deutliche Bremsspuren. Ursache dafür sind hauptsächlich die sinkenden Investitionen in der Energiegewinnung und bei den damit verbundenen Unternehmen sowie der anhaltend starke US-Dollar, welcher zu einem Rückgang der Exportbestellungen führt. Diese seit Längerem anhaltende Entwicklung hat nun zum Teil auch die Lage bei den Dienstleistungsbetrieben eingetrübt. Jedoch dürften vor allem die anhaltend wachsende Beschäftigung und die leichten Reallohnzuwächse in den kommenden drei Quartalen zu einem erneut höheren Anstieg der Konsumausgaben führen. Wachstumsimpulse werden zudem vermutlich vom weiter expandierenden Bau- und Immobiliensektor kommen. Insgesamt sind deshalb im weiteren Jahresverlauf ein durchschnittliches Wachstum von etwa 2% und eine weitere Erhöhung der Beschäftigung um monatlich leicht unter 200 000 Personen zu erwarten.
Wachstum des globalen realen Bruttoinlandprodukts
IWF, basierend auf Kaufkraftparitäten, Vorjahresveränderung in %, 1993 – 2015
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Wachstum und Konjunkturaussichten einzelner Länder Europa: reales BIP zum Vorquartal, Economic Sentiment Indicator (ESI)
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Grossbritannien Spanien Frankreich Italien Deutschland Eurozone BIP Eurozone (linke Achse)
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Schwellenländer: anhaltende Rezession in Russland und Brasilien In China hat sich das BIP-Wachstum im vierten Quartal 2015 weiter auf offiziell noch 6.8% verlangsamt. In den beiden Vorquartalen wurden noch Zuwächse in der Wertschöpfung von 6.9% und 7% ausgewiesen. In Russland sank die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2015 auf das Jahr hochgerechnet um – 2.3% und damit zum fünften Mal in Folge. Brasilien verzeichnete zum dritten Mal in Folge einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Die Wertschöpfung schrumpfte im dritten Quartal 2015 um – 6.8% erneut deutlich. Ursache für die Rückgänge in der Wirtschaftsleistung in Brasilien und Russland sind hauptsächlich die sinkenden Rohstoffpreise und damit verbundene Einkommenseinbussen bei Privatunternehmen und dem Staat. Mit den Preisrückgängen bei Rohstoffen verbunden waren deutliche Abwertungen der Währungen in diesen beiden Ländern seit September 2014. Beide Zentralbanken haben versucht, die aus dem wirtschaftlichen Abschwung und der Währungsabwertung resultierenden Kapitalabflüsse durch die Erhöhung der Leitzinsen zu dämpfen. Die Zentralbanken sind dabei in einem Dilemma. Eine rasche Abwertung birgt vor allem die Gefahr, dass bestehende Schulden in ausländischen Währungen nicht mehr tragbar sind und die Inflation deutlich ansteigt. Eine Leitzinserhöhung hat allerdings den Effekt, dass die wirtschaftliche Entwicklung zusätzlich gebremst wird, da sich die Kreditaufnahme für Investitionen und den Konsum verteuert. Auch die chinesische Währung hat sich seit April 2015 gegenüber dem US-Dollar und dem Euro leicht abgewertet. Durch die geringere Abhängigkeit Chinas von Rohstoffexporten, vor allem aber durch die weiterhin bestehenden Kapitalverkehrskontrollen, hat China weiter reichende Möglichkeiten zur Stabilisierung seiner Währung. Zur
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USA: Wachstum des realen BIP und vorlaufende Indikatoren Einkaufsmanagerindices (ISM), reales BIP (BEA), alle Werte saisonbereinigt
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Einkaufsmanagerindex Industrie Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen und Baugewerbe Reales BIP – Wachstum zum Vorquartal
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Schweiz und Ausland
Konjunkturaussichten Schwellenländer BRIC: Composite Leading Indicator (OECD)
106 104 102 langfristiger Trend
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Entwicklung der Preise für Rohstoffe und Treibstoffe Daten: CBP World Trade, Januar 2000 bis Dezember 2015, Preisindices
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Schweiz: KOF-Umfragen, saisonbereinigt und geglättet
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Gute Geschäftslage
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Schlechte Geschäftslage
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Banken Projektierungssektor Industrie Dienstleistungen
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Detailhandel Grosshandel Baugewerbe Gastgewerbe
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2011
2009
2007
2005
2003
2001
1999
1997
1995
1993
1991
Aktuelle Geschäftslage: verschiedene Branchen
Stimulierung der sich zunehmend abschwächenden Konjunktur konnte die chinesische Zentralbank deshalb den Leitzins seit November 2014 kontinuierlich von 6% auf 4.35% senken. Derzeit ist keine Trendumkehr in diesen drei Schwellenländern zu erwarten. Eine weitere kontinuierliche Verlangsamung des BIP-Wachstums in China auf unter 6.5% sowie die Fortsetzung der Rezessionen in Brasilien und Russland, allerdings mit abnehmender Intensität, zeichnen sich für dieses Jahr ab. Schweiz: moderates Wachstum trotz starkem Franken Die schweizerische Volkswirtschaft wuchs im vierten Quartal 2015, auf das Jahr hochgerechnet, um 1.7%. Dies ist die höchste Quartalswachstumsrate seit der Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses. Der private und der öffentliche Konsum stützten die wirtschaftliche Expansion. Bei den Bauinvestitionen ist ein leichter Zuwachs zu verzeichnen. Die Ausrüstungsinvestitionen und der Aussenhandel leisteten hingegen negative Wachstumsbeiträge. Für das gesamte Jahr 2015 beträgt die vorläufige Wachstumsrate der Wertschöpfung 0.9%, nach 1.9% im Jahr 2014. Die schweizerische Volkswirtschaft wurde im letzten Jahr somit deutlich gebremst, vor allem als Folge der Aufhebung des Mindestkurses, einer schwächeren Baukonjunktur und eines vorübergehend langsameren Wachstums des Welthandels. Die Aussichten für die kommenden Quartale sind weiterhin durchzogen. Einerseits bestehen etliche konjunkturelle und regulatorische Herausforderungen, welche Investitionen hemmen und den Exportsektor beeinträchtigen. Andererseits entwickelt sich der Konsum als wichtigste Nachfragekomponente nach wie vor relativ robust. Es kann deshalb auch 2016 mit einem moderaten Wachstum der Wertschöpfung gerechnet werden. Der private Konsum wird dabei vermutlich der bedeutendste Wachstumstreiber sein. Er wird durch steigende Reallöhne, eine weiterhin zunehmende Erwerbstätigkeit sowie die anhaltend hohe Zuwanderung gestützt. Einen leicht dämpfenden Effekt auf die Konsumausgaben dürfte hingegen die höhere Arbeitslosigkeit ausüben. Die öffentlichen Ausgaben werden gemäss Schätzungen im Jahr 2016 zudem auch weiterhin wachsen, wenn auch mit deutlich tieferen Raten als 2015. Von den Bauinvestitionen dürften in den kommenden Quartalen keine positiven Impulse ausgehen, obwohl das Niveau der Bautätigkeit insgesamt hoch bleibt. Während sich der Tiefbau stabil entwickelt, sind die Prognosen für den Hochbau weniger optimistisch. Der Immobilienmarkt dürfte 2016 das Wachstum der Schweizer Wirtschaft eher bremsen. Vor allem bei wirtschaftlich genutzten Objekten wie Büroflächen scheint sich die Lage weiter einzutrüben. Der Mangel an attraktiven Anlagemöglichkeiten unter anderem aufgrund der tiefen Zinsen macht einen Einbruch der Baukonjunktur zwar unwahrscheinlich. Jedoch kann die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt vermehrt nicht mehr mit dem Angebot mithalten. Auch die Ausrüstungsinvestitionen dürften in den nächsten Quartalen keine Wachstumsimpulse auslösen. Es handelt sich bei den Ausrüstungsinvestitionen vor allem um Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Maschinen und Computerprogramme. Grund für die verhaltene Entwicklung sind neben der bereits tiefen Kapazitätsauslastung und der schlechten Geschäftslage in der Industrie aufgrund der Frankenstärke und der schwächeren Nachfrage aus den Schwellenländern Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
Schweiz und Ausland auch die unsicheren regulatorischen Aussichten. Dabei dürfte vor allem die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative dämpfend auf die Investitionstätigkeit wirken. Ein Blick auf die Geschäftslage bei den Dienstleistungen stimmt hingegen optimistischer. Die Beurteilung der Geschäftslage fällt hier zwar negativer aus als Anfang 2015, befindet sich jedoch immer noch klar im positiven Bereich. Bei den Banken entspricht die aktuelle Geschäftslage dem hohen Niveau von Januar 2015. Diese Branchen dürften auch künftig das Wachstum in der Schweiz stützen. Die schlechte Geschäftslage der Industrie schlägt sich in den Exportzahlen nieder. Der Aussenhandel leistete im vierten Quartal 2015 einen negativen Beitrag zum BIP-Wachstum. Zukünftig sind wie bereits in den letzten Quartalen positive Impulse vor allem aus den Vereinigten Staaten zu erwarten sowie – in allerdings geringerem Ausmass – aus dem Euroraum. Vor allem die kontinuierliche Verlangsamung des BIP-Wachstums in China und die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens dürften aber die Schweizer Exporteure auch in den kommenden Quartalen vor Herausforderungen stellen. Auch in Arbeitsmarktstatistiken widerspiegelt sich die schwierige Lage der Industrie und die Verlangsamung im Baugewerbe. Die Erwerbslosenquote stieg 2015 im industriellen Sektor, während sie im Dienstleistungssektor fiel. Vom Anstieg betroffen sind vorwiegend Hilfsarbeitskräfte, aber auch Handwerksberufe, Anlagen- und Maschinenbediener sowie Monteure. Die schweizweite saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg im Februar 2016 im Vergleich zum Vorjahresmonat von 3.2% auf 3.5%. Für das kommende Jahr muss aufgrund des unterdurchschnittlichen BIP-Wachstums mit einer weiteren Erhöhung der Arbeitslosenquote gerechnet werden.
KOF-Umfragen • Die Umfragen der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich basieren auf monatlichen und vierteljährlichen Erhebungen bei leitenden Persönlichkeiten von Unternehmen in verschiedenen Branchen: Industrie, Bau, Gastgewerbe, Projektierungssektor (Architektur- und Ingenieurbüros), Detailhandel, Grosshandel, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, verschiedene Dienstleistungen. • Die Branche verschiedene Dienstleistungen besteht aus folgenden Unterkategorien: Verkehr, Information, Kommunikation, persönliche und freiberufliche, technische und wissenschaftliche Dienstleistungen, Dienstleistungen des Grundstückund Wohnungswesens, sonstige Dienstleistungen. • Die Antworten aus einem Unternehmen werden mit dessen Beschäftigungszahl gewichtet. Die Antworten aller Unternehmen werden zu Produktegruppen und Branchen zusammengefasst. • Die meisten Fragen sind qualitativer Natur (Antworten: höher, gleich, tiefer). Aus dem Saldo zwischen den Prozentanteilen der (+)- und (−)-Antworten resultiert die überwiegende Tendenz der erfragten Grösse, welche als Indikator in den Grafiken am häufigsten dargestellt wird. • Zur Abschwächung der Zufallsschwankungen werden in den Grafiken in der Regel saisonbereinigte Daten mit regressionsanalytisch ermittelten Randwerten dargestellt. Die geglätteten Zeitreihen werden zusätzlich noch um Extremwerte bereinigt. Für detaillierte Informationen zu den KOF-Umfragen siehe www.kof.ethz.ch / surveys / bts
Risiken: Währungsentwicklung, Masseneinwanderungsinitiative, internationale Konflikte Die grössten konjunkturellen Risiken für die Schweiz bestehen in einer weiteren Aufwertung des Schweizer Frankens, beispielsweise durch eine expansivere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank oder als Folge einer deutlichen Zunahme der Unsicherheit im internationalen Finanzsystem. Weiterhin ist die Umsetzung der Initiative «Gegen Masseneinwanderung», welche bis zum Februar 2017 erfolgen muss, noch unklar. Sollte dadurch eine rasche und deutliche Eindämmung der Zuwanderung und / oder eine deutliche Verschlechterung des Verhältnisses zur EU erfolgen, dürfte dies die Investitionstätigkeit von Unternehmen in der Schweiz bedeutend reduzieren. Die Risiken für die europäische Konjunktur bestehen in einer weitgehenden Uneinigkeit der europäischen Staaten bezüglich verschiedener Fragen, vom Umgang mit Flüchtlingen über die weitere Entwicklung der Währungsunion bis hin zum möglichen Austritt Grossbritanniens aus der EU. Rasche und deutliche Verschiebungen im globalen Währungssystem sowie der Einkommens- und Kapitalflüsse, vor allem als Folge des tieferen Ölpreises und der höheren Zinsen in den USA, erhöhen allgemein das Risiko von Zahlungsausfällen. Die Unsicherheit und Volatilität im Finanzsystem wird dadurch erhöht. Verschiedene internationale Konflikte und Spannungen, vor allem der Krieg im Nahen Osten, erhöhen zudem die weltweite Unsicherheit. Thomas Bauer und Alicia Portenier, Fachstelle Volkswirtschaft
Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
9
Spezialthema Interview
«Informatik soll so attraktiv werden wie das KV» Unternehmen, die ein Gesuch für ausländische IT-Fachkräfte stellen, müssten eine ausgeglichene Altersdistribution im Betrieb nachweisen, fordert Ruedi Noser, Präsident von ICTswitzerland und Zürcher Ständerat. Eine breite, attraktive IT-Grundausbildung solle dazu führen, dass die Informatik einen vergleichbaren Stellenwert erhält wie heute die kaufmännische Lehre. Wo drückt der Schuh auf dem Schweizer Arbeitsmarkt aus Ihrer Sicht am meisten? Ruedi Noser: Als Präsident von ICTswitzerland höre ich von jungen IT-Unternehmen immer wieder, dass sie grosse Probleme haben, ausländische Fachkräfte zu rekrutieren. Grundsätzlich steht die ICT-Wirtschaft vor der Herausforderung, dass die Anzahl ICT-Beschäftigte als Folge der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft seit mehr als zwanzig Jahren viermal schneller wächst als die Anzahl der Beschäftigten über alle Branchen. Mit nur einheimischen Fachkräften können wir diesem Wachstum niemals begegnen, auch wenn wir noch so viel in den Nachwuchs investieren.
Ruedi Noser, Unternehmer und Ständerat (geboren 1961). Seit 1996 ist er Inhaber der Noser Gruppe, die heute mit ihren knapp 500 Mitarbeitenden zu den grössten ICT-Firmen der Schweiz gehört. Die Gruppenkompetenz liegt im Bereich Telekommunikation und Informatik. Seine politische Karriere begann 1999 mit der Wahl in den Zürcher Kantonsrat. 2003 wurde er als Nationalrat in das Schweizer Parlament gewählt. Seit Dezember 2010 war er Mitglied in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) und hat bis zu seiner Wahl Ende 2015 in den Ständerat des Schweizerischen Parlaments die Kommission präsidiert. Ruedi Noser ist Präsident des Swiss Innovation Park, einer Organisation, welche Weltkonzerne mit ihren Forschungsabteilungen in die Schweiz bringen will. Weiter ist er seit 2010 Präsident von ICTswitzerland, dem Branchenverband der ICT-Industrie.
Führt der Zugang von ausländischen Informatikern nicht dazu, dass das inländische Fachkräftepotenzial nicht ausgeschöpft wird? Ausländische Fachkräfte sind absolut zentral, um mit dem Wachstum in der ICT-Wirtschaft mithalten zu können. Die Arbeitgeber haben aber auch eine Verpflichtung gegenüber den inländischen Fachkräften. Ich plädiere dafür, dass Bewilligungen für die Beschäftigung von Drittstaatenangehörigen nur erteilt werden, wenn die Unternehmen im Gegenzug einen Beitrag zur Berufsbildung leisten, also Lehrlinge ausbilden, und eine durchmischte Altersstruktur bei der Belegschaft vorweisen können. Unser Verband arbeitet an einem entsprechenden Zertifikat, dessen Eckpunkte noch genau zu definieren sind. Die Informationstechnologien sind einem sehr raschen Fortschritt ausgesetzt. Dies erfordert von den Arbeitnehmenden eine hohe Anpassungsleistung und die Bereitschaft, sich auch im fortschreitenden Alter weiterzubilden. Können ältere Informatiker diese Leistungen erbringen? Manche können dies – solche Beispiele habe ich auch in meinem Betrieb. Aber nicht alle haben das Potenzial, bis zur Pensionierung up to date zu bleiben. Ein Teil wird einen Berufswechsel vollziehen, freiwillig oder notgedrungen. Unsere Branche kann nicht jeden, der mit 20 Jahren eingestiegen ist, bis zur Pensionierung beschäftigen. Das ist auch nicht unbedingt schlecht. Viele beginnen ihre Laufbahn in der IT, erlernen das Business und steigen dann aus, indem sie eine Managementfunktion in einer anderen Branche übernehmen. Gewisse ältere Arbeitskräfte haben Schwierigkeiten, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Sie verlieren ihre Stelle und der Integrationsprozess ist teilweise beschwerlich. Wie können Arbeitgeber einen Beitrag zur Verbesserung dieser Situation leisten? Die Studie zur Arbeitslosigkeit älterer Informatiker (siehe Artikel S. 12) hat gezeigt, dass eine Mehrheit der Betriebe dabei ist, ein Weiterbildungsprogramm für ältere Mitarbeitende aufzubauen. Diese Entwicklung wird in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen. Man muss aber auch klar sehen, dass die Arbeitnehmenden selber nicht immer bereit sind, in die eigene Weiterbildung zu investieren. Gerade in der Vergangenheit war es in der Informatikbranche einfach, nach dem Einstieg rasch relativ gutes Geld zu verdienen und ohne Weiterbildungen seine Position im Betrieb zu optimieren. Diese Zeiten sind vorbei. Wir
10
Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
Spezialthema Interview sind in dieser Hinsicht nun eine normale Branche. Dieser Wandel wirkt sich auch auf die Löhne aus. Bis vor wenigen Jahren spiegelte sich die Knappheit an Fachkräften in recht hohen Löhnen. Hier kam es zu einer Anpassung nach unten. Ein Ergebnis der Studie ist auch, dass Altersfilter bei der Rekrutierung wirken. Zum Beispiel, dass Kandidaten über 35 Jahre gar nicht berücksichtigt werden. Wie sind diese wegzubringen? Fakt ist: Wenn wir zwei Bewerber mit denselben Qualifikationen, aber unterschiedlichem Alter haben, dann wählen wir die jüngere Person. Der Grund ist schlicht und einfach, dass wir dann für längere Zeit mit dieser Person zusammenarbeiten können. Ich glaube nicht, dass Altersfilter durch automatisiertes, elektronisches Triagieren wirken. Die Rekrutierung läuft in der Regel nicht über die Personalabteilung, sondern über die jeweiligen Teams. Jedes Team stellt tendenziell gleichaltrige oder jüngere Fachleute ein. In den Köpfen dieser Personen, also bei den IT-Belegschaften in den Betrieben, besteht dieser Altersfilter. Wir müssen also auf unsere Branche direkt zugehen. Wir müssen die 67 000 Informatiker im Kanton Zürich sensibilisieren für diese Problematik. Ein längerfristiges Unternehmen, das wir nicht heute und morgen einlösen können.
Die Bewilligung von Gesuchen für Drittstaatenangehörige (Nicht-EU / EFTA-Raum) wird auf Bundesebene gesetzlich geregelt. Für die Bewilligung von Lokalanstellungen müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: 1. 2. 3. 4. 5.
Wahrung des gesamtwirtschaftlichen Interesses Einreichung des Gesuchs durch den Arbeitgeber Einhaltung des Kontingentsystems Berücksichtigung des Inländervorrangs Einhaltung von orts- und branchenüblichen Löhnen und Arbeitsbedingungen 6. Vorweisen von entsprechenden beruflichen Qualifikationen
Ausbildungsaktivitäten und durchmischte Altersstrukturen in den Unternehmen tragen zur Wahrung des gesamtwirtschaftlichen Interesses bei.
Die Heterogenität des Berufsfeldes Informatik erschwert die Stellensuche. Es ist für Arbeitgeber und Kandidaten schwierig, sich gegenseitig zu finden. Wie können Begriffe für spezifische Kompetenzen und Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt standardisiert werden? Dies ist eine Problematik, an der unser Verband seit Jahren aktiv arbeitet. Mit ICT-Berufsbildung Schweiz sind wir dabei, ein ICT Competence Framework zu erarbeiten, welches Stellensuchenden und Betrieben erlaubt, in einer Art modularem Baukasten die erworbenen Fähigkeiten nach einheitlichem Raster zu definieren. Gerade ältere Informatiker bringen oft wertvolle Fähigkeiten mit, welche sie sich am Arbeitsplatz angeeignet haben. Jedoch fehlen ihnen die entsprechenden Diplome. Dies wirkt sich auf dem Arbeitsmarkt nachteilig aus. Deshalb ist es in einem zweiten Schritt unser Ziel, die Validierung dieser Fähigkeiten zu ermöglichen. Derzeit sind wir im Vorprojekt und erst in informellem Austausch mit den Betrieben. Die grösste Herausforderung wird sein, alle Player zu erreichen. Die Arbeitslosenquote bei den Informatikern liegt etwa einen Prozentpunkt unter der Schweizer Durchschnittsquote der übrigen Berufe. Besteht tatsächlich Handlungsbedarf oder werden die Herausforderungen dramatisiert? Arbeitslosigkeit im Berufsfeld der Informatik ist zum Teil eine Folge struktureller Verwerfungen aus der Vergangenheit, als sehr viele Leute als Quereinsteiger hineinkamen und sich viele Jahre ohne berufliche Weiterbildung im Betrieb halten konnten. Wenn es dann zu einer Entlassung kommt, kann es für diese Personen schwierig sein, wieder eine Stelle zu finden. Davon betroffen sind eher ältere Personen, da die jüngeren Generationen typischerweise eine formale Informatikausbildung mitbringen. Die erwähnten Weiterbildungsprogramme und Validierungsmöglichkeiten sind daher zentral. Die positive Botschaft der Studie ist, dass man als junger Berufseinsteiger sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Noch wird die IT-Ausbildung als zu spezialisiert wahrgenommen, dabei bietet sie eine hervorragende Basis, die weitere berufliche Optionen eröffnet. Wichtig ist dabei, dass die Ausbildung als Grundlage gestaltet ist, welche den Ausgebildeten ermöglicht, sich weiterzuentwickeln und auch in andere Branchen einzusteigen. Im Lehrlingswesen sollte die Informatikausbildung dahin kommen, wo das KV heute steht. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und die Zukunftsperspektiven sind so gut wie in keinem anderen Beruf. Irene Tschopp und Alicia Portenier, Kommunikation AWA
Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
11
Spezialthema Bericht
Ältere arbeitslose Informatiker bestehen Wissenstest Stellensuchende Informatiker ab 45 Jahren sind insgesamt gut qualifiziert, wie eine aktuelle Studie der Dachorganisation ICTswitzerland und des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich zeigt. Dennoch steigt in der Informatikbranche mit zunehmendem Alter das Risiko, arbeitslos zu werden. Die Studie identifiziert mögliche Gründe und schlägt Massnahmen für eine verbesserte Arbeitsmarktfähigkeit der Betroffenen vor.
Die IT-Dienstleistungsunternehmen im Kanton Zürich machten im Jahr 2015 37 % aller Aufenthaltsbewilligungen (Ausweis B) bzw. die Hälfte aller Kurzaufenthaltsbewilligungen (Ausweis L) für Drittstaatenangehörige aus.
In der Informatikbranche nimmt das Risiko, arbeitslos zu werden, mit dem Alter zu. Bei der Mehrheit der Berufsgruppen sinkt die Arbeitslosenquote mit zunehmendem Alter hingegen. So weisen die 55- bis 64-jährigen Informatiker in der Schweiz ein überdurchschnittliches Arbeitslosigkeitsrisiko auf, verglichen mit allen Berufsgruppen, während die Arbeitslosenquote in der Informatik insgesamt unterdurchschnittlich ist (Grafik 1). Gleichzeitig zeigen verschiedene Studien, dass sich die Rekrutierung von Fachkräften in der Informatikbranche für Unternehmen als schwierig gestaltet. Die Nachfrage nach Arbeitskräften aus dem Ausland ist denn auch dementsprechend hoch. Damit stellt sich die berechtigte Frage, weshalb ein überdurchschnittliches Arbeitslosigkeitsrisiko für Informatiker über 45 Jahren besteht, obwohl es in der Informatikbranche an Fachkräften mangelt. Eine neue Studie von ICTswitzerland und dem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich prüft verschiedene mögliche Erklärungen für diesen Widerspruch. Arbeitslosenquote in der IT / allen Berufen nach Altersgruppen, Schweiz, 2014 270
15 – 24 Jahre
Grafik 1 Quelle: Bundesamt für Statistik (Schweizerische Arbeitskräfteerhebung 2014), SECO (Arbeitsmarktstatistik 2014), Berechnungen und Darstellung: Institut für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB)
18 067
783
25 – 34 Jahre
37 125
984
35 – 44 Jahre
935
45 – 54 Jahre 55 – 64 Jahre 3508
Total 15 – 64 J. 0%
1% IT
2%
32 214 30 109 19 249
535 136 764
3%
4%
alle Berufe
«Gute Informatiker sind nicht (lange) arbeitslos» Eine erste These lautet, dass gute Informatiker nicht (lange) arbeitslos sind. Wenn ältere Informatiker also überdurchschnittlich oft von Arbeitslosigkeit betroffen sind, dann sind ihre Fähigkeiten möglicherweise mangelhaft. Im jungen Berufsfeld der Informatik ist das spezifische IT-Wissen aussagekräftiger als das formale Bildungsniveau. Denn die vielen Quereinsteiger können keine IT-Grundbildung vorweisen, haben sich aber bei der Arbeit und mittels Weiterbildungen qualifiziert. Personalverantwortliche von 14 verschiedenen IT-Arbeitgebern haben das in 242 Lebensläufen von über 45-jährigen arbeitslosen Informatikern ausgewiesene IT-Wissensniveau beurteilt. Gemäss dieser Beurteilung erhöht eine positive Einschätzung des IT-Wissensniveaus die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kandidat als geeigneter Stellenbewerber erachtet wird, drastisch. Spannend ist, dass das so beurteilte Niveau des IT-Wissens mit dem Alter der Kandidaten nicht abnimmt. Beispielsweise werden in allen Alterskategorien über 45 Jahren zwischen 44% und 50% der Personen als IT-Fachspezialisten eingestuft, was einem sehr hohen Wissensniveau entspricht. Dabei ist es die zweitälteste Gruppe, welche die höchsten Werte aufweist. «Ältere Informatiker verfügen über veraltetes Wissen» Eine andere These geht davon aus, dass ältere Informatiker zwar über viel Wissen verfügen, dass dieses aber veraltet ist. Das Personalmanagement-Unternehmen Interactive Consulting GmbH hat 220 Standortbeurteilungen von arbeitslosen Informatikern der Altersgruppe 45 plus durchgeführt. Die Standortbeurteilungen zeigen, dass die höchsten Jahrgänge innerhalb der Gruppe 45 plus mehr und nicht weniger Fähigkeiten im Lebenslauf erwähnen. Die Kenntnisse zu Betriebssystemen und Datenbanken sind für die gesamte Gruppe arbeits12
Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
Spezialthema Bericht loser Informatiker breit gestreut. Es zeigt sich kein Alterseffekt. Lediglich bei den neusten Programmiersprachen wurden Indizien gefunden, dass arbeitslose Informatiker der Gruppe 45 plus teilweise mangelnde Fähigkeiten aufweisen. Gibt es Altersfilter bei der Rekrutierung von Informatikern? Trotz diesem nur marginalen Rückstand der älteren Informatiker bei den neuesten Programmiersprachen kommt das Personalmanagement-Unternehmen zum Schluss, dass die Chance auf eine baldige Anstellung der Informatiker mit dem Alter signifikant sinkt (Grafik 2). Diese Beurteilung des Personalmanagement-Unternehmen widerspricht jedoch der Einschätzung aus Sicht der Unternehmen. So geben die 14 an der Untersuchung beteiligten Personalabteilungen von IT-Arbeitgebern eine Einschätzung der Eignung von 242 Bewerbern ab. Auch von ihnen wird das IT-Wissensniveau der älteren Informatiker innerhalb der Gruppe 45 plus nicht als schlechter beurteilt. Im Gegensatz zur Beurteilung von Interactive Consulting sinkt jedoch der Anteil geeigneter Personen hier nicht mit dem Alter (Grafik 3). Entscheidend für die Beurteilung ist das IT-Wissensniveau. Ob dieses durch Berufserfahrung oder durch ein Zertifikat dargestellt wird, ist gemäss den Personalverantwortlichen weniger relevant. Dennoch werden Zertifikate als wichtigste Massnahme zur Attraktivitätsverbesserung erwähnt. Somit besteht offensichtlich eine Diskrepanz zwischen der Beurteilung der Chance auf eine baldige Anstellung durch das Personalmanagement-Unternehmen und der grundsätzlichen Eignung der Personen im Alter von 45 plus für spezifische Unternehmen. Sie könnte damit erklärt werden, dass die älteren Personen bei der automatisierten Vorselektion (z.B. mittels elektronischer Rekrutierungstools) im Bewerbungsprozess scheitern, auch wenn ihre Qualifikationen gemäss Lebenslauf gut wären. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass gewisse Unternehmen implizite oder explizite Filter verwenden, welche bei älteren Personen im Durchschnitt zu schlechteren Chancen führen. Ein solcher impliziter Filter wäre zum Beispiel, dass ein spezifisches Zertifikat als zwingend vorausgesetzt wird, auch wenn lediglich die Fähigkeiten notwendig wären. Dadurch werden Stellensuchende der Gruppe 45 plus – trotz grundsätzlicher Eignung – überdurchschnittlich häufig aussortiert. Denn sie können trotz genügender Fähigkeiten die verlangten Diplome nicht vorweisen.
Die Analyse stützt sich vorwiegend auf folgende Datenquellen: Arbeitslosenzahlen der regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV); 200 Berichte der Interactive Consulting GmbH, die Standortbestimmungen für Stellensuchende durchführt, sowie Einschätzungen von 14 Personalabteilungen wichtiger IT-Arbeitgeber im Kanton Zürich zu 242 Bewerbungsdossiers.
Chance auf eine baldige Anstellung aus Sicht der Standortbestimmung (Interactive Consulting GmbH) nach Alter | Kt. Zürich | 2013 – 2014 Total 45 – 49 50 – 54 55 – 59
63
76
9
59
27
28
21
31 17
21 17
60 +
9
16
geringe Chance
mittlere Chance
2
1
gute Chance
Grafik 2 Quelle: Interactive (2013 – 2014) Kodierung, Berechnungen und Darstellung: IWSB
Eignung aus Sicht der Unternehmen nach Alter | Kt. Zürich | 2013 – 2014
Total
186
38
16
45 – 49
40
10
3
50 – 54
60
55 – 59
17 41
60 +
45
nicht geeignet
geeignet
4 7
4
2 7
Interesse
Grafik 3 Quelle: IWSB-HR-Befragung (2015) Berechnungen und Darstellung: IWSB
«Heterogenität des Berufsfelds führt zu ineffizientem Suchprozess» Gemäss einer weiteren These führt die Heterogenität im Berufsfeld der Informatik zu einem ineffizienten Suchprozess für Unternehmen und Bewerber. Es gibt nicht «den Informatiker», Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
13
Spezialthema Bericht da das Berufsfeld ausgesprochen breit ist. Weil aber keine einheitliche Nomenklatur im Sinne von standardisierten Berufsbezeichnungen, Fähigkeiten und Qualifikationen existiert, ist es für Arbeitgeber und Arbeitnehmer schwierig, sich gegenseitig zu finden. Im Rahmen der Studie wurden 88 Bewerbungsdossiers einerseits von Anwenderunternehmen (meistens Banken), andererseits von IT-Dienstleistern geprüft. Die IT-Fachkenntnisse sowie die Eignung eines Kandidaten für eine Stelle werden von den Personalabteilungen allerdings sehr unterschiedlich beurteilt. Fazit Die Studie kommt also zum Schluss, dass das tatsächliche IT-Wissensniveau die Arbeitsmarktattraktivität markant erhöht und dass die älteren Informatiker bei diesem Wissenstest gut bestehen. Dennoch werden die Chancen auf eine baldige Anstellung mit höherem Alter markant tiefer eingeschätzt. Dies könnte einerseits damit erklärt werden, dass ältere Personen häufiger Quereinsteiger sind und dadurch seltener eine formale IT-Ausbildung mitbringen. Implizite Altersfilter können dazu führen, dass diese Personen bei der automatisierten Vorselektion (z.B. mittels elektronischer Rekrutierungstools) im Bewerbungsprozess scheitern. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass Unternehmen explizite Altersfilter verwenden und ältere Informatiker damit von der Bewerbung ausschliessen. Zudem erschwert die grosse Heterogenität des Berufsfeldes und die nicht standardisierte Nachfrage nach Fähigkeiten und Qualifikationen die Suche der Unternehmen nach geeigneten Bewerbern, aber auch die Stellensuche der Arbeitslosen. Für die Stellensuchenden kann es schwierig sein, das eigene Profil adäquat darzustellen, geeignete Stelleninserate zu identifizieren beziehungsweise bei erfolgloser Stellensuche herauszufinden, wo Defizite vorhanden sind. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit eines Systems, das mittels Standardisierung von Berufsbezeichnungen sowie den entsprechenden Fähigkeiten und Qualifikationen den Suchprozess für beide Seiten effizienter gestaltet.
Die Studie «Arbeitsmarktfähigkeit arbeitsloser Informatiker 45 plus» finden Sie unter http://www.zh.ch/internet/de/aktuell/news/ medienmitteilungen/2015/ arbeitsmarktfaehigkeit_informatiker.html.
Handlungsempfehlungen: Standardisierung und Validierung von Fähigkeiten Weil auf dem IT-Stellenmarkt keine einheitliche Sprache über Anforderungen, Abschlüsse und Kompetenzen besteht, will man mit mehreren Massnahmen Berufsbezeichnungen, Fähigkeiten und Qualifikationen standardisieren. SwissICT hat mit dem «Buch der Berufe» bereits eine gute Grundlage an sogenannten Berufsprofilen ausgearbeitet. Die Verbände ICTswitzerland und SwissICT haben zum Ziel, gegenüber den Unternehmen darauf hinzuwirken, sich bei der Ausschreibung stärker an diesen definierten Berufsprofilen zu orientieren. Ausserdem sollen diese Profile zusammen mit den Unternehmen konkretisiert werden, sodass für jeden Beruf die verlangten Fähigkeiten und Qualifikationen detailliert aufgelistet werden können. Auch die Stellensuchenden sollen die Darstellung ihrer Fähigkeiten im Lebenslauf künftig stärker an dieser Standardisierung ausrichten. Die RAV des Kantons Zürich haben die Profile des «Buches der Berufe» von SwissICT bereits in ihr Vermittlungssystem integriert. Die Stellensuchenden können sich so an den bestehenden definierten Berufsprofilen orientieren. Die angestrebte Standardisierung kann aber auch die Validierung von am Arbeitsplatz erworbenen Fähigkeiten erleichtern. Dadurch werden nicht formal ausgewiesene Fähigkeiten zu formalen Qualifikationen aufgewertet. Bildungsinstitutionen müssten dafür ihre Angebote durchlässiger gestalten und vermehrt auf die oben erwähnten Berufsprofile und die entsprechenden Fähigkeiten ausrichten. Dies würde eine standardisierte Abklärung bereits vorhandener Fähigkeiten und eine Anrechnung derselben an bestimmte Lehrgänge vereinfachen. Ein solches Vorgehen wäre vor allem für Quereinsteiger ohne Zertifikat hilfreich. In Anbetracht möglicher impliziter Altersfilter und der Nennung von Zertifikaten als wichtigster Massnahme zur Attraktivitätsverbesserung ist dies ein wichtiger Ansatz. Alicia Portenier, Fachstelle Volkswirtschaft
14
Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
Wirtschaftsmonitoring
Kanton Zürich Konjunktur
Quelle
Bruttoinlandprodukt, real
BAK Basel, VgV.
2015
II/2015
III/2015
IV/2015
0.9
–
–
–
Warenexporte, nominal
Eidg. Zollverwaltung, Vjp.
− 6.6
− 3.2
− 8.0
− 9.8
Bauvorhaben
Schw. Baumeisterverband, Vjp.
− 9.1
− 13.3
− 8.5
9.3
Logiernächte (Hotel- und Kurbetriebe)
BfS, Vjp.
4.1
5.0
7.1
− 0.3
BfS, Vjp.
1.2
1.3
1.6
0.9
Beschäftigung und Arbeitsmarkt Beschäftigte Arbeitslose
SECO, Vjp.
7.6
7.2
9.7
10.4
Arbeitslosenquote
SECO
3.5
3.4
3.4
3.7
–
4.1
–
–
Unternehmen Neueintragungen im Handelsregister
Creditreform, Vjp.
Branchenentwicklung Zürich Branche
Quelle
2014
2015
2016
2017
Finanzsektor, reale Bruttowertschöpfung
BAK Basel, VgV.
2.1
− 0.1
1.2
2.1
Unternehmensbez. Dienstleistungen, reale Bruttowertschöpfung
BAK Basel, VgV.
1.7
0.8
0.7
0.9
Öffentliche Dienstleistungen, reale Bruttowertschöpfung
BAK Basel, VgV.
2.9
3.2
2.5
1.7
Grosshandel, reale Bruttowertschöpfung
BAK Basel, VgV.
2.4
0.4
1.4
3.1
Investitionsgüterindustrie, reale Bruttowertschöpfung*
BAK Basel, VgV.
3.1
−1.1
0.1
1.5
Baugewerbe, reale Bruttowertschöpfung
BAK Basel, VgV.
1.9
2.4
− 0.8
0.8
2015
II/2015
III/2015
IV/2015
0.9
1.2
− 0.5
1.7
− 2.6
− 3.6
− 4.8
− 0.6
Schweiz Konjunktur
Quelle
Bruttoinlandprodukt, real
SECO, VgV., annualisiert
Warenexporte, nominal
Eidg. Zollverwaltung, Vjp.
Bauvorhaben, saisonbereinigt
Schw. Baumeisterverband, Vjp.
− 7.5
− 7.3
− 8.8
− 1.3
Logiernächte (Hotel- und Kurbetriebe)
BfS, Vjp.
− 0.8
− 0.1
0.0
− 3.3
Detailhandelsumsätze, Index, real, ohne Treibstoffe, saisonbereinigt
BfS, VgV.
− 0.7
1.2
0.2
− 0.2
Beschäftigte
BfS, Vjp.
1.1
1.3
1.1
0.9
Arbeitslose
SECO, Vjp.
4.4
4.2
6.1
7.6
Arbeitslosenquote
SECO
3.3
3.2
3.2
3.5
Löhne, nominal
BfS, Vjp.
–
0.6
0.5
–
Beschäftigung und Arbeitsmarkt
VgV. = Veränderung gegenüber der Vorperiode in % Vjp. = Veränderung gegenüber Vorjahresperiode in % * Investitionsgüterindustrie: Herstellung von Metallerzeugnissen, Maschinenbau, Elektro, Feinmechanik, Optik, Fahrzeugbau.
Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016
15
Wirtschaftsmonitoring
Schweiz (Fortsetzung) Preise
Quelle
2015
II/2015
III/2015
IV/2015
Konsumentenpreise LIK
BfS, VgV.
− 1.1
0.1
− 0.6
− 0.1
Mietpreisindex
BfS, VgV.
0.8
0.3
0.1
− 0.4
Geld, Zins und Währungen Rendite 10-J.-Bundesobligationen
SNB, Sqe.
− 0.04
0.10
− 0.10
− 0.04
Wechselkurs EUR/CHF
SNB, Sqe.
1.09
1.04
1.09
1.09
Wechselkurs USD/CHF
SNB, Sqe.
1.00
0.94
0.97
1.00
Realer Wechselkursindex SNB*
SNB, Sqe.
116.72
121.73
118.38
116.72
Handelspartner Bruttoinlandprodukt Deutschland, real, saisonbereinigt
Destatis, VgV., annualisiert
1.4
1.6
1.1
1.1
Bruttoinlandprodukt USA, real, saisonbereinigt
BEA, VgV., annualisiert
2.4
3.9
2.0
1.0
Prognosen Konjunktur, Arbeitsmarkt, Preise
Quelle
2014
2015
2016
2017
Bruttoinlandprodukt Schweiz, real
SECO, VgV., ESVG 2010
1.9
0.9
1.5
1.9
Arbeitslosenquote Schweiz
SECO, VgV., ESVG 2010
3.2
3.3
3.6
3.4
Konsumententeuerung Schweiz
SECO, VgV.
0.0
− 1.1
− 0.1
0.2
Bruttoinlandprodukt Kanton Zürich, real
BAK Basel, VgV.
2.0
0.9
1.1
1.8
VgV. = Veränderung gegenüber der Vorperiode in % Sqe. = Stand bei Quartalsende * Realer Wechselkursindex SNB: Gewichtet die Veränderungen verschiedener Währungen im Vergleich zum CHF nach Wichtigkeit des Handelspartners, preisbereinigt; Abnahme entspricht einer relativen Vergünstigung von Schweizer Produkten.
Datenquellen Kanton Zürich Schweiz Internationale Wirtschaft
Impressum Herausgeber
BAK Basel, KOF Konjunkturforschungsstelle Thomson Reuters Datastream, KOF Konjunkturforschungsstelle, Schweizerische Nationalbank (SNB) Thomson Reuters Datastream, Bureau of Economic Analysis (BEA), Bureau of Labor Statistics (BLS), Statistisches Bundesamt Deutschland (Destatis)
Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) Walchestrasse 19 Postfach 8090 Zürich Telefon 043 259 26 26 Fax 043 259 51 04
Redaktionelle Verantwortung
Dr. Aniela Wirz, Fachstelle Volkswirtschaft www.awa.zh.ch/monitoring
Bildnachweis
Alessandro della Bella (S. 1), zVg (S. 10 )
Produktion Druck
Solms Grafik, Winterthur Spillmann Druck AG, Zürich
16
Erscheinungsdaten
Vierteljährlich, Publikationsdatum dieser Ausgabe: 21. März 2016 Datenstand: 3. März 2016 Die nächste Ausgabe erscheint am 20. Juni 2016
Bezugsbedingungen
Das Zürcher Wirtschaftsmonitoring kann kostenlos beim Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich abonniert oder bezogen werden: Thomas Bauer
[email protected] Telefon 043 259 49 37
Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2016