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Wissen In Der Pendlerzeitung 20minuten

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28 Wissen FREITAG, 11. MÄRZ 2016 / 20MINUTEN.CH Dreckige Stadtluft wirkt als Dickmacher Diese Libelle fliegt Rekordstrecken Verschmutzte Luft führt zu Lungen- und Herzkrankheiten, wie schon länger bekannt ist. Nun haben USamerikanische und chinesische Forscher Hinweise darauf gefunden, dass Smog zudem auch das Risiko für Fettleibigkeit steigert. In einem Versuch haben sie eine Gruppe von Ratten in verschmutzter PekingLuft aufgezogen. Eine zweite Gruppe erhielt gefilterte Luft. Resultat: Diejenigen Tiere, die im Smog lebten, wurden innerhalb weniger Wochen deutlich dicker als jene, die saubere Luft atmen durften. Das galt auch für in der Dreckluft-Kammer geborene Jungtiere: Acht Wochen nach der Geburt waren sie ein Fünftel schwerer. Auch die Blutwerte verschlechterten sich: Die Cholesterin-Werte stiegen – bei Muttertieren auf nahezu das Doppelte. Ob der Smog auch Menschen dicker macht, wollen DURHAM. NEWARK. Die Wanderlibelle macht ihrem Namen alle Ehre: Sie fliegt Strecken von sogar 7000 Kilometern nonstop, zum Beispiel von Indien bis Zentralafrika. Damit ist sie Rekordhalterin unter den Insekten. Diese Entdeckung machten Forschende aus den USA, als sie das Erbgut der Wander- libellen untersuchten. Dabei fanden sie heraus, dass es zwischen Tieren aus verschiedenen Kontinenten kaum genetische Unterschiede gibt. Daraus schliessen die Forscher, dass die Libellen rund um den Globus fliegen, um sich zu paaren. SCI/FOTO: GREG LASLEY Smogfabrik Peking. KEYSTONE die Forschenden nun in einer gross angelegten Studie untersuchen. Darin möchten sie Menschen aus Grossstädten mit solchen aus ländlicher Umgebung vergleichen. SCI Konzerte schlagen schnell aufs SYDNEY/ZÜRICH. AC/DC-Sänger Brian Johnson droht der totale Gehörverlust. Dasselbe kann auch Fans passieren. Am besten klingt Hardrock möglichst laut. Doch ungefährlich ist der hohe Geräuschpegel nicht. So musste der Sänger von AC/DC, Brian Johnson, Alexander Huber ist Direktor der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie des Unispitals Zürich. Er war selbst auch schon an einem AC/DC-Konzert. Anfang Woche die USA-Tour der Band absagen. Falls er seine Ohren nun nicht schont, droht ihm komplette Gehörlosigkeit. Wie das passieren kann und wie gefährlich Konzerte für Fans sind, sagt der Gehörspezialist Alexander Huber. Herr Huber, sind Gehörschäden ein Berufsrisiko von Rockmusikern? Ja, Brian Johnson und seine Kollegen gehen ein hohes Risiko für Hörschäden ein. Schon Geräuschpegel ab 85 Dezibel können auf Dauer schädlich sein. Und Konzerte erreichen mitunter 110 Dezibel, eine Lautstärke, die schon nach Minuten eine Gefahr fürs Gehör ist. Sind solche Schäden vorübergehend oder können sie auch bleiben? Beides ist möglich. Bei einer Überdosis Lärm werden die sogenannten Haarzellen im Innenohr geschädigt. Gönnt man den Ohren dann Ruhe, erhalten die Haarzellen die Chance, sich wieder zu erholen. Je öfter diese aber gequält werden, desto höher ist die Gefahr, dass sie ganz absterben. Dann ist der Gehörschaden unwiderruflich. Kann das auch Besucher solcher Konzerte treffen? Ja. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich Fans mit Ohrstöpseln schützen, wie sie an Konzerten verteilt werden. Sie senken die Lautstärke auf einen sicheren Pegel. Viele mögen die Pfropfen nicht, weil sie das Klangbild verändern. Das stimmt. Sie dämpfen nicht alle Tonfrequenzen gleich stark, was den Klang leicht verfälscht. Eine Alternative sind individuell angepasste Ohrstöpsel. Diese gibt es im AkustikFachgeschäft. Sie enthalten einen Filter, der die Lautstärke reduziert, ohne die Musik zu verändern. SANTINA RUSSO GRAFIK: DISSOID.COM QUELLE: SONOVA AC/DC rocken laut. Deshalb muss Sänger Brian Wissen 29 INITIATED BY FREITAG, 11. MÄRZ 2016 / 20MINUTEN.CH Babys beeinflussen die Immunabwehr Agenda Wie süchtig bin ich? ZÜRICH. Wer abends ein Feier- abendbier oder ein Glas Wein zum Essen trinkt, hat wahrscheinlich kein Suchtproblem. Doch der Grat zwischen Genuss und Abhängigkeit ist schmal. Ob sie suchtgefährdet sind, können Interessierte mit einem einfachen Selbsttest herausfinden. SCI LÖWEN. Kinder stellen nicht nur den Alltag ihrer Eltern auf den Kopf, sondern auch deren Immunsystem. Kinder gelten als Keimschleudern, die ihre Eltern mit allerlei Viren und Bakterien anstecken. Tatsächlich hinterlässt das ständige Kranksein bleibende Spuren im Immunsystem von Mutter und Vater. Das zeigten nun belgische Wissenschaftler in einer Studie. Sie nahmen Blutproben von 670 Personen, 140 davon Eltern eines Kindes. So konnten sie die Immunabwehr von kinderlosen Erwachsenen mit derjenigen von Eltern vergleichen. Dazu zählten sie die weissen Blutkörperchen. Diese helfen dem Immunsystem, sich gegen Bakterien und andere Keime zu verteidigen (siehe Box). Das Resultat fiel deutlich aus: «Ein Kind krempelt das elterliche Immunsystem komplett um», sagt Adrian Liston, Leiter der Studie an der Uni Löwen. Er fand heraus, dass sich Anzahl und Vielfalt der Abwehrzellen von Vater und Mutter durch das Aufziehen eines Kindes stark angleichen. Dies, weil ihre Immunsysteme gegen dieselben Krankheitserreger kämpfen mussten. Der Einfluss des Nachwuchses sei überraschend hoch, sagt Liston. «Ansteckungen durch das Kind verändern das Immunsystem mehr als all die Erkältungen, Magen-DarmGrippen und Impfungen, die ein Mensch sonst in vierzig Jahren durchmacht.» MICHAEL BAUMANN Gehör So, 13.3., 11 Uhr, ETH Zürich, Hönggerberg, Zürich. Leben im Panzer Ein Säugling verändert alles – sogar das Immunsystem der Eltern. ISTOCK So bekämpft unser Körper Keime Durchdringen Bakterien, Viren oder Parasiten natürliche Barrieren des Körpers wie etwa die Haut, erwartet sie ein ganzes Heer von Immunzellen im Blut. Einige dieser weissen Blutkörperchen produzieren sogenannte Antikörper, die sich an die Eindringlinge heften. Diese werden daraufhin von speziellen Fress- Fr, 11.3., 19.30 Uhr, Naturhistorisches Museum, Bernastrasse 15, Bern. Produced by Scitec-Media GmbH Leitung: Beat Glogger Verantwortliche Redaktorin: Santina Russo [email protected], www.scitec-media.ch Inserateverkauf: print-ad kretz gmbh ANZEIGE Entlarvt durch Victory-Zeichen MUTAH. Vermummte Terroristen sollen in Zukunft auf Fotos identifiziert werden können. Und zwar rein aufgrund ihrer Hände, mit denen sie oft das Victory-Zeichen formen. Möglich macht dies ein Algorithmus, den jordanische Wissenschaftler entwickelt haben. Er misst beim V-förmigen Zeichen die Abstände zwischen 16 Punkten einer Hand. Dieses Muster ist beinahe so individuell wie ein Fingerabdruck, so die Forscher. Der Test mit echten Terroristen steht aber noch aus. SCI Längeres Leben wegen Sex Weibliche Fadenwürmer, die sich mit Männchen paaren, leben doppelt so lang wie zwittrige, die sich selbst befruchten. Gründe für das längere Leben der Weibchen sei die zeitintensive Suche nach einem Sexualpartner, vermuten die Forscher des Max-Planck-Instituts. Ausserdem habe die anstrengende Partnersuche die Weibchen über Generationen stärker und widerstandsfähiger gemacht. SCI TÜBINGEN. Johnson (rechts) nun pausieren. KEYSTONE zellen aufgenommen und vernichtet. Da das Immunsystem lernfähig ist, behält es nach einer durchgemachten Infektion die jeweiligen Abwehrzellen gegen einen Erreger. Bei einer erneuten Ansteckung kann der Körper daher sofort reagieren – und die Krankheit bricht gar nicht erst aus. BERN. Schildkröten leben seit Jahrmillionen und werden bis zu 200 Jahre alt. Ihr langes Dasein verdanken sie nicht zuletzt ihrem Panzer. Wann diese Rüstung entstanden ist und wie Schildkröten in dieser unbeweglichen Schale atmen, erklärt ein Urzeit-Forscher. SCI 16 g a t o f #in April 2016 Sams tag, 9. Photonics ist auch Informatik! Bildverarbeitung und Vision-Systeme ermöglichen selbstfahrende Autos. 3D-Technologien revolutionieren die Gestiksteuerung von Mobiltelefonen. An der HTW Chur lernen Sie das «Einmaleins der Photonik». Bachelor-Studium Photonics: Einzigartig in der Schweiz www.htwchur.ch/photonics FHO Fachhochschule Ostschweiz