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Wo stecken Chancen und Risiken? Für seine Diplomarbeit hat Lukas Fischer die Chancen und Risiken für die Natursteinbranche untersucht. Ein Ergebnis: Die Branche sollte sich geschlossen darstellen.
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icht nur im Bereich der Bestattungskultur, sondern auch im Baubereich ist die Natursteinbranche einem starken Wandel unterworfen. Wer sich am Markt behaupten will, muss die Veränderungen beobachten und prüfen, welche Ressourcen er hat, wo er im Marktumfeld steht und in welcher Weise er sich mit welchem Ziel neu positionieren will. Die sog. Chancen- und Risikenanalyse ist ein gutes Werkzeug dafür. In Bezug auf Naturstein-Baubetriebe hat Lukas Fischer die Umwelt, die Branche, die Konkurrenz und die Kunden untersucht. Hier seine Ergebnisse.
Wertschöpfung gekennzeichnet ist, die vom weltpolitischen Geschehen in Lieferländern wie China, Indien, Brasilien und dem Iran beeinflusst wird.
Branchenanalyse In den 1990er Jahren hat die Branche ausländische Gesteinssorten vor allem über Italien bezogen. In den letzten 15 Jahren haben sich die Branchenführer den weltweiten Natursteinmarkt selbst erschlossen, um ihre Kosten beim Materialeinkauf zu senken und ihr Angebot zu erweitern. Die produzierenden Natursteinunternehmen müssen sich verstärkt gegen Konkur-
»Die Natursteinbranche sollte gemeinsam daran arbeiten, Endverbraucher für Naturstein zu begeistern.« Umweltanalyse Die Umweltanalyse berücksichtigt neben ökologischen Aspekte auch die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. Die Analyse ergab, dass das deutsche Bauhauptgewerbe mit einem Gesamtumsatz von 93 Mrd. € (Stand: 2012) einen sehr hohen Stellenwert besitzt. Aus der hohen Nachfrage nach Wohnungen leitet sich ein hohes Potential für Natursteinunternehmen ab. Darüber hinaus betrachten die potentiellen Kunden den eigenen Wohnraum verstärkt als Lebensmittelpunkt, den sie individuell gestalten wollen. Die Küche wird als Lebensraum immer wichtiger, ebenso das Bad. Das Material Naturstein sehen viele Menschen als nachhaltig und in hohem Maße werthaltig an. Die Umweltanalyse ergab außerdem, dass die Natursteinbranche durch eine mehrstufige
renten aus anderen Branchen behaupten. Investitionen erfordern Risikobereitschaft, denn die Anschaffungskosten für Steinbearbeitungsmaschinen sind hoch. Diese Kosten sind bei der Angebotskalkulation zu berücksichtigen; sich trotzdem gegen Konkurrenten durchzusetzen ist oft eine Herausforderung. Die Anforderungen an die Mitarbeiter sind hoch, dabei sind die Arbeitsbedingungen oft nicht optimal. Es mangelt an Nachwuchs. Qualifiziertes Personal ist Mangelware. Die Branche muss verstärkt ausbilden und möglichst optimale Arbeitsplätze schaffen.
Konkurrenzanalyse Kunststein und Keramik konkurrieren in erster Linie mit anderen Materialien wie Holz und nicht mit Naturwerkstein. Die zusätzliche Verarbeitung von Quarzkom-
posit und Großkeramik hilft Natursteinbetrieben bei der Auslastung ihrer Maschinen. Bei der Verarbeitung von Großkeramik sind die Fliesenleger auf eine entsprechende Zuarbeit der Steinbetriebe angewiesen.
Kundenanalyse Die Entscheidung für Naturstein ist in der Regel wohlüberlegt. Eine fundierte Beratung ist hier überaus wichtig. Küchenarbeitsplatten werden meist über Küchenstudios eingekauft. Als Kooperationspartner von Küchenstudios muss der Steinfachmann sein Fachwissen an die Berater im Studio weitergeben. Unbedingt erforderlich sind große Musterplatten und Anwendungsbeispiele. Sinnvoll ist der Einsatz eines virtuellen Raumsimulationsprogramms. Eine Einteilung der Kunden in Marktsegmente ist nur eingeschränkt möglich. Naturstein ist ein Naturprodukt und als solches noch keine Marke. Jedes Natursteinunternehmen muss sich dem Kunden individuell empfehlen. Darüber hinaus sollte die Branche aber gemeinsam daran arbeiten, Endverbraucher für Naturstein zu begeistern. Ansätze dafür sind das europäische Naturstein-Logo und die Auftritte großer Natursteinfirmen auf branchenübergreifenen Messen. Lukas Fischer
DER AUTOR Dipl. Wirtschafts.Ing. Lukas Fischer, Jahrgang 1989, hat in Leipzig Wirtschaftswissenschaften (Bau) studiert. Nach Praktika im Projektmanagement, in der Organisation und im IT-Bereich ist er seit 9/2013 Mitarbeiter der STF Stein-Team Fischer GmbH, Bereich: Kalkulation, Marketing und Projektorganisation.
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