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Wunderwelt der Bienen
Unterlagen für Kindergarten und Schule
Impressum Die Texte stammen hauptsächlich vom Bündner Naturmuseum – danke! – und wurden ergänzt durch das Team des Naturmuseums Solothurn. Das Titelbild zeigt eine männliche Langhornbiene im Pollenmeer; Foto: Felix Amiet, Solothurn. Es ist ausdrücklich erlaubt, die Unterlagen für den Unterricht zu kopieren. Naturmuseum Solothurn, November 2015
Inhaltsverzeichnis Einleitung................................................................................................................. 4 Nicht nur von der Honigbiene...................................................................................................................4
Hintergrundinfos und Ausstellungstexte.............................................................. 5 Bienenvielfalt..............................................................................................................................................5 Lebenszyklus von solitär lebende Bienen............................................................................................6 Lebenszyklus von primitiv eusozialen Bienen wie Hummeln und Furchenbienen...........................7 Lebenszyklus der hoch eusozialen Honigbiene..................................................................................8 Lebenszyklus der Kuckucksbienen ......................................................................................................9 Lockmittel Blüten......................................................................................................................................10 Blütentypen.........................................................................................................................................10 Bienen sind die wichtigsten Bestäuber..............................................................................................11 Bedeutung der Bestäubung für den Menschen................................................................................12 Nester und Lebensräume.........................................................................................................................13 Die Honigbiene – gemeinsam zum Erfolg...............................................................................................16 Arbeitsteilung im Bienenstaat...........................................................................................................20 Von Putz- und Heizbienen..................................................................................................................20 Flexibilität beim Pflichtenheft............................................................................................................20
Ideen rund um den Ausstellungsbesuch............................................................ 22 Vor- und Nachbereitung...........................................................................................................................22 Mit der Klasse in der Ausstellung (mit Benützung des Koffers)...........................................................23
Museumskoffer...................................................................................................... 24 Übersicht über die Aufträge im Museumskoffer....................................................................................24
Arbeitsblätter......................................................................................................... 25 Geschichten, Lieder, Bastelideen........................................................................ 29 Lösungen................................................................................................................ 34 Medienliste............................................................................................................ 35 Ausmalbild............................................................................................................. 36
Einleitung Nicht nur von der Honigbiene (More than honeybees) Das Summen der Bienen gehört zum Sommer wie die Farbenpracht blühender Wiesen und Felder. Kein Wunder, denn Bienen tragen als Bestäuber entscheidend zur Vielfalt der Wild- und Nutzpflanzen bei. Über 600 Bienenarten leben in der Schweiz. Die Sonderausstellung «Wunderwelt der Bienen», eine Produktion des Bündner Naturmuseums, gibt Einblick in die faszinierende Welt dieser sympathischen Insekten, von denen wir Menschen immens profitieren und ohne die unsere Welt anders aussehen würde. Es gibt vermutlich kaum ein Tier ausser der Honigbiene, das uns schmerzhaft stechen kann und dennoch unsere Sympathie geniesst. Das liegt wohl daran, dass die Honigbiene als Inbegriff eines «nützlichen» Tiers gilt, da sie Blüten bestäubt und den kostbaren Honig liefert. Doch die Honigbiene ist bei weitem nicht die einzige Biene – über 600 Wildbienenarten kommen in der Schweiz vor, weltweit sind es mehr als 20'000. Und wichtig sind sie alle. Denn als Bestäuberinnen tragen sie allesamt zur Vielfalt und zum Gedeihen von Wild- und Kulturpflanzen bei. Doch wer kennt sie, diese «anderen» Bienen? Obwohl viele von ihnen mitten unter uns leben, sind sie unbekannte Nachbarn. Sie besiedeln Gärten und Wiesen, Kultur- und Brachland, von Tieflagen bis in die alpine Zone. Viele Arten leben einzeln, andere wie Hummeln und Honigbienen bilden Völker mit Arbeitsteilung und Kommunikation – und etwa ein Viertel legt als «Kuckucksbienen» die Eier anderen Bienen ins Nest. Einzigartig ist die Beziehung zwischen Bienen und Blütenpflanzen – sie sind aufeinander angewiesen, doch die Interessen von Insekt und Blume sind keineswegs die gleichen. Die Sonderausstellung «Wunderwelt der Bienen», eine Produktion des Bündner Naturmuseums, stellt die faszinierende Lebensweise der einheimischen Bienen vor. Bilder und originale Bienen geben einen Einblick in die eindrückliche Vielfalt der Arten, Farben und Formen. Das Zusammenspiel zwischen Blüten und Bienen wird in seiner ganzen Tiefe beleuchtet. Realitätsgetreue Dioramen zeigen, wo Bienen ihre Nester bauen und ermöglichen einen Blick in ihre Kinderstuben. Anhand der Lebensräume lässt sich erfahren, wie man Bienen beobachten und fördern kann. Warum die Honigbiene als einziges Insekt zum Nutztier geworden ist, wird ebenfalls erläutert. Für die Arbeit im Museum steht Lehrpersonen und Gruppen ein Museumskoffer kostenlos zur Verfügung. Dieser enthält animierende Aufträge und Anschauungsmaterial und ist gut geeignet für Gruppenarbeiten. Er kann für den Besuch reserviert werden.
Naturmuseum Solothurn Klosterplatz 2, 4500 Solothurn www.naturmuseum-so.ch Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14-17 Uhr, Sonntag 10-17 Uhr Schulen und Gruppen auch vormittags nach Anmeldung: Tel. 032 622 70 21
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Hintergrundinfos und Ausstellungstexte Bienenvielfalt «Wenn man von Bienen spricht, denkt fast jedermann an die Honigbiene. Die 620 anderen Bienenarten, die in der Schweiz vorkommen und auch gute Bestäuber sind, sind den meisten unbekannt. Die Kleinsten sind nur etwa vier Millimeter gross, die Grössten fast drei Zentimeter, einige leben wie die Honigbiene in Völkern, andere leben einzeln, einige sind ähnlich wie Fliegen, andere sind gelb schwarz wie Wespen. Warum sind die einen Bienen und die anderen Wespen oder Fliegen? Alle Blütenbesucher brauchen Nektar als Energielieferant. Einige fressen auch noch dazu etwas Blütenstaub. Die Larven der Wespen und Fliegen fressen je nach Art Fleisch, Aas, Pflanzenteile oder Mist. Bei den Bienen fressen die Larven ausschliesslich Blütenstaub und Nektar. Daher besuchen Bienen viel mehr Blüten als andere Insekten. Für den Transport des Blütenstaubes zum Nest brauchen die Bienen besondere Einrichtungen. Sie sind meist stark behaart und haben besondere Haarbürsten an den Beinen oder am Hinterleib. Bei einigen Bienenarten fehlen jedoch solche Haare, da sie wie der Kuckuck ihre Eier in fremde Bienennester legen. Besonders diese Arten kann man oft nur unter einem Binokular von anderen Insekten unterscheiden. Durch die grosse Artenzahl, ihre teilweise sehr engen Bindungen an gewisse Pflanzen und ihre Ansprüche an Nistplätze sind Wildbienen wichtig für das Verständnis und die Erforschung von Landschaftsstrukturen und Veränderungen in der Umwelt geworden. Wildbienen stehen für vielfältige Beziehungen und Vernetzungen zwischen Insekt, Blüten und Landschaft und sind somit wichtige Symbolfiguren zum Erhalt und Schutz unserer natürlichen Umgebung.» Felix Amiet, Biologe und Bienenspezialist, Solothurn
Ohne Bienen keine Blüten – Ohne Blüten keine Bienen Bienen entwickelten sich vor rund 120 Millionen Jahren aus wespenähnlichen Vorfahren, die zum Teil fleischfressend waren. Bienen ernährten sich und ihren Nachwuchs nur noch von Blütenbestandteilen, insbesondere Pollen und Nektar. Dies bewirkte die Bildung einer enormen Vielfalt bei den Blütenpflanzen – und diese wiederum führte zur Bildung vieler Bienenarten.
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Bauplan einer Bien e
• Kopf • Brust • Hinterleib • sechs Beine • vier Flügel • zwei Fühler • zwei Facettenaugen • drei Punktaugen • Einrichtung oder Stru ktur zum Sammeln und Tran sportieren von Blütenstaub (P ollen) und Nektar • Bienen variieren in Gr össe, Form, Farbe und Lebens weise
Unentbehrliche Bestäuber Hummeln, Seiden-, Sand-, Mauer-, Masken-, Woll- und Pelzbienen sind wie die Honigbiene als Bestäuberinnen unglaublich wichtig für Wild- und Nutzpflanzen und unverzichtbare Helferinnen bei der Produktion unserer Nahrungsmittel. Bei jedem Blütenbesuch trägt eine Biene Pollen von einer Pflanze zur nächsten: Sie bestäubt. Durch die Bestäubung trägt sie entscheidend zur erfolgreichen Fortpflanzung der Pflanzen bei. Auch Nutzpflanzen wie Obstbäume und Gemüsekulturen profitieren von den Blütenbesuchen der Wildbienen. In Gewächshäusern und Plantagen werden Wildbienen gezielt als Bestäuberinnen eingesetzt.
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Fortpflanzung der Bienen Es gibt verschiedene Lebensweisen bei den Bienen: Die meisten Bienen leben solitär. Sie bauen ihre Nester und versorgen ihre Brut ohne die Mithilfe von Artgenossen. Es besteht kein Kontakt zwischen den Generationen: Bevor die Larve voll entwickelt ist, sterben die Elterntiere bereits. Im Gegensatz dazu leben soziale Bienen in Gemeinschaften und teilen sich die Arbeiten auf. Man unterscheidet hier zwei Organisationsebenen, nämlich die primitiv-eusoziale und hoch-eusoziale Lebensweise. Letztere ist hoch entwickelt und erfordert eine klare, durch Duftstoffe gesteuerte Organisation und Kommunikation. Auch «Kuckucke» gibt es in der Bienenwelt. Sogenannte Kuckucksbienen bauen kein eigenes Nest, sondern schmuggeln ihre Eier in fremde Zellen und töten den eigentlichen Nachwuchs. Lebenszyklus von solitär lebende Bienen Nach der Paarung im Juni legt das Weibchen der NatternkopfMauerbiene Osmia adunca allein ein Nest an, das mehrere Brutzellen enthält. In jeder Brutzelle deponiert es Pollen und Nektar als Nahrung für die Larve sowie ein einzelnes Ei. Dies dauert vier bis sechs Wochen. Danach stirbt das Weibchen. Wenige Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven. Sie fressen den Nahrungsvorrat innerhalb eines Monats. Die Larven spinnen danach aus selbst produzierter Seide einen Kokon, in dem sie überwintern. Erst im kommenden Juni, genau ein Jahr nach der Eiablage, schlüpfen neue Bienen aus den Brutzellen. Ein neuer Zyklus beginnt. Männchen und Weibchen bei den Mauerbienen – oder: Wer zu Natternkopf-Mauerbiene Bild: Paul Westrich spät kommt, den bestraft das Leben Bei den meisten solitär lebenden Wildbienen verlassen zuerst die Männchen, danach die Weibchen ihr Nest. Diese Reihenfolge macht Sinn: Da sich die Weibchen nur ein einziges Mal verpaaren, müssen die Männchen bereit sein, wenn die ersten Weibchen schlüpfen. Deshalb entwickeln sich in den hinteren Brutzellen Weibchen. In den Brutzellen nahe beim Eingang entwickeln sich stets Männchen. Die gezielte Anordnung der Geschlechter im Innern der Nester ist dank der Fähigkeit der Mütter möglich, das Geschlecht der Nachkommen bei der Eiablage zu bestimmen: Aus befruchteten Eiern entwickeln sich Töchter, aus unbefruchteten Söhne. Die in der Samenblase der Weibchen über Wochen hinweg gespeicherten Spermien werden bei der Eiablage entweder gezielt abgegeben oder zurückgehalten.
Entwicklungsstadien der Mauerbiene: Von der Larve zur fertig entwickelten Biene im Kokon.
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Lebenszyklus von primitiv eusozialen Bienen wie Hummeln und Furchenbienen
ät Definition Eusozialit nisierte Stufe des Sozial • die am höchsten orga enden Insekten verhaltens bei staatenbild Individuen • Kooperation mehrerer bei der Brutpflege en eierlegenden • Arbeitsteilung zwisch Arbeiterinnen ril Königinnen und ste en zwei Generationen: • Zusammenarbeit von tern (Arbeiterinnen) Mutter (Königin) und Töch biene > hoch eusozial: Honig mmel, Furchenbiene > primit iv eusozial: Hu
Ackerhummel Bild: Nick Owens
Lebenszyklus der Ackerhummel Der Lebenszyklus der Ackerhummel Bombus pascuorum beginnt Ende März, wenn ein überwintertes Weibchen – die spätere Königin – in langsamem Flug nach einem geeigneten Nistplatz, z.B. in einem verlassenen Mäusenest, sucht. Diese Larven entwickeln sich alle zu Weibchen und werden alle noch alleine von der Königin ausgebrütet. Die Arbeiterinnen sammeln fortan Pollen und Nektar, bauen neue Brutkammern, versorgen die Brut und verteidigen das Nest. Einzig die Eiablage bleibt weiterhin Sache der Königin, die von nun an das Nest nicht mehr verlässt. Während der kommenden Wochen werden laufend neue Arbeiterinnen erzeugt. Die Arbeitsaufteilung ist klar: Die jungen Hummeln helfen die Brut zu füttern, die älteren helfen beim Pollen- und Nektarsammeln. Auf dem Höhepunkt der Kolonieentwicklung, der im Sommer mit 60 bis 150 Arbeiterinnen erreicht ist, werden Männchen und Jungköniginnen produziert, die das Nest zur Paarung verlassen. Die alte Königin, die Arbeiterinnen und die Männchen sterben vor Wintereinbruch. Nur die begatteten Königinnen überwintern einzeln an einem geschützten Ort.
Gewusst, da ss... ... Hummeln au ch bei tiefen Te mperaturen, schlechtem Wett er und über d ie Waldgrenze fliegen? Erklärung: Eine isolierende Beha arung und die Erzeugung von Wärme erla uben einigen Hummelarten, auch bei Kälte aktiv zu sein. S ie erhöhen mitt els Zittern der Flugmuskulatu ihre Körpertem r peratur auf 30 bis 40 °C. D ies ermöglich t ihnen, ab eine r Aussentempe von 3 °C zu flie ratur gen und Gebiete bis 3000 m.ü.M besiedeln! . zu Nest einer Ackerhummel Bild: Paul Westrich
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Lebenszyklus der Furchenbiene Ein Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene Halictus scabiosae die spätere Königin, bildet im Frühling mehrere Brutzellen. In diese trägt sie Futter ein, legt Eier ab, verschliesst die Zellen und wartet das Schlüpfen ihrer Töchter ab. Diese graben nach ihrem Schlüpfen gemeinsam neue Zellen für die zweite Brut, sammeln Pollen und Nektar und bewachen den Nesteingang. Die Königin legt ausschliesslich Eier. Sie verlässt das Nest nicht mehr. Danach wird das Nest erneut verschlossen und erst nach dem Schlüpfen der zweiten Arbeiterinnengeneration wieder geöffnet. Die Arbeiterinnen der zweiten Generation verproviantieren neue Brutzellen für eine dritte Generation, die nun erstmals aus beiden Geschlechtern besteht. Die Königin stirbt. Im Spätsommer schlüpfen über 100 Geschlechtstiere aus den Nestern. Sie paaren sich mit den Nachkommen aus anderen Nestern. Nach der Paarung sterben die Männchen, während die begatteten Weibchen überwintern und im kommenden Frühling allein eine neue Kolonie gründen.
Furchenbiene Bild: Felix Amiet
Ein Weibchen der Fransen-Furchenbiene Lasioglossum marginatum reproduziert während sechs Jahren. In den ersten fünf erzeugt sie jeweils Arbeiterinnenbruten. Dazwischen sind fast ein Jahr dauernde Ruhephasen eingeschaltet, während denen das Nest verschlossen bleibt. Im Sommer des sechsten Jahres stirbt die Königin im Alter von fünfeinhalb Jahren. Im darauffolgenden Herbst verlassen 500 bis 1500 Geschlechtstiere das Nest zur Paarung. Die begatteten Weibchen überwintern und gründen im kommenden Frühjahr einen neuen Bienenstaat. Lebenszyklus der hoch eusozialen Honigbiene Bei der Honigbiene Apis mellifera entstehen neue Kolonien durch Schwärmen, das heisst der Abspaltung eines Teils des Volkes aufgrund von Platznot. Im Frühsommer bauen die Arbeiterinnen mehrere speziell geformte Weiselzellen, in denen sich je eine Jungkönigin entwickelt. Einige Tage vor dem Schlüpfen der Jungköniginnen verlässt die alte Königin zusammen mit rund der Hälfte der Arbeiterinnen die Nisthöhle. Sie lassen sich als Traube offen an einem Zweig nieder und ziehen, nachdem spezialisierte Arbeiterinnen eine neue geeignete Behausung gefunden haben, in die neue Nisthöhle um. Im alten Stock tötet die erste geschlüpfte Jungkönigin alle ihre Königinnen-Schwestern, verlässt darauf die Nisthöhle zur Paarung und wird nach ihrer Rückkehr zur neuen Königin des alten Bienenvolkes. Jedes Bienenvolk besteht aus drei Kasten: - einer Königin - mehreren Zehntausend Arbeiterinnen - zeitweise einigen Hundert Männchen (Drohnen) Die Königin ist die einzige Biene, die sich fortpflanzt und Eier legt. Sie lebt vier bis fünf Jahre lang, legt pro Tag bis zu 1500 Eier und wird von den Arbeiterinnen gefüttert. Die Arbeiterinnen sind die sterilen Töchter der Königin. Sie entstehen aus befruchteten Eiern der Königin und leben vier bis sechs Wochen. Arbeiterinnen produzieren in speziellen Drüsen nach Aufnahme von Pollen Futtersaft («Bienenmilch»), mit dem Larven, Königin, Drohnen und Stockgenossinnen gefüttert werden. Sie reinigen nacheinander nach dem Schlüpfen das Nest, füttern die Larven, bauen Brutzellen, verteidigen das Nest und sammeln in den letzten Lebenswochen Pollen und Nektar. Die Drohnen sind die männlichen Bienen im Bienenstock. Sie sind meist die Söhne der Königin und sind aus unbefruchteten Eiern der Königin entstanden. Drohnen versammeln sich zu Hunderten an traditionellen Sammelplätzen, wo sie sich in der Luft mit Jungköniginnen verpaaren und unmittelbar danach sterben.
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Die drei Kasten der Honigbiene Bilder: Alex Wild
Nistplatz und Nestbau der Honigbienen Honigbienen nisten bevorzugt in Hohlräumen. Dies können Bienenstöcke, hohle Bäume oder Felsspalten sein . Das Nest der Honigbienen besteht aus mehreren scheibenförmigen Waben, die von der Decke der Nisthöhle hängen. Waben sind zweischichtig und bestehen aus sechseckigen, horizontalen Brutzellen aus Wachs, den die Bienen selbst produzieren. Die Zellen dienen der Aufzucht der Brut, aber auch der Speicherung von Pollen und Honig. Honig wird von den Bienen zur Speicherung von Nektar als Nahrungsreserve hergestellt. Kommunikation Als einzige Bienen besitzen Honigbienen eine Tanzsprache, mit der sie ihren Stockgenossinnen exakte Informationen Distanz und Richtung ergiebiger Nahrungsquellen weitergeben können. Ihr Duft verströmt dabei zusätzlich Informationen zur Blütenart. Winter Die Honigbiene macht es im Winter wie wir Menschen: Sie heizen! Sie machen dies, indem sie die Flugmuskulatur im Leerlauf zittern lassen. Sie ernähren sich vom Nahrungsvorrat Honig und sind darauf bedacht, eine konstante Temperatur von 25 °C im Innern der Wintertraube zu halten. Denn da befindet sich die Königin. Lebenszyklus der Kuckucksbienen Die schwarz-weiss-rot gefärbte Schmuckbiene Epeoloides coecutiens baut kein eigenes Nest. Sie dringt stattdessen in das Bodennest einer Schenkelbiene ein und versteckt ein Ei in einer noch nicht fertig verproviantierten Brutzelle. Die frisch geschlüpfte Larve der Schmuckbiene tötet mit ihren Mundwerkzeugen das Ei oder die Larve der Schenkelbiene. Danach häutet sie sich zu einem Stadium, das über normale Mundwerkzeuge verfügt. Sie frisst den fremden Nahrungsvorrat innert weniger Wochen auf. Ein Jahr später schlüpft der Kuckuck aus dem Nest der Schenkelbiene aus. Die Mutter der Schenkelbiene wird jedoch nie erfahren, das nichts aus ihrem Nachwuchs geworden ist... Verschiedene Kuckucks-Strategien Ein Viertel aller einheimischen Wildbienen gehört wie die Schmuckbiene zu den Kuckucksbienen, welche ihre Eier in fremde Nester schmuggeln. Dieses Verhalten ist zwar raffiniert, aber auch riskant. Denn Kuckucksbienen können in der Regel nur eine einzige oder wenige nah verwandte Arten parasitieren. Finden sie die Nester ihrer spezifischen Wirte nicht, können sie sich nicht fortpflanzen. Bei den einheimischen Kuckucksbienen können drei verschiedene Arten der Nestparasitierung beobachtet werden: – Bei den Blutbienen bricht das Weibchen eine verschlossene Brutzelle des Wirtes auf, tötet das Ei oder die Wirtslarve, legt ein eigenes Ei und verschliesst die Brutzelle wieder. – Bei den Trauer- und Fleckenbienen legt das Weibchen durch ein kleines Loch in der Brutzelle ein Ei in das Wirtsnest und verschliesst das Loch wieder. Ihre Larven töten dann Ei oder Larve des Wirts. – Bei den meisten anderen Kuckucksbienen versteckt ein Weibchen ihr Ei in einer offenen, noch nicht fertig verproviantierten Brutzelle. Die Larven töten dann ihre Wirtsgeschwister und ernähren sich von deren Vorräten. Abenteuerliche Schlafpositionen bei den Kuckucksbienen Kuckucksbienen können nicht wie die anderen Wildbienen in den eigenen Nestern schlafen. Häufig beissen sie sich deshalb am Abend oder bei schlechtem Wetter an Halmen oder Blättern fest, fallen in einen Tiefschlaf und verbringen die Nacht in teilweise abenteuerlichen Schlafpositionen.
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Lockmittel Blüten «Blüten dienen der geschlechtlichen Fortpflanzung einer Pflanze. Sie enthält die Fortpflanzungsorgane: Staubblätter und Fruchtblätter. Die Blütenhülle schützt diese und lockt bestäubende Insekten an. Durch die Bestäubung wird Erbmaterial neu gemischt und es entstehen Früchte mit Samen. Diese können vom Wind oder von Tieren verstreut werden.» Andreas Müller, Biologe und Bienenforscher
Bau und Funktion einer Blüte Die Blüten der Blütenpflanzen bestehen aus Kelch- und Kronblättern (auch Blütenblättern genannt). Diese umhüllen die Staubblätter (männliche Geschlechtsteile) sowie die Fruchtblätter (weiblichen Geschlechtsteile). Der Pollen sitzt in den Staubbeuteln an der Spitze der Staubblätter. Blütentypen Die Vielfalt der Blüten im Pflanzenreich ist riesig. Die Pflanzenarten «buhlen» daher um die Aufmerksamkeit der Insekten. Nur wer sie anlocken kann, sichert sich Bestäubung und damit Fortpflanzung. Um sicherzustellen, dass Blütenbesucher auch tatsächlich Pollen mitnehmen, aber auch, um sich vor unliebsamen, hungrigen Gästen zu schützen, haben Blüten die verschiedensten Formen entwickelt.
Warum besuchen Bienen Blüten? Pollen und Nektar in Blüten sind für Bienen die wichtigste Nahrungsquelle für ihre Brut und sich selber. Bienenmännchen suchen auf den Blüten aber auch nach Weibchen. Verschiedene Bienenarten benutzen Blütenmaterial für den Nestbau. Und auch nektarsüsse Träume kommen vor: Manche Bienen schlafen in Blüten. Nektar – Energydrink der Bienen Nektar besteht aus Wasser, verschiedenen Zuckerarten sowie geringen Mengen an Aminosäuren, Fetten oder Vitaminen. Je nach Pflanzenart liegt die Zuckerkonzentration zwischen 8 und 75 Prozent. Nektar wird in Blüten abgesondert. Viele Pflanzen entwickeln eigens dafür Nektar- oder Honigblätter. Typische Nektarbehälter sind auch die Sporne: das sind hohle, sackartige Fortsätze. Nektar ist die Hauptnahrung erwachsener Bienen. Honigbienen und Hummeln machen daraus den Honig. Pollen Pollen, den wir auch Blütenstaub nennen, ist für Bienen hochwertige Nahrung. Er weist mit 16 bis 30 Prozent einen hohen Gehalt an Eiweiss auf. Zudem enthält Pollen Fette, Stärke, Mineralien, Zucker oder Vitamine. Dies macht ihn zum wichtigsten Bestandteil der Larvennahrung der Bienen. Heisshunger auf Pollen Bienen benötigen für ihre Fortpflanzung enorme Pollenmengen. Sie entfernen bei einem einzigen Blütenbesuch oftmals 70 bis 90 Prozent des vorhandenen Pollens. Für die Produktion eines einzelnen Nachkommens braucht beispielsweise die Schwarze Mörtelbiene Megachile parietina den gesamten Pollengehalt von etwa 1'140 Blüten der Saat-Esparsette Onobrychis viciifolia, die Schlürfbiene Rophites algirus 350 Blüten des Aufrechten Ziest Stachys recta. Unterschiedliche Vorlieben (Spezialisten/Generalisten) Die einzelnen Bienenarten nutzen beim Sammeln von Pollen entweder ein breites Spektrum von Pflanzen oder sie sind auf ganz bestimmte Pollenquellen spezialisiert. Fehlen diese, können sie keine Nachkommen produzieren. – Typischer Spezialist: Die Mauerbiene Osmia cerinthidis besucht nur Blüten von Wachsblumen Cerinthe. – Typischer Generalist: Die Rote Mauerbiene Osmia bicornis sammelt den Pollen auf ganz unterschiedlichen Pflanzen.
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Bestäubung Insekten sind die wichtigsten Bestäuber der Blütenpflanzen und erbringen damit einen enormen ökologischen und ökonomischen Nutzen für Mensch und Natur. Was passiert bei der Bestäubung? Die Staubblätter bilden den Pollen. Bei der Bestäubung gelangt er auf die Fruchtblätter einer Blüte, welche die Samenanlagen mit den Eizellen enthalten. Der Pollen keimt und wächst durch das Fruchtblatt zur Eizelle. Wenn der Pollen zur Eizelle vorstösst, findet die Befruchtung statt. Es bildet sich ein Embryo, der im Samen eingeschlossen und geschützt ist. Wenn er keimt, ist das der Beginn einer neuen Pflanze. Die Bestäubung des Wiesensalbeis Salvia pratensis erfolgt hauptsächlich durch Wildbienen über den Salbei-Mechanismus: Die Biene steckt ihren Rüssel in die Blüte, um Nektar zu sammeln. Dabei senken sich die Staubblätter, so dass der Blütenstaub am haarigen Körper der Biene abgestreift wird. Die Biene trägt dann den Pollen weiter auf andere Blüten. Wie nehmen Bienen Blüten wahr? Bienen haben wie alle Insekten sogenannte Komplexoder Facettenaugen. Diese sind aus hunderten von Einzelaugen zusammengesetzt. Jedes Einzelauge fügt einen kleinen Bildausschnitt zum Gesamtbild ein. Bienen erkennen Blüten anhand von Farben, Formen und Düften. Diese Merkmale machen die Blüten einer Pflanzenart unverwechselbar. Dies ist die Voraussetzung, dass Bienen dieselbe Pflanzenart wiederholt anfliegen, was eine hohe Bestäubungswahrscheinlichkeit garantiert. Bienen sehen anders als wir Bienen können UV-Licht wahrnehmen. Die Sonne erscheint grün, grüne Wiesen sind grau, Gelb ist purpur und Rot wird gar nicht wahrgenommen. Dafür sehen Bienen für uns einfarbige Blüten oft vielfältig, denn diese weisen Flecken und Linien auf, die nur im UVBereich sichtbar sind und auf Nektardrüsen hinweisen.
Gewusst, da ss... ... die Männch en best immter W ildbienen Blüten gewisser Pflanzen gegen andere Männchen und artfremde Eindr inglinge wie Hummeln oder Honigbienen ve rteidigen? Untersuchunge n haben gezeig t, dass die Weibchen einer Wollbienenart von Männchen bewachte Blüte n lieber aufsuch en, da sie ‚wissen‘, dass dort das Nahru ngsangebot grösser ist als bei unbewachte n Blüten.
Pollen sammeln und transportieren Die meisten Bienen sammeln Pollen mit Hilfe kammartiger Behaarung an den Vorderbeinen. Einige Arten befördern ihn mit wippenden Bewegungen des Hinterleibs direkt von der Blüte in die Bauchbürste. Andere setzen Haare und Borsten an Gesicht, Rüssel und Vorderbeinen ein, um Pollen zu sammeln, der beispielsweise in langen Kronröhren verborgen ist. Einige Arten schütteln den Pollen auf ihren Körper, indem sie die Blüte mit ihrer Flugmuskulatur in Schwingung versetzen. Manche Bienen schlucken den Pollen für den Transport. Der Transport der Pollen in die Brutzellen erfolgt mit Hilfe unterschiedlicher Körperteile. Man unterscheidet: – Beinsammler – Bauchsammler – Schlucksammler (Pollentransport im Kropf) Bienen sind die wichtigsten Bestäuber Etwa 80 Prozent der Blütenpflanzen werden bei uns von Insekten bestäubt. Bienen sind neben der kleinen Gruppe der Pollenwespen die einzigen Blütenbesucher, die nicht nur für die eigene Ernährung, sondern auch für die Fortpflanzung gänzlich von Blütenprodukten abhängig sind. Diese Abhängigkeit hat dazu geführt, dass Bienen alle Register ziehen, um an Pollen und Nektar zu gelangen. Bienen bestäuben auch kompliziert gebaute Blüten. Sie bestäuben vielfach derart effizient, dass wenige Blütenbesuche zu grosser Samen- und Fruchtproduktion führen. Honigbienen und die Wildbienen ergänzen sich in ihren Fähigkeiten und garantieren so die langfristige Sicherung der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen!
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Gewusst, dass... ... es neben den Bienen noch andere Insekten gib t, die für die Bestäubung von Pflanzen wichtig sin d? z.B. - Fliegen (Tanzfli egen Empididae), - Käfer (Gefleckter Schmal bock), - Schmetterlinge (Land kärtchen Araschnia leva na). Bedeutung der Bestäubung für den Menschen Die Bedeutung von Bienen für die Artenvielfalt in der Natur ist nicht zu beziffern. Dies gilt auch für den Nutzen für uns Menschen. Denn ohne Pflanzenvielfalt gibt es keine Rinder und Schafe und ohne diese weder Fleisch, Käse, Butter noch Joghurt… Ohne Nutzpflanzen kein Obst, Gemüse, Speiseöl, aber auch weniger Medikamente und Kosmetika. Zudem sind all die positiven Effekte zu erwähnen, die farbenfrohe Wiesen und duftende Blüten auf unser Wohlbefinden ausüben! Ohne Bestäuber blieben unsere Teller leer!
Biene als Bestäuber Sie bringt Pollen aus dem Staubbeutel zum Stempel einer anderen Blüte. Der nun gebildete Pollenschlauch wächst zu der weiblichen Samenanlage . Nach der Verschmelzung der Spermazelle mit der Eizelle bildet sich daraus der Samen. Der Fruchtknoten, der den Samen umschliesst, entwickelt sich zur reifen Frucht . Bild: Sandra Niemann
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Nester und Lebensräume «Dass Honigbienen Waben bauen und darin ihren Nachwuchs aufziehen, ist weit herum bekannt. Aber auch die Mehrheit der anderen Bienen baut Nester. Diese sind meist unauffällig, enthalten nur selten mehr als zehn Eier und liegen gut versteckt in totem Holz, dürren Pflanzenstengeln oder im Boden. Die Nester bieten den Bienenlarven Nahrung sowie Schutz vor Wetter und Fressfeinden und ermöglichen ihnen einen optimalen Start ins Leben. Vorausgesetzt, Bienenweibchen finden geeignete Standorte und Materialien für den Nestbau. Damit Bienenmütter genügend Pollen und Nektar für die Larven sammeln können, müssen sie Blumen möglichst nahe beim Neststandort besuchen können. Lebensräume mit einem vielfältigen und reichen Angebot an Blütenpflanzen für die Nahrungssuche und Kleinstrukturen für den Nestbau erfüllen die Ansprüche von Bienen am besten.» Antonia Zurbuchen, Umweltnaturwissenschafterin
Nester – Die Kinderstuben der Bienen Vielfalt der Nester – Vielfältige Ansprüche Drei Viertel aller Bienen Mitteleuropas bauen Nester, in denen ihre Jungen heranwachsen. Nestarchitektur, Baumaterialien und Nistplätze sind bei den über 600 Bienenarten Mitteleuropas sehr vielfältig. Viele benötigen spezifische Kleinstrukturen für ihre Nestanlage. Dies können totes Holz, Boden ohne Vegetation, dürre Pflanzenstängel, Schneckenhäuschen oder Steine sein. Ein kleiner Teil der Bienen legt ihre Eier als «Kuckucksbienen» anderen Bienenarten ins Nest. Es sind Brutparasiten. Nicht egal: Das richtige Nestmaterial Für den Bau der Nester verwenden Bienen verschiedene Materialien. Dazu gehören Erde, Steinchen, zerkautes Blattmaterial, Laub- oder Blütenblätter, Pflanzenwolle, Harz oder selbst produziertes Wachs. Die meisten Bienen kleiden ihre Brutzellen mit wasserabstossenden Sekreten aus, die sie selbst produzieren oder von Pflanzen gewinnen. Die Sekrete schützen vor eindringendem Wasser, Pilzen und Bakterien und sie halten Nesträuber ab. Wie finden Bienen ihre Nester? Bienenweibchen, die Pollen und Nektar eintragen, finden ihr Nest optisch anhand von Geländemarken wie Steinen oder Ästen. Der Nesteingang wird geruchlich anhand von Duftsekreten erkannt. So kann das Nest sogar dann gefunden werden, wenn es in einer grossen Kolonie liegt oder der Nesteingang beispielsweise nach Regen verschüttet ist. Einsamkeit in der Kinderstube Ein Bienennest besteht stets aus Brutzellen. Diese sind meist aneinandergereiht, unregelmässig gruppiert oder einzeln. In jede Brutzelle legt das Bienenweibchen ein Ei, dazu trägt es Pollen und Nektar als Nahrung für die Larve ein. Dann verschliesst es die Brutzelle und beginnt mit dem Bau der nächsten. Solitäre Bienenarten bauen selten mehr als zehn Brutzellen und dies während ihres meist nur wenige Wochen dauernden Lebens als erwachsenes Insekt.
Neststandorte & -typen Nester in bestehenden Hohlräumen Etwa ein Fünftel der einheimischen Bienen baut seine Nester in bestehende Hohlräume. Die Gehörnte Mauerbiene Osmia cornuta nutzt unter anderem leere Schneckenhäuschen. Eine andere Mauerbienenart Osmia mustelina baut ein Nest aus Pflanzenmörtel. Sie verwendet dafür Laubblätter von Sonnenröschen. Die Garten-Wollbiene Anthidium manicatum sammelt Pflanzenhaare, die sie mit pflanzlichen Sekreten imprägniert und verklebt. Die Pflanzenwolle stammt meist von Disteln, Ziest oder Königskerze. Naturmuseum Solothurn
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Die Düsterbiene Stelis punctulatissima legt ihre Eier als Brutparasit in die Nester der Garten-Wollbiene Anthidium manicatum. Eigenbau in totem Pflanzenmaterial Einige Bienenarten nagen die Hohlräume für die Nestanlage selber. Die auffällige, grosse Holzbiene Xylocopa valga gräbt in totes Holz. Die Mauerbiene Osmia leucomelana nutzt markhaltige, dürre Stängel von Kräutern und Sträuchern. Blattschneiderbienen Megachile verwenden für ihre Brutzellen Blattstücke, die sie aus Blättern von Bäumen, Sträuchern und Kräutern ausschneiden. Ein Meer von Nestern Etwa die Hälfte der Bienen Mitteleuropas gräbt die Nester selber im Boden. Die Brutzellen liegen wenige Zentimeter bis zu einem Meter tief. Bei der Sandbiene Andrena nitida bildet der Aushub kleine Erdhügel. Die Bauten vieler Weibchen können nahe beieinander liegen. Auch die FrühlingsPelzbiene Anthophora plumipes nistet meist kolonieweise an Erdwänden, lehmverfugten Mauern oder ebenen Erdflächen. Solche Konzentrationen bieten Schutz vor Parasitierung, da die Wahrscheinlichkeit eines Befalls einer Brutzelle mit steigender Anzahl Nachbarnester sinkt. Nester an der frischen Luft Sieben einheimische Arten bauen freistehende Nester. Bei der Kleinen Harzbiene Anthidium strigatum bestehen sie aus Pflanzenharz. Die Mörtelbiene Megachile parietina und die Mauerbiene Osmia xanthomelana benutzen Erde und Steinchen. Die Nester der Mörtelbiene Megachile parietina befinden sich an Steinen, jene der Mauerbiene Osmia xanthomelana an Pflanzen. Hummeln legen sich in fremde Nester Hummeln legen ihre Nester in Hohlräumen an. Die Dunkle Erdhummel Bombus terrestris nutzt mit Vorliebe Mäusenester. Die Zellen bestehen aus Wachs, das die Tiere in Drüsen im Hinterleib produzieren. Die Zellen sind haufenartig angeordnet. Pro Brutzelle können sich mehrere Larven entwickeln – eine Ausnahme unter den Bienen. Nebst Brutzellen legen Hummeln auch Vorratszellen an, in denen Nektar und Pollen eingelagert werden. Nester aus Waben Die Zellen der Honigbiene Apis mellifera sind sechseckig. Im Verband bilden sie die Waben. Jede Wabe ist beidseits mit Zellen bestückt. In den Zellen werden die Arbeiterinnen und Drohnen (Männchen) aufgezogen sowie Honig und Pollen eingelagert. Wespen bauen aus Papier Anders als bei Bienen besteht das Nest eines Wespenvolks wie das der Gallischen Feldwespe Polistes dominula stets aus Papier. Die Wespen stellen dieses selbst aus den Fasern von totem Holz her, das sie abnagen und mit Speichel vermischen. Die Waben sind sechseckig wie bei der Honigbiene Apis mellifera.
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Wo leben Bienen Bienen findet man vom Meer bis ins Gebirge und vom Äquator bis zum Polarkreis. Die einzelnen Arten unterscheiden sich jedoch in ihren Ansprüchen an Nistplätze und Nahrungspflanzen. Daher findet man nicht überall dieselben Bienenarten. Vielfältige Landschaften – Viele Bienen Bienen können nur dort vorkommen, wo Blütenvielfalt und Nistplätze nahe beieinander vorkommen. Naturnahe Landschaften mit vielen Kleinstrukturen und einem grossen Blütenangebot sind ideal. Besonders wichtig für Bienen sind Trockenwiesen und -weiden, Wald- und Heckensäume, Waldlichtungen, Flussauen, Sand-, Kies- und Lehmgruben, Brachflächen, Rebberge, Trockenmauern, Obstgärten, Felswände, Erosionshalden, blütenreiche Wegränder oder Naturgärten.
Wie helfen wir Bienen? Die intensive Bewirtschaftung des Kulturlands mit Maschinen und Pestiziden, die Aufgabe landwirtschaftlicher Nutzung und die Ausdehnung des Siedlungsraums haben in den letzten Jahrzehnten die Lebensräume von Bienen vielerorts zerstört. Wer Bienen helfen will, erhält und fördert Blütenpflanzen und Kleinstrukturen. Dies kann im eigenen Garten, im Kulturland oder an Waldrändern sein. Bereits auf relativ kleinen Flächen können sich viele Bienen ansiedeln. Eine reich strukturierte, naturnahe Landschaft ist der beste Weg zur Erhaltung und Förderung einer grossen Bienenvielfalt.
Bienenweide mit Phazelien Quelle: wikimedia
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Die Honigbiene – gemeinsam zum Erfolg «Die Honigbiene ist das einzige ‹Nutztier› unter den Insekten. Keine andere Bienenart ist daher so gut erforscht wie sie. Sie trägt zur Bestäubung bei und liefert mit Honig, Wachs, Propolis und Gelée Royale zahlreiche für uns wichtige Produkte. Die alten Ägypter nutzten bereits vor etwa 4'500 Jahren ihre Dienste, Felsmalereien dokumentieren die Gewinnung von Honig wildlebender Honigbienen vor mehr als 15'000 Jahren. Das Sozialverhalten der Honigbiene mit Königin, Drohnen (den männlichen Bienen) und Arbeiterinnen, unter denen eine ausgeklügelte Arbeitsteilung herrscht, fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten und hat Forschern auch schon Nobelpreise beschert. Die Honigbiene hat ein äusserst positives und sympathisches Image – daran ändern nicht einmal ihre schmerzhaften Stiche etwas. Seit einigen Jahren kämpft die Honigbiene jedoch mit Problemen, vermehrt werden Bienenverluste festgestellt, was die Öffentlichkeit bewegt. Von diesen Problemen sind die aus Ostasien eingeschleppte Varroamilbe und der Rückgang der Pflanzenvielfalt und der Einsatz von Pestiziden die gravierendsten.» Mathias Götti Limacher, Imkerbildung Schweiz Einziges Nutztier unter den Insekten Der Mensch erntet Honig seit mehr als 15'000 Jahren. Zunächst bediente er sich bei wildlebenden Bienenvölkern. Im Mittelalter sammelten Waldimker, die sogenannten Zeidler, diesen Honig gewerbsmässig. Seit ca. 5'000 Jahren wird die Honigbiene als Nutztier gehalten. Sie ist das einzige Nutztier unter unseren Insekten. Warum ist die Honigbiene so attraktiv für uns Menschen? Die Honigbiene weist mehrere Merkmale auf, die sie als Nutztier attraktiv machen: – Grosses Bienenvolk: Mit bis zu 50'000 Individuen, von denen bis zu einem Drittel Sammelbienen sind, lässt sich mit Honigbienenvölkern die Bestäubungsleistung an einem Ort massiv erhöhen. – Lange Aktivitätszeit: Da Honigbienen als Volk überwintern, fliegen sie vom frühen Frühjahr bis Herbst in grosser Zahl. Die lange Flugzeit ermöglicht Bestäubung während der gesamten Vegetationsperiode. – Blütenstetigkeit: Eine Honigbiene besucht pro Tag bevorzugt stets Blüten der gleichen Pflanzenart. Dies garantiert eine hohe Bestäubungsrate. – Blüten-Generalisten: Honigbienen nutzen die verschiedensten Blütentypen. Sie sind daher für die Bestäubung ganz unterschiedlicher Kulturpflanzen einsetzbar. – Nicht ortsgebunden: Ein Bienenvolk kann beliebig versetzt werden. Dies ermöglicht dem Imker, Honigbienen dort zu platzieren, wo Bestäubung nötig ist oder ein hoher Honigertrag zu erwarten ist. – Wertvolle Produkte: Die Honigbiene liefert vom Honig bis zum Wachs zahlreiche, für den Menschen wertvolle Produkte. – Zucht: Durch gezielte Auswahl der Königinnen lassen sich bei Honigbienenvölkern bestimmte Eigenschaften wie Arbeitsleistung oder Krankheitsresistenz heranzüchten.
Produkte der Honigbiene Der Nutzen der Honigbienen geht weit über die Bestäubung hinaus. Sie liefern zahlreiche Produkte, die wir Menschen nutzen. Honig – Das Heizöl der Honigbiene Honig entsteht aus Nektar oder Honigtau. Honigtau ist ein Ausscheidungsprodukt verschiedener Insekten, die Pflanzensäfte saugen. Ein Bienenvolk kann in einem Sommer bis zu 300 Kilogramm Honig produzieren. Dafür sind mehrere Millionen Ausflüge nötig, bei denen 20 Millionen Kilometer zurückgelegt werden. Flüssiger Nektar, fester Honig Die Honigbiene findet ihre Nahrung – Pollen und Nektar – in den Blüten. Aus dem Zuckersaft der Blüten, dem Nektar, wird die Honigbiene den Honig herstellen. Da der Nektar meist am Blütenboden abgesondert wird, besitzt die Honigbiene einen Saugrüssel wie ein «Röhrli», mit welchem der süsse Saft aufgesogen wird. Der Nektar fliesst dann in den Nektarmagen, der etwa stecknadelgross ist. Wenn dieser Magen voll ist – und dazu braucht es bis zu 1'000 Blütenbesuche – kehrt sie zu
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ihrem Volk zurück. Nur ein kleiner Teil des Nektars behält sie als Nahrung für sich. Den Grossteil des Nektars gibt sie ab, der als eingedickter Honig in den Waben gelagert wird. Er dient den Bienen als Nahrungsvorrat, auch im Winter. Der grösste Teil wird für die Wärmeproduktion verwendet, die Honigbienen mittels Muskelzittern erzeugen. Der Mensch nutzt Honig als Süssmittel und Speise, aber auch als Heilmittel. Pollen – Für Gesundheit und Kosmetik Ein Honigbienenvolk kann pro Jahr 20 bis 30 Kilogramm reinen Pollenstaub ins Nest tragen. Bei ihren Blütenbesuchen wird die Honigbiene jeweils mit Pollen, dem Blütenstaub, berieselt. Vor dem nächsten Blütenbesuch bürstet sich die Biene mit den Hinterbeinen und schiebt die Pollen in die sogenannten Körbchen an den Hinterbeinen. Im Stock werden die Pollenhöschen abgestreift und in den Vorratszellen der Waben gelagert. Ammenbienen verfüttern die Pollen in Form eines Futtersaftes an die Larven. Der Imker sammelt Pollen als wertvolles, das Immunsystem stärkende Nahrungsmittel, aber auch für Kosmetikprodukte. Bienenwachs – Für Waben und Kerzen Das Wachs der Bienenwaben produzieren Honigbienen mittels Wachsdrüsen im Hinterleib. Beim Bau wird es auf 37 bis 40 °C erwärmt. Erst beim Erkalten bilden sich die perfekten Sechsecke. Bienenwachs findet bei der Herstellung von Kerzen, Kosmetikartikeln, Farben, Imprägniermitteln, Süssigkeiten sowie in der Medizin Verwendung. Propolis – Fensterkitt der Bienen Propolis besteht aus Pflanzenharz. Honigbienen verschliessen damit Ritzen und Spalten und versteifen mit ihm das Wachs der Waben. Propolis schützt auch gegen Bakterien und Pilze. Honigbienen überziehen daher das Innere ihrer Behausung mit einer hauchdünnen Schicht aus Propolis. Propolis wird als Heilmittel bei Entzündungen und Verletzungen eingesetzt. Gelée Royale – Futter der Königin Ammenbienen bilden aus Pollen Gelée Royale. Sie füttern damit Larven und – wie der Name besagt – die Königinnenlarven. Nur wenn eine Larve bis zum letzten Stadium Gelée Royale erhält, wird sie zur Königin. Diese wird zeitlebens mit Gelée Royale gefüttert. Zur Gewinnung wird Gelée Royale aus künstlich eingesetzten Weiselzellen (spezielle Königinnenzelle) abgeschöpft. Es wird in Nahrungsmitteln und Kosmetikprodukten verwendet. Bienengift – Gegen Feinde und Rheuma Bienengift dient den Bienen zur Abwehr von Feinden. In der Medizin wird es zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden, aber auch bei Hexenschuss, Sportverletzungen oder gegen Hautfalten verwendet. Seine Wirkung scheint wissenschaftlich allerdings umstritten.
Imkerei – Für Ökologie und Ökonomie Der Mensch hält Honigbienen für die Gewinnung von Nahrungsmitteln und weiterer Produkte. Die Motivation, sich als Imker zu betätigen, reicht vom Zusatzerwerb über familiäre Tradition bis hin zur Faszination des Naturerlebnisses. Wirtschaftlich betrachtet gilt die Honigbiene in Europa als das drittwichtigste Nutztier. Fundierte Kenntnisse unerlässlich Zum Handwerk des Imkers gehören genaue Kenntnisse der Biologie der Honigbiene, aber auch der Gebrauch von künstlichen Waben, die Bekämpfung von Krankheiten, die Auswahl sinnvoller Standorte für ein Bienenvolk oder die Gewinnung von Honig. Interessenten sollten sich auch über finanzielle Aspekte, Zeitaufwand oder Versicherungsfragen informieren. Im Jahr 2014 liessen sich in der Schweiz etwa 1'000 Personen zu Imkerinnen und Imkern ausbilden.
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Imkerei in der Schweiz Rund 13'000 Imkerinnen und Imker sind im «Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde» (VDRB), der «Société Romande d’apiculture» (SAR) und der «Società Ticinese di Apicoltura» (STA) zusammengeschlossen. Mit dem Zentrum für Bienenforschung in Bern-Liebefeld betreibt der Bund eine nationale Forschungsanstalt für die Honigbiene. Die meisten Imkerinnen und Imker sind Mitglied in einer Sektion, die ihrerseits dem Kantonalverband angehört. Bienenkorb Der Mensch entdeckte schon vor Jahrhunderten, dass sich Bienen in geeigneten Behausungen halten und nutzen lassen. Die Behausungen wurden im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Zunächst waren es ausgehöhlte Baumstämme. Bienenkörbe ermöglichten den Transport von Bienenvölkern. Die ältesten bekannten Bienenkörbe sind etwa 2'000 Jahre alt. Im 19. Jahrhundert erfolgte der Wechsel von der Korbimkerei zur Kastenimkerei. Moderner Bienenkasten (Magazinbeute) Heutige Bienenkästen ermöglichten ganzjährigen Zugriff auf ein Honigbienenvolk und seine Produkte und damit auch gezielte Zucht. Die Bienen bauen ihre Zellen auf vorgefertigte Waben aus Wachs. Bienenwaben sehen je nach Jahreszeit und Aktivität eines Volkes anders aus. Sie vermitteln dem Imker Informationen über Vitalität und Produktivität eines Volkes. Wie Bienen kommunizieren Honigbienen eines Volkes stehen in ständigem Austausch miteinander. So können die Bedürfnisse von vielen Tausend Tieren aufeinander abgestimmt werden. Tanzend zum gedeckten Tisch Sammelbienen teilen ihren Artgenossen mit, wo sich Nahrungsquellen, die sich bis zu drei Kilometern entfernt befinden, befinden. Die Biene macht dies tanzend und mittels Duftspuren. Tänze finden auf den Waben statt und die anderen Bienen folgen ihrem Tanz im dunklen Stock. Der Rundtanz signalisiert eine Futterquelle, die ganz in der Nähe liegt (bis ca. 100 m Entfernung). Dabei tanzt die Biene im Kreis, einmal rechts und einmal links herum. Durch den Duft in den Haaren und eine mitgebrachte Kostprobe erfahren die anderen Bienen, um welche Blüte es sich handelt. Je schneller getanzt wird, desto ergiebiger ist die Futterstelle. Der Schwänzeltanz zeigt weiter entfernte Nahrung an. Sie läuft dabei zwei Kreise, die sich berühren - eine liegende Acht nachahmend. An der Berührungsstelle der beiden Kreise führt sie rasche seitliche Bewegungen aus – sie schwänzelt. Der Winkel zwischen der Tanzrichtung und der Sonne entspricht nämlich genau jenem zwischen Futterquelle und Sonne. Je länger das Schwänzeln dauert, desto weiter ist eine Nahrungsquelle entfernt. Düfte für die Naherkennung Sammelbienen versprühen bei attraktiven Blüten einen Duft. Dieser teilt den Kolleginnen mit, dass hier eine ergiebige Nektar- und Pollenquelle liegt. Wenn eine Blüte keine Nahrung mehr liefert, hinterlässt eine Biene chemische «Derzeit leer»-Signale. Landmarken für die Orientierung Sammelbienen orientieren sich anhand von Strukturen wie Bäume, Sträucher oder Hecken in der Landschaft. Ein Bienenvolk «kartiert» an einem neuen Standort zunächst die ganze Umgebung. Eine strukturreiche Landschaft erleichtert den Bienen ihre Arbeit. Waben als Telefonnetz Honigbienen können die Waben gezielt in Schwingungen versetzen (z.B. beim Bienentanz), um Mitteilungen an andere Bienen zu versenden.
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Schwänzeltanz der Honigbiene Quelle: «Wenn die Bienen tanzen. Einblicke in die Welt der Honigbiene». Tanja Wobig
Die Wabe – Das Zuhause der Honigbiene Kinderstube und Vorratslager In einer Wabe werden zuinnerst die Larven aufgezogen. Daran anschliessend wird Pollen eingelagert, mit dem die Brut gefüttert wird. Zuäusserst wird Honig gespeichert. Im Frühjahr findet man zusätzlich Drohnenzellen. 5 bis 10 Prozent der Zellen im Brutbereich bleiben stets leer. Zellengrösse bestimmt Geschlecht Drohnen sind grösser als Arbeiterinnen. Eier, aus denen Drohnen entstehen, werden daher in Zellen mit einem Durchmesser von 6 bis 7 Millimetern gelegt. Brutzellen für Arbeiterinnen sind nur 5 Millimeter breit. Die Grösse der Zelle entscheidet somit, ob die Königin ein befruchtetes oder unbefruchtetes Ei ablegt – und bestimmt so das Geschlecht einer Biene. Konstante Temperatur dank Heizerbienen Im Nestinnern herrschen 35 °C. Diese Temperatur ist optimal für die Aufzucht der Brut. Wenn die Temperatur sinkt, erzeugen Honigbienen Wärme, indem sie in den leeren Zellen mit den Flugmuskeln zittern. Wird es im Sommer zu warm, tragen Honigbienen Wasser ins Nest. Sie benetzen die Waben und sorgen mit ihren Flügeln wie ein Ventilator für Verdunstungskälte. Heizen mit Honig Honig ist der zentrale Energielieferant für das Heizen des Brutbereichs. Etwa zwei Drittel des Honigs dient diesem Zweck. Im Winter ist Honig die einzige Nahrung der Honigbienen. Ohne ihn wäre eine Überwinterung als Volk nicht möglich. Naturmuseum Solothurn
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Wabenmodell Die Waben eines Nests der Honigbiene bestehen aus Wachs. Sie sind stets exakt senkrecht angeordnet. Auf beiden Seiten liegen Zellen, insgesamt 100'000 bis 200'000 pro Nest. Der Abstand zwischen zwei Waben entspricht der Körperhöhe von zwei Bienen. Jede Zelle weist an ihrem offenen Ende eine Verdickung auf. Das Wachs für den Wabenbau wird aus Wachsdrüsen ausgeschieden. Zellen mit Brut, Pollen und Honig bilden ein festes Muster.
Bienen mit Problemen Seit einigen Jahren sorgen Meldungen über «Bienensterben» für Schlagzeilen. In Europa und den USA treten deutlich erhöhte Verluste von Bienenvölkern auf. Zwei Ursachen stehen im Vordergrund: sinkendes Nahrungs- und Nistangebot sowie Krankheiten. Weniger Blumen, weniger Bienen Viele Bienenarten leiden unter der intensiven Landwirtschaft und der Verbauung der Landschaft. Die Erhaltung und Förderung einer naturnahen Landschaft mit vielen Blütenpflanzen und Verzicht auf Dünger und Gifte hilft ihnen. Die Honigbiene leidet wie alle Bienen unter dem Rückgang von blumenreichen Wiesen Die Varroamilbe in Asien – Parasit ohne Folgen Die Varroamilbe Varroa destructor lebt in Ostasien seit Urzeiten auf den Larven der Östlichen Honigbiene Apis cerana ohne dass diese dadurch Schaden nimmt. Biene und Milbe haben sich im Laufe der gemeinsamen Evolution aneinander angepasst. Die Varroamilbe in Europa – Bienen-Staatsfeind Nr. 1 Seit den 1960er-Jahren wurde die Varroamilbe durch die Verfrachtung von Bienenvölkern unbeabsichtigt nach Europa und in die USA verschleppt. Hier befällt sie die Westliche Honigbiene, die fast alle Imker halten. Die Milben saugen Blut und übertragen Viren. Beides schädigt oder tötet die Bienen und ihre Larven. Trotz Bekämpfung ist es bisher nicht gelungen, die Varroamilbe nachhaltig zu dezimieren.
Das Bienenvolk – Gemeinsam zum Erfolg Arbeitsteilung im Bienenstaat In einem Bienenstaat machen nicht alle dasselbe. Die Aufgaben des Einzelnen richten sich nach dem Bedarf des ganzen Volkes, dem «Bien», wie es vom Imker genannt wird. Von Putz- und Heizbienen Die Aufgabe einer Honigbienen-Königin besteht im Eierlegen, jene der Männchen in der Begattung der Königinnen. Die Hauptmasse eines Honigbienenvolkes besteht aus Arbeiterinnen. Man unterscheidet Putz-, Bau-, Brutpflege-, Wächter-, Heiz- und Kühlbienen. Im Laufe des meist nur wenige Wochen dauernden Lebens übernimmt jedes Tier mehrere Aufgaben. Sammelbienen, die Nektar, Pollen und Honigtau eintragen, werden sie erst zuletzt. Flexibilität beim Pflichtenheft Bei Bedarf können Arbeiterinnen beliebige Funktionen übernehmen. Diese Flexibilität ermöglicht, rasch auf sich ändernde Bedingungen wie ein sich ändernder Nahrungsbedarf zu reagieren. Die Königin ist deutlich grösser als Arbeiterinnen und Drohnen. Letztere sind an den grossen Augen zu erkennen. Die thermografische Aufnahme zeigt, dass Honigbienen die Zellen der Waben aufheizen können.
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Gewusst, da ss... ... ... eine B ie ne stets st irbt, wenn sie uns st icht? I m Unterschied zum S tachel vo n Wespen weist von B ienen wie jener eine Harpune Widerhaken au Bei einem S tich f. in ein Säugetier oder einen V oge kann eine B iene l ihn nicht mehr herausziehen un der S tachel sam d t G iftblase wir d ihr aus dem gerissen. S tich Leib t eine B iene hi ngegen ein ande I nsekt, kann res sie den S tachel wieder entferne lebt weiter. n und Naturmuseum Solothurn
Unterschiede zwischen Honigbiene und Wildbiene Honigbiene
Wildbiene
Artenvielfalt
9 Arten weltweit, 1 Art in Europa inkl. Schweiz: Westliche Honigbiene.
30'000 Arten weltweit, 2'500 Arten in Europa, 620 Arten in der Schweiz.
Sozialwesen
Leben in einem grossen Bienenstaat.
Leben meist als Einzelgänger (Einsiedlerbienen). Wenige Arten haben eine soziale Lebensweise (z.B. Hummeln).
Nutzung
Wird als Nutztier von Imkern gehalten; Nutzen für Menschen: Bestäubung der Pflanzen, Honig, Wachs, Propolis, Pollen, Gelée Royale
Als Wildtier frei lebend, Nutzen für Menschen: Bestäubung der Pflanzen, (Bsp. Hummeln in Gewächshäusern, Mauerbienen in Obstplantagen)
Paarung
Paarung in der Luft beim Hochzeitsflug. Eine Königin wird von 10-20 Drohnen begattet. Der Drohn stirbt sofort nach der Begattung.
Paarung meist am Boden oder auf Pflanzen. Ein Männchen begattet ein Weibchen. Männchen überleben die Paarung.
Eier legen
Königin legt in einem Sommer bis zu 200'000 Eier (1'500 bis 2'000 pro Tag). Die Brut wird durch die vielen Arbeiterinnen versorgt.
Eine Wildbiene legt während ihres gesamten Lebens etwa 10 bis 30 Eier. Nur die Weibchen sorgen für die Brut. Hummeln leben allerdings sozial – erst kümmert sich die Königin allein um die Brut, dann helfen ihr die neu geschlüpften Bienen.
Lebensdauer
Lebensdauer je nach «Bienenwesen»: Königin: bis 7 Jahre; Sommerbiene (Arbeiterin): ca. 4-6 Wochen; Winterbiene (Arbeiterin): bis zu 6 Monate; Drohn: maximal einen Sommer.
Die allermeisten Wildbienen leben nur 4-6 Wochen Ausnahme: Hummel-Königin: Sie hält 8 Monate Winterschlaf und lebt ca. 1 Jahr.
Nestbau
Bauen sich Nester aus Wachs, den sie selbst mithilfe von speziellen Hautdrüsen produzieren.
Bauen Nester aus verschiedensten Naturmaterialien. Ihre Brut legen sie in Nistgänge, die sie in Holz, Pflanzenstängel, Erde oder Sand anlegen. Hummeln formen für die Brut kleine Wachstöpfchen.
Aktionsradius
Suchen ihre Nahrung in einer Entfernung von 3 bis maximal 7 Kilometern.
Suchen ihre Nahrung innerhalb von 70 bis 500 Metern. Hummeln fliegen weiter.
Spezialisierung
Können den Nektar und Pollen vieler unterschiedlicher Pflanzenarten ernten. Besuchen pro Tag möglichst viele gleichartige Blüten: Während der Apfelblüte fliegen sie hauptsächlich Apfelbäume an, wenn Raps blüht, fliegen sie in Rapsfelder usw..
Viele Wildbienenarten sind auf einige wenige Pflanzenarten spezialisiert. Fehlt diese Pflanze, fehlt die Biene (die Mohn-Mauerbiene braucht z.B. unbedingt Klatschmohn für ihr Nest).
Stachel
Verfügt über einen Wehrstachel, der die menschliche Haut durchdringen kann. Er dient zur Verteidigung des Brutnests und der Honigvorräte.
Die meisten Arten haben einen winzigen Wehrstachel, der die menschliche Haut nicht durchdringt. Hummeln haben ein größeres Brutnest zu verteidigen und stechen, wenn sie bedroht oder gequetscht werden.
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Ideen rund um den Ausstellungsbesuch Vor- und Nachbereitung Besuch des Insektenhotels beim Naturmuseum Besuche das Insektenhotel zwischen Chantier-Wiese und Restaurant Solheure. Konzentriere dich nur auf einen Rahmen und zeichne die einzelnen Elemente auf ein Papier. Führe nun ein BesuchsProtokoll, indem du für jeden Besuch pro Elemente einen Strich machst. Vermerke separat, wenn ein Tier über längere Zeit bei einem Loch verweilt. Welche Objekte werden am Häufigsten besucht? Siehst du bereits vermachte Löcher? Allenfalls kannst du das Protokoll erweitern, indem du es noch um eine Artenliste oder um zwei Kategorien «Bienen» und «andere Insekten» ergänzest. Komm zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal und vergleiche das Protokoll. Bau eines Insektenhotels Baue ein Insektenhotel für den Pausenplatz und befolge die Tipps auf Seite 33.
Insektenhotel auf der Wiese der Regio Energie Bild: Joya Müller, NMS
Interview Wer weiss schon, dass es in der Schweiz über 600 verschiedene Wildbienenarten gibt? Und dass die Hälfte davon Einzelgänger sind? Mithilfe der Hintergrundinformationen aus diesem Heft lassen sich ein paar spannende Fragen herauskristallisieren, die der Öffentlichkeit mittels Interview gestellt werden können. Hier einige Beispiele: – Schätzen Sie mal, wie viele Bienenarten es in der Schweiz gibt? – Welches Verhältnis haben Sie zu den Bienen? – Was wären Sie gewillt zugunsten der Wildbienen zu tun oder was machen Sie bereits? Besuch beim Imker Besuche einen Imker aus deiner Region und lass dich in die Kunst des Honigmachens einführen. Honig-Degustation Sammle verschiedene Honige und veranstalte eine Honig-Degustation oder einen Honig-Blindtest. Bienen-Fingerabdruck Kauf dir ein gelbes Stempelkissen. Mach nun einen Fingerabdruck. Dieser stellt den Körper deiner Biene dar. Ergänze mit schwarzem Stift die Streifen, Flügel und den Kopf mit Augen und Fühlern. Fertig ist deine Biene.
Bienen-Fingerabdruck Bild: Joya Müller, NMS
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Mit der Klasse in der Ausstellung (mit Benützung des Koffers) Kindergarten und Unterstufe Einstieg mithilfe der Bienen-Handpuppe oder mit dem Auftrag 1 «Foto-OL». Aufbau der Biene mithilfe des Auftrags 5 «Körperbau der Biene» erklären. Die Bestäubung und den Nahrungstransport der Biene anhand des Auftrags 8 «Blüten und Bienen» zeigen (oder auch nur mit dem Salbeiblüten-Modell). Gemeinsam die Entwicklung der Biene mit dem Auftrag 7 «Entwicklung der Biene» erarbeiten. Kleingruppenarbeit mit den Aufträgen 2 «Wildbienen-Memory» und 4 «Tastsack». Abschluss mit dem Bau eines Insektenhotels (Auftrag 10).
Mittelstufe Selbständiger Rundgang durch die Ausstellung, um die erste Neugierde zu stillen. Anhand des Auftrags 3 «Insekten-Quartett» die verschiedenen Insektengruppen anschauen. Mithilfe der Bienenbildern und den Objekten in der Ausstellung nach verschiedenen Farben, Formen, Lebensweisen suchen. Auf diese Weise lässt sich die Vielfalt der Bienen aufzeigen. Postenarbeit mit den Aufträgen «Wer ist wer im Bienenstock» (Auftrag 9), «Nestbau» (Auftrag 6), «Entwicklung der Biene» (Auftrag 7), «Insektenhotel» (Auftrag 10) oder dem Bestimmungsspiel in der Ausstellung. Abschluss mit der Aufgabe 4 «Ein kleines Bienenrätsel» aus diesem Heft oder Auftrag 11 «Wahr oder falsch» aus dem Koffer.
Oberstufe Für die Oberstufe empfiehlt sich die Erarbeitung eines, zu den Aufträgen ergänzendes Arbeitsblattes. Die Aufgabe 4 «Ein kleines Bienenrätsel» aus diesem Heft und Auftrag 11 «Wahr oder falsch» aus dem Museumskoffer lassen sich ebenfalls gut in der Ausstellung einsetzen.
Bienen-Summ-Spur... Quelle: www.pinterest.com
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Museumskoffer Übersicht über die Aufträge im Museumskoffer Nr
Auftrag
Inhalt
Stufe
1
Foto-OL
Nimm ein Bild und suche diesen Ausschnitt in der Ausstellung.
2
Wildbienen-Memory
Spiele mit den Wildbienenkarten Memory.
3
Insekten-Quartett
Ordne die Insektenbilder den sieben Insektengruppen zu.
4
Tastsack
Ertaste den Gegenstand im Tastsack und versuche die Verbindung zu den Bienen herzustellen.
5
Körperbau der Biene
Ordne die Begriffskarten der entsprechenden Körperstelle zu.
US/MS/OS
6
Nestbau
Wähle aus, welche Umgebung oder welches Material bienenfreundlich ist. Ordne den Honigbienen ihr Nest zu.
US/MS/OS
7
Entwicklung der Biene
Lege die Dominokarten zur Entwicklung der Honigbiene als Zeitabfolge hin. Mach dasselbe zur Wildbiene und vergleiche die beiden Lebensweisen.
US/MS/OS
8
Blüten und Bienen
Ordne die Begriffskarten der Blütenzeichnung zu. Ahme den Bestäubungsvorgang mithilfe des Blüten-Modells nach.
US/MS/OS
9
Wer ist wer im Bienenstock
Unterscheide die drei Typen der Honigbiene und ordne ihnen Aufgaben zu.
US/MS/OS
10
Insektenhotel
Baue ein Insektenhotel.
11
Wahr oder falsch
Entscheide, ob die Aussage stimmt oder nicht.
Kiga/US/MS/OS Kiga/US/MS MS/OS Kiga/US/MS/OS
Kiga/US/MS/OS MS/OS
Ausserdem im Museumskoffer: • Bienen-Handpuppe Bemerkung: Die Aufträge beinhalten meist mehrere Fragen. Für die Stufe Kiga empfiehlt sich jeweils nur die erste Aufgabe zu lösen und dies am besten gemeinsam. Höhere Stufen können die Aufträge in Gruppen bearbeiten und selbständig korrigieren.
Zusätzliches Material in der Ausstellung • verschiedene Filmsequenzen • Bestimmungsspiel • Bücher Zusätzliches Material zur Benützung im Museum (nebst dem zur Ausstellung gehörenden Koffer) • Käferkoffer (v.a. für Kiga und Unterstufe)
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Arbeitsblätter Aufgabe 1 «Körperbau einer Biene»
US/MS
Auf der Zeichnung siehst du den Körperbau einer Honigbiene. Schreibe alle Körperteile an.
Der Körper der Bienen ist gegliedert in drei Körperabschnitte. Benenne sie:
Versuche die Lücken mit den richtigen Worten zu füllen:
Bienen haben …………… Beine und ……………Flügel.
Mit den …………………………………… können sie sehen, mit den ……………………………… können sie riechen,
auf. mit der ………………………… nehmen sie Flüssigkeit
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Aufgabe 2 "Bienentanz"
US/MS
Du siehst unten die Abbildungen von verschiedenen Schwänzeltänzen der Honigbiene. Zeichne die Tanzbewegung ins leere Kästchen in der Mitte nach. Verbinde jeweils den Tanz (Bild Mitte) mit der dazugehörenden Information (Bild rechts).
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Aufgabe 3 «Hummeluhr»
US/MS
Was macht die Hummel das Jahr über? Lies die Texte, schneide sie aus und klebe sie wie Sonnenstrahlen an die Jahresuhr – natürlich in die richtige Jahreszeit!
Winter Herbst
Frühling Sommer
Nachgezeichnet aus: Lebens-mittel.punkt Primarschule 2/2013 Naturmuseum Solothurn
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Aufgabe 4 «Ein kleines Bienenrätsel»
MS
Lies die Sätze und schreibe deine Antwort in die vorgesehenen Kästchen (ä wird als ae geschrieben). 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.
So heisst der mittlere Teil des Bienenkörpers. Diese Arbeiterbienen sorgen im Bienenstock für eine konstante Temperatur. Die Zellen der Honigbiene bilden diese geometrische Form. Diese Farbe können Bienen nicht sehen. Aus diesem Material bauen die Honigbienen ihr Nest. Diese Biene muss 1'140 Blüten der Saat-Ersparsette besuchen, um einen einzelnen Nachkommen zu produzieren. Dieses fremde Nest wird von der Dunklen Erdhummel genutzt. Pollen und Nektar befinden sich in diesem Teil der Pflanze. Sie sind wichtigste Nahrungsquelle für Brut und die Biene selbst. Schmuckbienen bauen kein eigenes Nest, sie legen ihre Eier in fremde Zellen. Man nennst sie deshalb ... . Nektar ist für die Bienen wie ein ... für uns. Die Bienen haben vier davon.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Lösungswort:
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Geschichten, Lieder, Bastelideen Ein wundersamer Sommertag Eine interessante Unterhaltung der Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen im Rosenbusch Viel Betrieb herrschte im Rosenbusch am Gartenhäuschen. Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen summten und surrten um die Blütenkelche. Heute aber waren die kleinen Strauchgäste nicht so begierig auf Nahrungssuche aus. Sie unterhielten sich. Über die Menschen, von denen sie nur selten Gutes zu berichten wussten. Die Zweibeiner schlugen nämlich meist nach ihnen oder sie versuchten, sie mit Spraydosen zu vergiften oder sie verjagten sie mit Fliegenklatschen und anderen schmerzhaften Geräten von Blüten, Kuchenstücken und Picknickdecken. «Es scheint, als fürchteten sie uns», wunderte sich eine Hummel. «Dabei habe ich noch nie einem Menschenwesen etwas zuleide getan.»«Ich auch nicht!»«Ich schon gar nicht!»«Denkt ihr, wir?» Rummelig ging es zu. Die Tiere waren sich einig. Keines von ihnen mochte einem Lebewesen wehtun. Warum nur wussten die Menschen, die doch sonst immer alles zu wissen vorgaben, dies nicht? «Gestern allerdings», wunderte sich eine Wespe, «ist mir etwas Seltsames passiert. Ich stillte im Himbeerstrauch meinen Hunger, als ein Kind mit einer Schüssel kam. Schon wollte ich fliehen, doch denkt, das Kind schlug nicht nach mir! Nein, es fragte höflich, ob es sich auch Beeren nehmen könne. Natürlich hatte ich nichts dagegen. Früchte gehören allen Lebewesen. Das Kind füllte seine Schüssel und verabschiedete sich mit einem fröhlichen ´Tschüs´! Ich sage euch, meine Verwunderung war groß.» «Etwas Ähnliches ist mir gestern auch passiert», sagte die Biene. «Auf der Kleewiese war´s, wo ich mich mit meinen Kolleginnen tummelte. Wir waren beim Nektarsammeln, als ein Pärchen kam. Wir wollten das Feld räumen, doch da fragten die jungen Leute höflich, ob sie für eine Weile neben uns Platz nehmen dürften. ´Die Wiese gehört allen´, haben wir geantwortet, ja, und da haben sie sich neben uns gelegt. Wir konnten ungestört unsere Arbeit fortsetzen. Ehrlich gesagt, es hat Spaß gemacht, um die beiden herumzusummen, und die haben sich später dann sogar für unser schönes Wiesenkonzert bedankt. Was sagt ihr dazu?» «Verstehe einer die Menschen», brummte die Hornisse. «Uns haben sie – aus Furcht – fast ausgerottet. Gestern aber hat mich ein Mann vorsichtig auf einer Zeitung aus dem Haus getragen, in das ich mich verirrt hatte. ´Machs gut´, hat er mir hinterher gerufen. Seltsam, nicht?» «Ja, seltsam.» Jedes Tier wusste eine ähnlich wundersame Geschichte vom gestrigen Tag zu erzählen. «Vielleicht haben wir uns in den Menschen getäuscht», meinte die Wespe. «Oder haben sich die Menschen geändert?», überlegte die Hummel. «Recht wäre es», sagte die Hornisse. «Die Welt gehört allen.» «Hurra», freuten sich die Bienen. «Sie scheinen es begriffen zu haben, die Menschen.» Plötzlich hörten sie Menschenstimmen. «Igitt!», schrie eine Stimme entsetzt. «Unser Rosenbusch ist voller Ungeziefer!» «Dagegen müssen wir etwas unternehmen», rief eine andere Stimme. Schon näherten sich Menschenhände mit Stöcken und Giftdosen dem Busch. «Haut ab, ihr Mistviecher!», brüllten die Stimmen. Da machten die Tiere, dass sie davonkamen. «Das gestern war wohl nur ein Traum gewesen…!? », sagte die Hornisse später traurig. «Oder?»
Elke Bräunling
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Lieder Fingerspiel «Fünf Bienen» Fünf Bienen sind im Bienenhaus. Fünf Bienen fliegen weit hinaus. Die erste ruft: Die Kirschblüten, die duften so gut. Die zweite kriecht ganz tief in die Glockenblume hinein. Die dritte sonnt sich auf dem Rosenblatt. Die vierte sagt: Ich bleib beim Mohn. Den süßen Saft, den kenn ich schon. Die fünfte sagt: Oh, stellt euch vor! Der Regen kommt. Versteckt euch schnell im Bienenhaus.
wie Biene
ienchen Fleissige B
s los! , da is t wa k c to s n e n famos. Ja im Bie t es ganz m m u r b d n u Da sum mt achen)
geräusche m
ise Brumm (laute und le
r, hin und he n e n ie B ie d ig fliegen Gar fleiss ) ks nach rechts en sich von lin
(Hände beweg
wer. is t gar sch ln e m m a s t) Hand sammel denn Honig t, die andere ird zur Blüte
geform
gaus, ein und ta g ta e m zu Blu und sammelt) von Blume m Knie usw. n zu e g nn ie da f, fl Sie m Kop lter, dann zu
(eine Hand w
iegt z.B. zur
(eine Hand fl
doch beim
Schu
Haus! ie brav zu s n e ib le b r da Regenwette
dann wird ssen es regnen
(Hände la
Idee: Edeltraut
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ein Haus darg
Hellmann
Naturmuseum Solothurn
Kniffliges Bienen-Puzzle Schneide die neun Quadrate sorgfältig aus. Sie sind eine Art Puzzle. Versuche nun die Karten wieder so hinzulegen, dass immer ein Kopf und ein Hinterteil einer gleichfarbigen Biene zusammen passen. Das Puzzle braucht etwas Geduld und Fleiss – Eigenschaften, welche auch eine echte Biene hat! Schaffst du es?
Illustration: Silvan Thüring, NMS Naturmuseum Solothurn
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Faltbiene Nimm ein weisses Papier, schneide ein Quadrat daraus und male eine Seite gelb an. Falte dann deine Biene entsprechend der Anleitung unten.
halbiere das Blatt zweimal
und falte es wieder zurück
falte entlang der
gestrichelten Linie
entlang der gestrichelten Linie falten
falte entlang der
gestrichelten Linie
öffne beim Pfeil mache einen Falt und
und drücke es flach
öffne ihn wieder
umdrehen
male ein Gesicht und Streifen
nach: Fumiaki Shingu
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Bau eines Insektenhotel Material:
Rahmengestaltung Nagle aus vier Brettern einen Rahmen zusammen und anschliessend eine Rückwand daran. Achte beim oberen Brett darauf, dass es auf der Vorderseite etwas übersteht und so ein schützendes Dach bildet.
• Hol zrahm en, -gestell • Hart hol z • Schilf • Bambus • Höl zer m it weichem M ark • Tot hol z • Tontöpfch en • Lehm und Sand • Tannzapfe n oder Hol z wolle • Schnecken häuschen • Heissleimp istole • Bohrer (v. a. 3-5 mm) • Säge • Watte
Innengestaltung (Reihenfolge nicht massgebend) – Nimm ein Stück Hartholz und bohre ins Längsholz (also nicht auf die Seite mit den Jahresringen!) unterschiedlich grosse Löcher – maximal 9 mm Durchmesser. Achte darauf, dass das Loch etwa 10-mal so lang ist wie der Querschnitt. Bohre eher Löcher mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mm (viele unserer Wildbienen sind nicht so gross!). Schleife die Löcher auch innen schön ab, damit keine Fasern vorstehen. – Nimm eine Büchse und fülle sie mit Bambusröhrchen. Beachte dabei, dass du die Röhrchen hinter einer Verdickung schneidest. Wenn du ein Bambusröhrchen ohne Verdickung hast, fülle ein Ende mit Watte auf. – Nimm ein Stück Schilfmatte, schneide, rolle und binde sie zusammen und achte dabei, dass die einzelnen Röhrchen nicht gequetscht werden. – Nimm ein kleines Tontöpfchen und fülle dieses mit einem Lehm-Sand-Gemisch (optimales Verhältnis: 1 Teil Lehm und 8 Teile Sand). Bei fest werdendem Lehmgemisch bohrst du vorher Löcher rein, in weich bleibendem übernehmen Wildbienen diese Arbeit. – Nimm ein Stück totes Holz und stell dieses in dein Insekten-Hotel. – Du kannst auch Schneckenhäuschen in dein Hotel stellen – gewisse Wildbienenarten sind darauf angewiesen. – Sammle Zweige von Himbeere, Holunder und anderen Sträuchern mit weichem Mark und beobachte, wie die Insekten das Mark herausholen oder übernimm das Löcher-Bohren selber. – Du kannst auch Versuche mit Kartonrollen oder Gartenschläuchen starten – die Rote Mauerbiene beispielsweise nimmt fast alles an (sogar Türschlösser und Flöten…). – Zum Hinterlegen eignen sich Tannzäpfen oder Holzwolle.
Anbringen Suche einen trockenen, wind- und wettergeschützten Ort. Stelle oder hänge dein Insekten-Hotel auf. Achte aber darauf, dass es nicht frei schwingt und sich bei Regen im Hotel keine Pfützen bilden. Nicht vergessen Pflanze pollenreiche Blumen und Sträucher einheimischer Pflanzen in deinen Garten oder in dein Balkonkistchen, damit die Wildbienen auch was zum Fressen haben. Am Besten eignen sich verschiedene Blumen, die von Frühling bis in den Herbst blühen. Und nun beobachte gut, wer aus welchem Loch schlüpft – viel Spass!
Bilder: Silvan Thüring, NMS Naturmuseum Solothurn
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Lösungen Aufgabe 1 «Körperbau einer Biene»
Aufgabe 3 «Hummeluhr»
Vorderflügel Punktauge Facettenauge
Hinterflügel Atemöffnung
Fühler
Winter
Kopf
Brust
Hinterleib
Herbst
Sommer
Zunge
Frühling
Stachel
Drei Körperabschnitte: Kopf, Brust, Hinterteil. Bienen haben sechs Beine und vier Flügel. Mit den Facettenaugen können sie sehen, mit den Fühlern können sie riechen, mit der Zunge nehmen sie Flüssigkeit auf.
Aufgabe 2 «Bienentanz»
Aufgabe 4 «Ein kleines Bienenrätsel» 1. Brust 7. Maeusenest 2. Heizerbienen 8. Bluete 3. Sechseck 9. Kuckucksbienen 4. rot 10. Energydrink 5. Wachs 11. Fluegel 6. Moertelbiene Lösungswort: Bestaeubung
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Medienliste Fachliteratur • AMIET, F. & A. KREBS (2012): Bienen Mitteleuropas, Gattungen, Lebensweise, Beobachtungen. Haupt Verlag. 425 S. • PRO NATURA (2010): Die Welt der Wildbienen: Ein gigantisches Puzzle. Magazin Spezial. • WESTRICH, P. (2014, 4. Auflage): Wildbienen – die anderen Bienen. Verlag Pfeil. 170 S. • TAUTZ, J. (2010, 2. Auflage): Phänomen Honigbiene. Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg.
Bücher für Kinder • BUTSCHKOW, R. (2011): Ich hab einen Freund, der ist Imker. Carlsen Verlag GmbH, Hamburg. • MÖLLER, A. (2006): Bei den Bienen. Patmos Verlag GmbH & Co. KG, Düsseldorf. 18 S. • MÖLLER, A. (2012, 5. Auflage): Nester bauen, Höhlen knabbern – Wie Insekten für ihre Kinder sorgen. Atlantis Verlag, Zürich. • RIGOS, A. (2014, neue Auflage): Bienen und Wespen – flüssiges Gold und spitzer Stachel. Was ist was, Band 19. Tessloff Verlag. 48 S. • STAROSTA, P. (2008): Die Biene. Meine grosse Tierbibliothek. Schulausgabe. Esslinger Verlag. 30 S. • STEINI (2010): Die Wildbienen. Pro Natura, Jugendmagazin
Unterrichtshilfen • HALLMEN, M. (1996): Wildbienen beobachten und kennen lernen. Ernst Klett Verlag. • LEHRAMTSSCHULE AARGAU LSA (Herausgeber) (1998): Honigbienen. Praxishilfe für Schule und Imkerei. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau. 42 S. • WITTE, G. R. & J. SEGER (1999): Hummeln brauchen blühendes Land.
Links • www.wildbienen.de • www.wildbienen.info • www.wildbee.ch • www.vdrb.ch • www.eucera.de/bienen • www.ima-lehrermagazin.de
Infos zu Wildbienen Infos zu Wildbienen in der Schweiz Dachorganisation der Imkersektionen Infos zu verschiedenen Wildbienen-Arten Unterrichtsmaterial, diverse Anleitungen
Lokale Fachstelle für Honigbienen • www.bienen-so.ch • www.so.ch/verwaltung/volkswirtschaftsdepartement/amt-fuer-landwirtschaft/ bildungszentrum-wallierhof/weiterbildung-und-information/fachstelle-bienen
Lokale Imker • Max Tschumi, Zeltnerweg 6, 4500 Solothurn; 032 622 95 57 • Bruno Breiter, Bergstr. 1, 4513 Langendorf; 032 621 56 13
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Ausmalbild
Quelle: www.schulbild.org
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