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Tier
BAUERNBLATT | 10. Dezember 2016 ■
Bullenschau und Körung von Highland-Cattle
Züchter kamen sogar aus Skandinavien Bereits zum zweiten Mal fand am 29. Oktober im Stadtpark von Norderstedt die Schau und Körung der Highland-Cattle-Bullen aus Schleswig-Holstein und Hamburg bei optimalem Wetter statt. Regen blieb aus, es war nicht zu kalt und wunderbar für Zuschauer und Aussteller. Es konnten wieder Gäste aus dem Umland, anderen Bundesländern und Dänemark begrüßt werden. Die dänischen Gäste wünschen sich eine engere Zusammenarbeit mit unserem Verband. Wir begrüßen diesen Wunsch und streben ein Treffen für 2017 mit Betriebsbesichtigungen bei verschiedenen Züchtern an. Interessierte Züchterkollegen sind aufgerufen, ihre Bereitschaft kundzutun, Gäste zu empfangen und zu bewirten, um einen Besuch aus Dänemark zum Erfolg werden zu lassen. Die Schau mit Körung war und ist ein Aushängeschild für die Züchter der Rasse Highland Cattle im Norden; Jungzüchter und natürlich auch andere Neueinsteiger können hier Kontakt zu erfahrenen Züchtern aufnehmen, um Informationen zu sammeln: Wir beraten Interessenten gerne und freuen uns über jeder Nachfrage. Nach der Begrüßung durch den Landessprecher Hendrik Hoof übernahm der Zuchtleiter Dr. Walter Reulecke mit Unterstützung von Hendrik Wallrichs aus Niedersachsen die weitere Moderation. Zunächst wurde die Körung der aufgetriebenen Bullen durchge-
führt: Insgesamt waren sechs Bullen zu Körung angemeldet, diese wurden alle aufgetrieben. Die ersten drei Bullen im Alter von 18 bis 30 Monaten wurden von ihren Besitzern im Ring dem Publikum vorgestellt. „Melvin vom Bestethal“ aus der Zucht von Volker Hahn und Rüdiger Lange konnte die Richter überzeugen. Die Bewertung lautete 8/8/7; der Körindex 124. Der Bulle wurde später zum Körsieger ernannt. Der Zuchtleiter Dr. Reulecke erklärte bei jedem Tier die Bewertungskriterien und stellte die Stärken, aber auch die Schwächen heraus, sodass auch die Zuschauer sehr verständlich über den Körprozess informiert wurden. Die weiteren Tiere waren „LodDer Körsieger: Duncan Ruadh vom Sunderberg. denborg Lukas“ (7/8/7 Index 120) im Besitz von Dirk Mitzkus und „Percy of Greenfield“ (8/7/8, Körindex 120); Besitzer Volker Hahn und Rüdiger Lange. Drei Bullen vom Highlanderhof Richard Kiene wurden in den Standboxen vorgestellt und bewertet. Diese Tiere stehen das ganze Jahr auf Naturschutzflächen, kamen direkt aus dem Deckeinsatz und sind Schauen nicht gewohnt. Die Veranstaltungsleitung hatte sich daher entschlossen, sie nicht vorzuführen. Die Bewertung lautete „Odin vom Stinteck“ (7/7/7 Index 113), „Stuart of Corntown“ (7/7/8 Index 116) und „Adhamh 1st of Achnacroish“ (8/8/7 mit einem Körindex von 124). Zur Bullenschau wurden insgeDer Körsieger bekommt den Wanderpokal des Verbands der Highland- samt 14 Tiere von sechs Züchtern Cattle-Züchter (Rüdiger Lange, li., und Winfried Kruse). Fotos: Volker Hahn aufgetrieben. „Duncan Ruadh
Tabelle: Ergebnisse Sammelkörung in Norderstedt am 29.10.2016 Katalognr.
Besitzer
Züchter
Tier
Geb.-Datum Körergebnis Sonstiges
85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98
Dirk Mitzkus Rudolf Asche Dirk Mitzkus Rudolf Asche Rudolf Asche Volker Hahn & Rüdiger Lange Volker Hahn & Rüdiger Lange Richard Kiene Volker Hahn & Rüdiger Lange ZG Hoof Richard Kiene Andreas Rohrmoser Richard Kiene Volker Hahn & Rüdiger Lange
Dirk Mitzkus Rudolf Asche Knud Christensen Gerold Lintelmann Rudolf Asche Willi Bange Gerold Lintelmann Karsten von Böhl Volker Hahn & Rüdiger Lange ZG Hoof Ron MacLean Willi Bange Stuart McKay Volker Hahn & Rüdiger Lange
Orison vom Fördewald Paule ut Heidbarg Loddenborg Lukas Pyrrhus of Greenfield Pelle ut Heidbarg Dublin Ruadh vom Sunderberg Percy of Greenfield Odin vom Stinteck Melvin vom Bestethal Seumas 1. vom Kiebitzmoor Stuart of Corntown Duncan Ruadh vom Sunderberg Adhamh 1st of Achnacroish Paddy vom Bestethal
23.3.2016 7.3.2016 14.4.2015 16.2.2015 3.2.2015 16.2.2015 11.5.2014 31.3.2014 31.3.2014 30.3.2014 12.3.2014 14.7.2013 4.5.2012 4.5.2012
bestes selbst gezogenes Tier 7/8/7 120
früher: 8/8/8 8/7/8 120 7/7/7 113 8/8/7 124 7/7/8 116 früher: 9/8/8 8/8/7 124
Reservesieger der Schau
Körsieger
Sieger der Schau 2. Körsieger
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Teilnehmern gleichermaßen sehr gelobt wurde. Die Stadtverwaltung Norderstedt war begeistert, insbesondere in Bezug auf den ausgestrahlten Beitrag im Fernsehen. Die Sendung hatte den Stadtpark sehr positiv dargestellt. Es wurde der Wunsch geäußert, die Veranstaltung im Jahr 2017 zu wiederholen.
FAZIT
Die Gewinner v. li.: Andreas Rohrmoser, Mareike Hahn, Rudolf Asche und Rüdiger Lange.
vom Sunderberg“ aus der Zucht von Willi Bange und im Besitz von Andreas Rohrmoser wurde von den Richtern, wie bereits im letzten Jahr, zum Schausieger erklärt. Reservesieger wurde „Dublin Ruadh vom Sunderberg“, auch aus der
Zucht von Willi Bange; Besitzer sind Volker Hahn und Rüdiger Lange. Den Preis für den besten selbst gezogenen Bullen erhielt Rudi Asche mit „Paule ut Heidbarg“. „Melvin vom Bestethal“, mit einem Körindex von 124 Punkten,
wurde an diesem Tag zum Körsieger ernannt. Alle Tiere mit Bewertungen sind unter www.fleischrinderzucht.de in Tabellenform einzusehen. Eine rundum gelungene Veranstaltung, die von Besuchern und
Rudolf Asche hatte mit seiner vorbildlich durchgeführten Vorbereitung und Herrichtung des Schaugeländes einen maßgeblichen Anteil am Erfolg dieser Schau – an dieser Stelle ist ein besonderer Dank, auch den beteiligten Familienmitgliedern, für diesen herausragenden Einsatz auszusprechen. Die Veranstaltung hat bei den Züchtern und Besuchern bereits einen festen Platz im Terminkalender eingenommen. Rüdiger Lange Fleischrinderzuchtverband Schleswig-Holstein und Hamburg
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Schweine aktuell: Nachlese EuroTier
Praxistaugliche Neuheiten und Bewährtes Die vier Tage der EuroTier 2016 sind vorbei – die Aussteller in der Schweinebranche haben den hohen Besucherstrom im Vorwege nicht erwartet. Die Schweinepreise, die Diskussion um die Tiere selbst und die Fragen beziehungsweise auch die Antworten darauf bezüglich der Schweinehaltung waren in den vergangenen zwei Jahren weniger positiv. Deshalb haben einige Firmen keinen Ausstellungsstand auf der EuroTier angemietet und auf die Ausstellung verzichtet. Doch das positive Ergebnis der hohen Besucherzahlen der diesjährigen EuroTier zeigt, dass die Landwirte und die Firmen sich weiter mit den schwierigen Themen in der Schweinehaltung beschäftigen. Die Unsicherheiten in der Schweinehaltung sind im Besonderen in der Haltung der Sauen im Abferkelbereich, aber zunehmend auch in der Haltung der abgesetzten
Sauen zu sehen. Zudem scheinen auch Fragen zur hochsensiblen Haltungszeit während der Belegungsphase bis in die Wartestallhaltung von hohem Interesse zu sein. Das zweite große Thema, welches die Besucher auf der Messe beschäftigte, war das Kupieren von Schwänzen bei den Saugferkeln. Die Landwirte haben großes Interesse, das Schwanzbeißen zu verhindern, und suchen deshalb immer mehr Beschäftigungsmaterial und Beschäftigungsfutter für ihre Schweine. Einige Aussteller haben sich ganz bewusst auf das Thema eingestellt und ihre Exponate danach präsentiert. Trotz sehr vieler Studien, auch in Verbindung mit ausgewählten, sehr guten Praxisbetrieben, Überprüfungen und Begleitungen der Wissenschaft, konnten sich bis jetzt noch keine Erfolge verbuchen lassen. Auch die Zuchtunternehmen auf der EuroTier bearbeiten dieses komplexe, schwierige Thema.
Das dritte Thema der EuroTier war der Schweinestallbau von morgen. Passend dazu waren viele Bilder und Exponate von Stallungen mit klassisch perforierten Böden, strukturierten Buchten und einer Klimaführung unter dem Motto „ob Sommer oder Winter, das Klima bleibt prima“ zu finden. Auch die Verbindung dieser Stallungen mit einem Außenauslauf wurde thematisiert. Die Abluftbearbeitung, die heute sowohl durch eine bessere Technik als auch durch ein effizienteres Angebot besticht, ist ebenfalls Thema beim Stall von morgen gewesen. Der reine Strohstall war auf der diesjährigen EuroTier vermehrt in den Hintergrund gerückt, wohingegen die Stroh- und Güllekombinationen auf den Ausstellerplätzen präsenter waren. In diesem Zusammenhang wurden auch Stallungen mit Außen- und Innenausläufen vorgestellt. Das gewünschte Stroh wird über Tech-
niken zu den Buchten beziehungsweise Schweinen transportiert. Die Entmistung wird dann mithilfe einer Schleppentmistung unter den Spalten konzipiert. Die Klimasteuerung erfolgt über die klassische Lüftungstechnik oder über die Schwerkraftlüftung. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und die Bauförderung Landwirtschaft (BFL) präsentierten auf der EuroTier das Special „Innovative Mastschweinehaltung“. Viele Ausstellerfirmen hatten hier noch zusätzliche Exponate aufgestellt, um das Beratungsangebot der DLG und BFL zu unterstützen. Auf diesem großen Ausstellungsstand war auch das „Schweineforum“ vertreten. An den insgesamt vier Ausstellungstagen wurden viele Vorträge zu unterschiedlichsten Themen der Schweinehaltung gehalten, welche großen Anklang fanden. Die Zuhörer stellten viele interessante Fragen und leisteten sehr gute Diskussionsbeiträge.