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Obwalden/Nidwalden 21
Donnerstag, 26. Januar 2017
Zwei alte Hasen auf der Bühne Ennetbürgen Ab Samstag wird in der Mehrzweckhalle wieder Theater gespielt. Kaum jemand bringt mehr Erfahrung auf die Bühne als Fredy Gabriel (66) und Werner Frank (67).
oder historische Stücke, etwa über die Franzosenzeit, kommen beim Ennetbürger Publikum nicht mehr so gut an. «Wir wollen in erster Linie unterhalten», erklärt Werner Frank. Und so kommen heute Lustspiele oder Schwänke aufs Programm. Der Erfolg gibt der Theatergruppe Recht. «Wir haben das Glück, dass uns Leute aus der ganzen Zentralschweiz oder von weiter her besuchen», sagt Frank. «Ich werde oft auf das Theater angesprochen, und das freut mich natürlich sehr.»
Edi Ettlin
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Die Spannung steigt in der Theatergruppe Ennetbürgen. Es laufen die letzten Proben für die Komödie «Sey letschti Wunsch», die am Samstag Premiere feiert. Bis alles sitzt, stehen diese Woche noch mehrere Durchläufe auf dem Programm. Heuer habe er etwas viel Lampenfieber, sagt Fredy Gabriel verschmitzt. Dies überrascht, denn Gabriel, der einen Wirt spielt, steht bereits zum 50. Mal auf der Ennetbürger Bühne. Doch Werner Frank, der neben ihm in die Rolle des Oberkellners schlüpft, bestätigt: «Eine Anspannung ist schon da – und die braucht es auch. Schliesslich will man dem Publikum fürs Geld etwas bieten.» Auch Werner Frank blickt auf 43 Rollen zurück und kennt die Ennetbürger Theatergeschichte in- und auswendig. «Damals bin ich als Mitglied der Jungmannschaft ins Theater hineingewachsen», erinnert er sich. Fredy Gabriel erging es ähnlich. Im «Kreuz» seien Spieler gesucht worden, da habe er zugesagt. Vier bis fünf Aufführungen spielte die Jungmannschaft bereits damals pro Saison. Erfolgreich, wie Gabriel bestätigt: «Der Kreuz-Saal war jeweils gestossen voll.»
Mit Grossvaterrolle und Herzinfarkt gestartet Dass die Jungmannschaft das Theater organisierte, hatte aber nicht nur Vorteile. Weil für die Rollen nur junge, ledige Männer zur Verfügung standen, musste Frank von Anfang an ältere Männer spielen. «Meine erste Rolle war ein Grossvater, der einen Herzinfarkt hatte», erzählt er, und Fredy Gabriel fügt lachend bei: «Inzwischen müssen sie uns nicht mehr auf alt schminken.» Bei ihm ist es so, dass er seit jeher für die komödiantischen, die schalkhaften Figuren ausgesucht wird. «Die lustigen Rollen sind die dankbarsten», sagt er. «Ich war oft der Knecht oder der Diener.» Auch Werner Frank dürfte dieses Jahr für den einen oder anderen Lacher sorgen, wenn er als Oberkellner die erlesensten Weine auf Französisch vorstellt. Dass
Denkwürdiges Auswärtsspiel in Zürich
Werner Frank (links) und Fredy Gabriel freuen sich auf die neue Spielsaison der Theatergruppe. Bild: Edi Ettlin (Ennetbürgen, 18. Januar 2017)
«Wir haben eine gute Kameradschaft auf und hinter der Bühne.»
Fredy Gabriel Theaterspieler
Frank, der eine Zeit lang Hauptrollen gespielt hat, dieses Jahr nur wenig Text lernen muss, stört ihn nicht: «Es ist gut, wenn ich jetzt etwas Verantwortung abgeben kann.» Immerhin ist es nicht zuletzt Werner Franks Verdienst, dass heute jüngere Spieler für die grösseren Parts bereitstehen. Zeitweilig sei es schon schwierig gewesen, in Konkurrenz zu den wachsenden Fasnachtsaktivitäten genug Spieler zu finden. Nach der Theaterzeit der Jungmannschaft formierte sich 1972 innerhalb der «Birger Jugend» eine von Frank geleitete Theatergruppe. Mit viel Durchhaltewillen ging es aufwärts. Ein Jahrzehnt später wurde die Gruppe zum eigenständigen Verein. «Unsere Erfahrung ist gewachsen und uns zugutegekommen», sagt Frank. So hat sich die Theatergruppe einen festen Platz in der Nidwaldner Theaterlandschaft erobert. Von den ehemals gespielten Bauernstücken ist man etwas weggekommen. Auch tragische
Ein Leichenessen in mehreren Gängen Mit dem Stück «Sey letschti Wunsch» bringt die Theatergrup pe Ennetbürgen ein Leichenmahl auf die Bühne der Mehrzweck halle. Die Komödie von Roland Moser beginnt unmittelbar nach der Beisetzung des Schaustellers August Achermann. Auf Wunsch des Verstorbenen organisiert die Witwe ein mehrgängiges Leichen essen für den engsten Familien kreis. Das Familientreffen wird je doch schnell zur Farce. Gang für Gang summieren sich die Stiche leien, Seitenhiebe und Wortge fechte und lassen das Familien treffen auf den Höhepunkt zusteu ern. (EE) Hinweis Vom 28. Januar bis 18. Februar wird das Stück elfmal aufgeführt. Plätze können unter www.theatergruppe-ennetbuergen.ch oder telefonisch über die Nummer 079 643 72 52 reserviert werden.
Einen Erfolg, an den sich beide Spieler gerne erinnern, gab es in der Spielsaison 1980. Damals lud das legendäre Zürcher Bernhard Theater die Ennetbürger mit der Produktion «Fort midem Dräck» zu einem Gastspiel ein. Also packte man das Bühnenbild in einen Lastwagen und fuhr mit der ganzen Truppe nach Zürich. «Da haben wir gesehen, auf welch kleiner Bühne unsere grossen Idole spielen», erinnert sich Werner Frank, und Fredy Gabriel bestätigt: «Das war etwas Grosses.» Gross ist auch das Ennetbürger Theater geworden. Seit 1994 spielt es in der Mehrzweckhalle, und mit dem Lokal ist auch der Aufwand gewachsen. Jetzt sorgt die Theatergruppe selber für die Bewirtung, der Probenplan ist auf über 40 Termine angewachsen, und beim Bühnenbild gibt man sich schon lange nicht mehr mit einem Alphüttli und einer Tanne zufrieden. Weil nach wie vor auf Teamwork gesetzt wird, hilft Fredy Gabriel jetzt auch beim Bühnenbild mit. «Als Pensionierter habe ich ja Zeit dazu», sagt er. Nach dem Grund für ihr jahrzehntelanges Engagement gefragt, erstaunt es darum nicht, dass beide übereinstimmend sagen: «Wir haben eben eine gute Kameradschaft auf und hinter der Bühne.» Und während das aktuelle Stück den letzten Schliff erhält, hofft Werner Frank, dass diese Kameradschaft ansteckend wirkt: «Ich wünsche mir, dass auch die Jungen da hineinwachsen und das Ennetbürger Theaterleben fortsetzen.»
Grosse Vorhaben folgen Schlag auf Schlag Beckenried Die ausserordentliche Gemeindeversammlung hat dem vorzeitigen Rücktritt von Gemeinderat Heinz Urech zugestimmt. Auf Gemeinde und Gemeindewerk kommen happige Investitionen zu. Gemeinderat Heinz Urech hatte im November 2016 seinen frühzeitigen Rücktritt bekannt gegeben, die Gründe dafür sind beruflicher Natur. Der CVP-Mann sass seit 2010 im Gemeinderat und stand dem Departement Hochbau vor. Die ausserordentliche Gemeindeversammlung vom Dienstag stimmte der Demission zu. Die Ersatzwahl findet am 12. Februar statt, es kandidieren Philipp Murer (FDP) und Theres Gander-Mathis (CVP). Rund eine Stunde dauerte die anschliessende Informationsveranstaltung über grosse Investitionsprojekte in der Gemeinde. Laut Kirchmeier Gerhard Baum-
gartner hat die Planungskommission nach dem klaren Ja zum Projektierungskredit fürs Begegnungszentrum diverse Vorabklärungen getroffen, so mit der Polizei wegen der Zufahrten und Parkplätze sowie mit den Nachbarn für eine bessere Erschliessung der drei Kappelmatt-Häuser. Über den Baukredit von gegen 11 Millionen Franken soll voraussichtlich am 4. März 2018 an der Urne abgestimmt werden. Gemeinderat Adrian Scheuber informierte über den Planungsstand des neuen Schulhauses. Vorgesehen ist ein schlichter Massivbau mit Tiefgarage und Holzdachstock. Über dem Erdge-
schoss hat es Platz für vier Kindergärten, im zweiten Obergeschoss befinden sich gleich viele Schulzimmer für die Unterstufe. Eine Aufstockung ist später problemlos möglich. Der Baukredit beträgt 8,55 Millionen Franken. Darüber abgestimmt wird am 21. Mai an der Urne.
Gemeinde ist finanziell gut aufgestellt Grosse Projekte stehen auch beim Gemeindewerk an. Am 12. Februar wird über den Planungskredit von 360 000 Franken für die Erweiterung und Sanierung des Werkgebäudes am Oeliweg abgestimmt (siehe Ausgabe vom 23.
Januar). Dort soll ein Dienstleistungszentrum für die Gemeinde entstehen. Das heutige Gemeindehaus soll vermietet werden. Die Wasserversorgung Klewen hat einen Sanierungsbedarf von 1,7 Millionen Franken und soll mit der Wasserversorgung Beckenried zusammengeführt werden. Die Ableitung der Schwändiquelle verursacht Kosten von 4,8 Millionen. Durch die Rutschungen im Bodenberg wurde die Hangleitung Lielibach zum Reservoir Napf für die Stromerzeugung zerstört und muss ersetzt werden. Gleichzeitig möchte das Gemeindewerk beim Reservoir Napf ein Kleinkraftwerk
zur Stromerzeugung für 260 Haushalte bauen. Die Kosten belaufen sich auf 4,6 Millionen. All diese Vorhaben können dank guter Finanzlage ohne Tariferhöhungen ausgeführt werden. Laut Gemeinde-Finanzchef Pascal Zumbühl sind sämtliche Investitionen verkraftbar, auch dank erwarteten Mehreinnahmen bei den Steuern. Der Finanzplan 2017 bis 2020 rechnet mit Überschüssen trotz erhöhtem Abschreibungsbedarf und Ausgaben für die Verbauungen beim Lielibach und Träschlibach. Gerhard Amstad
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Frage der Woche
Wie fährt man Ski, wenns kalt ist? Es ist arktisch, auch auf den Skipisten. Roman Gaudenz, Leitender Arzt Innere Medizin des Kantonsspitals Nidwalden in Stans, gibt Tipps, wie man bei Minustemperaturen das Skifahren geniessen kann. «Wenn man in Bewegung bleibt, wärmt sich der Körper teilweise selbst auf. Schwieriger wird es, wenn man sich wenig bewegt wie auf dem Ski- oder Sessellift oder beim Anstehen. Richtige Kleidung ist dann umso wichtiger. Eine winddichte Jacke, darunter einen Pullover aus Wolle, Wollsocken, Fausthandschuhe und, ganz wichtig, eine Kopfbedeckung, da wir viel Wärme über den Kopf verlieren. Auch ein Schal ist wichtig, um den Hals zu schützen. Am besten kleidet man sich im Zwiebelschalenprinzip, das heisst, man trägt verschiedene Kleidungsschichten. Wichtig ist auch, dass man zueinander schaut, Anzeichen von Unterkühlung beim Kollegen sofort bemerkt, das können etwa gefrorene Wangen sein. Und was immer gilt, auch bei Temperaturen über null Grad: aufwärmen.» (map)
«Orchid Siam» nur provisorisch zu Alpnach Das «Orchid Siam» in Schoried ist zurzeit geschlossen. Es sind Renovierungsarbeiten geplant, wie es auf Anfrage hiess. Der Zeitpunkt der Wiedereröffnung des thailändischen Restaurants werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Dies habe nichts mit der Schliessung des «Orchid Siam» in Luzern auf Ende März dieses Jahres zu tun, da es sich dabei um zwei unterschiedliche Firmen handle. (map)
Martin Odermatt tritt zurück Engelberg Alt Talammann Mar-
tin Odermatt tritt als Verwaltungsratspräsident der Kursaal Engelberg AG zurück. Er hatte den Verwaltungsrat bereits Mitte Dezember 2016 darüber informiert. Der Rücktritt erfolge aus gesundheitlichen Gründen, teilte die Gemeinde gestern mit. Bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung der Kursaal Engelberg AG übernimmt vorläufig Talammann Alex Höchli das Präsidium des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat besteht bis zu dieser ordentlichen Generalversammlung aus vier Mitgliedern: Alex Höchli, Brigitta Naef, Thomas Dittrich und Martha Bächler. Die Einwohnergemeinde Engelberg ist mit einem 2/3-Anteil an der Kursaal Engelberg AG beteiligt und verfügt über die Mehrheit an der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang werde sich der Einwohnergemeinderat bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung mit der definitiven Nachfolge des Verwaltungsratspräsidenten befassen, heisst es in der Mitteilung weiter. (red)