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Zusammenfassung Der Ergebnisse Verabschiedung Des Weimarer

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Lerngemeinschaft. Das deutsche Bildungswesen und der Dialog mit den Muslimen. Abschlußplenum 131 Zusammenfassung der Ergebnisse Verabschiedung des Weimarer Aufrufs Moderation: Prof. Dr. Hans Küng Nach der Vorstellung der Tagungsergebnisse durch die Berichterstatter/innen leitete Prof. Küng die Diskussion über den Weimarer Aufruf ein und bemerkte, dass die Vertreter der Kultusverwaltungen gegenüber den politisch Verantwortlichen, auch den Landtagen, eine besondere Verantwortung tragen. Wie in der Kirche scheine es so zu sein, dass die Kader weiter voran gehen möchten als diejenigen auf der Leitungsebene. Man könne verstehen, dass ein Politiker, der mit diesen Fragen vor den Landtag gehen wolle, sich vorher überlegen müsse, ob er sich diesen Diskussionen aussetzen wolle. Man müsse aber auch denjenigen, die sich gegen die Diskussion der Fragen sperren, zumuten sich damit auseinander zu setzen. Es sei Aufgabe der Ministerialbeamten, ihre Politiker entsprechend vorzubereiten und er möchte sie ermutigen, auf diesem Wege weiterzugehen. Die Tagung sei aber auch in der Hinsicht von Nutzen, da sich gezeigt habe, dass bei allen Unterschieden ein großer Konsens vorhanden sei. Damit komme er zu dem Weimarer Aufruf, der die hier angesprochenen Postulate aufnehme. Er sei gründlich vorbereitet worden und es habe aber auch während der Tagung Gelegenheit gegeben, Änderungs- und Ergänzungsvorschläge einzubringen. Er bat Ministerialrat Pfaff, zu den Inhalten des Aufrufs und den eingegangenen Vorschlägen zu berichten. Ulrich Pfaff führte aus, dass der Aufruf nach dem Willen der Verfasserinnen und Verfasser zwei Funktionen habe: - Er soll die Ergebnisse des Kongresses zusammenfassen. - Er soll dazu beitragen, dass der Kongress eine Wirkung über den Tag hinaus entfaltet. Die Verfasserinnen und Verfasser würden sich freuen, wenn er dazu beitragen würde, im Schulalltag Orientierungen und Hilfen zu geben. Besonders sei dabei an das Kapitel 5 zu denken. Der Aufruf enthalte auch einige Zumutungen, die aber hoffentlich wohl dosiert seien. Eine zu niedrige Dosis würde dazu führen, dass der Text eher banal und trivial ist, dass man ihn liest und beiseite legt und meint, es gäbe nicht mehr zu tun. Eine zu starke Dosis würde dazu führen, dass die Aufgerufenen sagen, das lässt sich aus unterschiedlichen Gründen gar nicht umsetzen. MR Pfaff betonte noch einmal, dass es sich um einen Appell der Bildungsfachleute handelt, denn diese hätten die Möglichkeit gehabt, sich vorab über ihre Ministerien zu beteiligen. Es sei eine zu große Zumutung für diejenigen, die auch nicht mittelbar Einfluss vorab nehmen konnten, ihnen den Aufruf als eigenen Willen aufzuoktroyieren. In den zwei Tagen der Konferenz sei klar geworden, dass der Text insgesamt eine positive Aufnahme finde. Alle Voten, die übermittelt wurden, seien in der Redaktionsgruppe (Vertreter und Vertreterinnen aus den Ländern, dem Sekretariat der KMK und der Bundeszentrale für politische Bildung) besprochen worden. Im Vordergrund habe das Thema Islamunterricht gestanden, weil es dazu angetan ist, in besonderer Weise die Gemüter zu erregen. Hierbei zeige sich in besonderer Schärfe, wie die Erwartungen der einen und die Anforderungen der anderen Seite aufeinander treffen. Intensiv habe sich die Redaktionsgruppe mit dem Einwand auseinandergesetzt, dass die Anforderungen, die der Staat an muslimische Organisationen richtet, zu hoch sein könnten, indem etwa von ihnen verlangt wird sich in Religionsgemeinschaften zu organisieren. Hier schwinge natürlich das deutsche Verfassungsverständnis und damit die Kultur der Mehrheitsgesellschaft mit. Die Redaktionsgruppe sei sich einig gewesen, dass solche Erwartungen nicht überspannt werden dürfen und dass auf die Besonderheiten des Islam Rücksicht genommen werden müsse. Dies habe man versucht durch eine veränderte Formulierung aufzufangen und nun hoffe die Redaktionsgruppe, dass es insgesamt gelungen sei, dass alle die Zumutungen im Aufruf wahrnehmen aber nicht den Eindruck haben, dass ihnen zu viel zugemutet werde. Prof. Küng eröffnete die Diskussion und berichtete, dass während der Tagung muslimische Teilnehmer an ihn herangetreten seien und um Modifikation des Satzes „Dieses Unterrichtsfach kann es allerdings Lerngemeinschaft. Das deutsche Bildungswesen und der Dialog mit den Muslimen. Abschlußplenum 132 nur geben, wenn Muslime in den Ländern Religionsgemeinschaften bilden, die den verfassungsrechtlichen Anforderungen gerecht werden“ gebeten hätten. Man könne nicht erwarten, dass der Islam, der keine Kirche kennt, zumindest auf dem Boden der Bundesrepublik eine solche gründet. Wohl aber dürfe man seitens des Staates eine angemessene Repräsentation der Muslime erwarten. Die verschiedenen Organisationen, die nicht im kirchlichen Sinne organisiert sind und keine Hierarchie kennen, müssten doch ihre Repräsentanten benennen, die für alle sprechen können. Dafür gäbe es bereits Beispiele und man dürfe erwarten, dass sich die verschiedenen Gruppen auf etwas Gemeinsames verständigen. Es sei aber nicht notwendig, einen einzigen uniformen Islam zu bilden. Daher sei es eine wesentliche Verbesserung, dass der beanstandete Satz in der neuen Fassung ergänzt worden sei durch den Satz „Dabei ist berücksichtigen, dass der Islam nicht amtskirchlich verfasst ist.“ Eine Teilnehmerin ging auf den Absatz „Ihre eigene Kultur wollen die Muslime nicht preisgeben" ein. Es werde zu wenig reflektiert über die Begriffe Religion – Tradition – Kultur. Auch während der Konferenz seien die Begriffe vorschnell vermischt worden, was dann in Forderungen interkultureller und interreligiöser Art abgleite. Das Grundgesetz hebe den Schutz der Religionen hervor, der Artikel enthalte aber nichts Vergleichbares im Bereich der Kulturen und Traditionen. Der GG-Artikel sei vor dem Hintergrund der Ausrottung von Menschen wegen ihrer Religion entstanden und hier werde nun die Forderung gestellt, die Religion und die Tradition gleichermaßen zu berücksichtigen. Der Islam als Religion verpflichte die Muslime in jedem Land, in dem sie leben, die dort bestehenden Gesetze anzuerkennen und darüber hinaus die Tradition des Landes zu berücksichtigen. Darin sei auch die Vielfalt des Islam begründet. So seien auch die hier lebenden Muslime, die ihre Religion praktizieren, in erster Linie verpflichtet, Gesetze und Traditionen ihres Gastlandes zu berücksichtigen und Kompromisse und Ausgleiche zu schaffen, wo diese Traditionen möglicherweise ihren religiösen Pflichten entgegenstehen. Dort, wo sie ihnen nicht entgegenstehen, sollten die Mehrheitstraditionen auch beachtet und berücksichtigt werden. Es sei dringend notwendig, eine Aufklärung von Eltern, Schülern und Lehrern der muslimischen und der Mehrheitsgesellschaft darüber vorzunehmen, was das Grundgesetz besagt und die Treue zu ihm bedeutet, und was der Islam als Religion vorschreibt und welche Dinge den Traditionen der Herkunftsländer zuzuschreiben sind. Ein weiterer Teilnehmer monierte, dass Katholizismus, Protestantismus und Islam als drei Religionen bezeichnet werden. Dies sei in Zeiten der Ökumene nicht richtig, und der Islam müsse nach dem Christentum mit dem römisch-katholischen und dem protestantischen Bekenntnis als die zweitgrößte Religion in Deutschland bezeichnet werden. Prof. Küng bat, nicht in eine typisch deutsche Diskussion um Formulierungen zu verfallen. Es gehe darum, allgemein verständlich die Postulate des Weimarer Aufrufes auszudrücken. Niemand sei gezwungen, die Formulierungen zu unterschreiben. Er bittet, nicht auf Kleinigkeiten zu beharren, solange die allgemeinen Aussagen des Textes verständlich und akzeptabel seien. Es werde kein Gesetz verabschiedet sondern eine Erklärung, die allgemein verständlich bleiben müsse. In der nun folgenden Plenardiskussion über die Inhalte der Konferenz begrüßte die Vertreterin des Auswärtigen Amtes Thema und Titel der Konferenz. Der Dialog mit den Muslimen sei enorm wichtig und müsse über die Binnenschau in Deutschland und Europa hinausgehen. Der überwiegende Teil von mehr als einer Milliarde Muslimen lebe in Afrika und Asien. Diese reflektierten über das, was zwischen Muslimen und Nichtmuslimen derzeit vorgeht. Letztlich werde diese Frage auch in unsere Binnengesellschaft transportiert werden. Die Veranstaltung in Deutschland komme spät, denn inzwischen seien die Rahmenbedingungen so, dass die Aufgaben, denen sich die Teilnehmer offenbar schon seit Jahren intensiv und kompetent widmen, schwieriger geworden seien. Das Auswärtige Amt werde bei dem Dialog mit dem Islam auch maßgeblich daran gemessen, welchen Erfolg dieser Dialog in Deutschland habe. Die Vertreterin des Zentralrats der Muslime nahm Bezug auf die Berichterstattung zum Forum 4 und betonte, dass der Lehrplan des Zentralrats nicht sunnitisch geprägt sei. Im Fachausschuss hätten führende schiitische Wissenschaftler mitgearbeitet. Auch die großen alevitischen Vereinigungen seien um Lerngemeinschaft. Das deutsche Bildungswesen und der Dialog mit den Muslimen. Abschlußplenum 133 Stellungnahme gebeten worden, die auch erfolgt sei. Ziel des Zentralrats der Muslime sei es gewesen, einen Lehrplan vorzulegen, der für alle islamischen Glaubensrichtungen akzeptabel sei. Eine Vertreterin des Centrums für religiöse Studien in Münster, an dem demnächst eine Professur für Islamische Theologie eingerichtet wird, berichtete über dieses Projekt. Prof. Küng betonte, dass Deutschland erfreulicherweise in der Welt immer noch einen positiven Ruf habe, wie es mit den Muslimen in seiner Gesellschaft umgehe. Dies hänge auch mit unseren historischen Erfahrungen zusammen. Wir sollten dafür Sorge tragen, dass wir diesen Vorsprung behalten. Dazu trügen – im Gegensatz beispielsweise zu Frankreich – auch die sozialen und politischen Gegebenheiten bei. So habe sich in Deutschland nur in Ausnahmefällen eine Art von muslimischen Gettos in den Vorstädten entwickelt. Die Konferenz sei ein weiterer Schritt, um im Gespräch mit den muslimischem Mitbürgern zu einem angemessenen Umgang mit den anstehenden Fragen, die sich aus deren Integration in die deutsche Gesellschaft ergeben, zu kommen. Er danke daher den Organisatoren für die Initiative und wünsche allen Teilnehmern viel Nutzen aus der Tagung zu ziehen und eine gute Heimreise.